Beiße in den ‚sauren Apfel’ – und werde gesund!

Guter Apfelessig ist eines der einfachsten und zugleich wirkungsvollsten Heilmittel der Natur. Kolumbus soll auf der ‚Santa Maria’ Fässer mit Apfelessig mitgeführt haben, um seine Besatzung vor Skorbut zu bewahren, und Hippokrates behandelte damit schon vor 2‘400 Jahren. Apfelessig heilt auf saure, aber sanfte Art – vom Husten bis zu Nierensteinen.

Apfelessig, ein goldfarbenes Elixier: nicht wohlschmeckend, dafür aber umso wohltuender.

Apfelessig, ein goldfarbenes Elixier: nicht wohlschmeckend, dafür aber umso wohltuender. © depositphoto.com/olyina

Jeder kennt ihn und braucht ihn auf einer täglichen Basis, sei es zum Kochen, Putzen oder zum Haltbarmachen von Lebensmitteln. Doch Apfelessig ist weit mehr als nur eine saure Flüssigkeit, die wir hauptsächlich in der Küche brauchen. Menschen in Europa, Asien und Amerika verwenden den Apfelessig bereits seit Hunderten von Jahren auch als Heilmittel für zahlreiche Beschwerden. Im Laufe der Zeit wurde er zu einem festen Bestandteil in der Volksmedizin und von Generation zu Generation weitergegeben. Der Apfelessig ist enorm vielseitig und kann durch seine Fülle an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und organischen Säuren bei einer großen Bandbreite von Beschwerden helfen. Er kann unter anderem bei Haarausfall, Schnupfen, Erkrankungen der Atemwege, Übelkeit, Durchfall, Unfruchtbarkeit, Warzen, Wunden, Gelenkentzündung, Fußpilz und vielem mehr zur Besserung beitragen.

Hätte der Apfelessig seine große und vielseitige Wirksamkeit nicht immer wieder aufs Neue bewiesen, dann hätte er sich nicht über Jahrhunderte bis Jahrtausende hinweg als eines der meistbenutzten Heilmittel behauptet.

Warum Apfelessig?

Wenn man verschiedene Essigarten untersucht, zeigt sich, dass keine dem Apfelessig das Wasser reichen kann. Denn fast alles Gute, was im Apfel steckt, ist auch im Essig enthalten. Der auf natürliche Weise gewonnene Apfelessig entsteht in zwei Stufen: Zuerst wird frisch gepresster Apfelsaft mit einer speziellen Hefe angereichert, die den Saft zu Apfelwein vergärt. Diesem Wein fügt man in einem zweiten Schritt Essigbakterien hinzu, die den Alkohol in Essigsäure umwandeln. Die Herstellung des Apfelessigs ist keine Hexerei, so setzten ihn viele auch zu Hause an. Der für medizinische Zwecke bestimmte Obstessig sollte jedoch stets aus ganzen, zerdrückten Früchten hergestellt werden. Oftmals werden zur Herstellung leider nur die Schale und das Kerngehäuse verwendet. Achten Sie beim Kauf eines Apfelessigs daher immer darauf, ob ganze Früchte verarbeitet wurden.

Im Apfel allein hat man bereits mehr als dreihundert Stoffe entdeckt, die für den Körper wichtig sind. Apfelessig enthält unter anderem vor allem diese Stoffe:

  • Vitamine: A, B1, B2, Niacin, B6, Folsäure, B12, C, Phenole und Flavonoide;
  • Mineralstoffe: Kalium, Phosphor, Kalzium, Magnesium, Schwefel, Natrium und Chlor;
  • Spurenelemente: Eisen, Bor, Fluor, Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Silizium und Zink;
  • Organische Säuren: Essigsäure, Probionsäure, Tannin, Zitronensäure, Karbolsäure, Aminosäure; sowie
  • zahlreiche Enzyme.

Wird der Apfelessig jetzt noch mit Honig angereichert, hat man wirklich einen kleinen Zaubertrank, den man ganz einfach selber herstellen und auf einer täglichen Basis einnehmen kann. Er ist jedoch nicht nur ein hervorragender Mineralien- und Vitamin-Lieferant, sondern hat auch eine desinfizierende Wirkung. Das im Apfel vorkommende Kalium tötet Bakterien ab, da Kalium den Bakterien die Feuchtigkeit entzieht, die sie brauchen, um gedeihen zu können. Honig ist ebenfalls antibakteriell und eignet sich vor allem bei einer geschwächten Darmflora oder einer Lebensmittelvergiftung.

Die Essigsäure tötet unter anderem auch die Fäulnisbakterien im Darm. Deshalb empfiehlt es sich, vor jedem Essen ein wenig Apfelessig mit Wasser verdünnt zu sich zu nehmen, wie zwei Beispiele aus dem Buch von Dr. D. C. Jarvis 5x20 Jahre leben1 anschaulich zeigen:

Zwei Schwestern wollten zu Mittag Fisch essen. Nachdem sie an dem Fisch gerochen hatten, meinte die eine, der Fisch sei verdorben und ungenießbar. Ihre Schwester fand ihn jedoch einwandfrei. Sie entschieden sich dafür, den Fisch zu kochen. Dr. Jarvis hatte der einen Schwester einmal den Rat gegeben, jedes Mal, wenn ihr das Essen irgendwie zweifelhaft vorkomme, zwei Teelöffel Obstessig mit einem Glas Wasser zu trinken. Dies tat sie nun. Ihre Schwester wollte jedoch nichts davon wissen. Nach dem Essen zeigte sich, dass der Fisch tatsächlich verdorben gewesen war, doch nur die eine Schwester bekam starken Durchfall, während die andere dank der Essigsäure völlig beschwerdefrei blieb.

Beim Sommerausflug eines Vereins wurde Hummersalat serviert. Leider war dieser verdorben, worauf neunzehn Personen erkrankten und an Durchfall und Erbrechen litten. Nur ein älterer Herr, der ein Patient von Dr. Jarvis war, blieb wie durch ein Wunder verschont. Auch hier hatte das ‚Wunder’ der Apfelessig zustande gebracht, den der ältere Herr wie auch sonst immer vor dem Essen getrunken hatte. Der verdorbene Hummersalat wurde durch die Essigsäure derart sterilisiert, dass er nicht das geringste Unbehagen davontrug.

Quellenangaben

  • 1 Das Buch ist leider vergriffen.