Lorna Byrne: Liebe mit Engelsflügeln

Lieben Sie sich selbst, beständig und innig? Oder sehen Sie immer nur, was besser sein könnte? Dann nehmen Sie sich Ihren Schutzengel zum Vorbild. Der liebt sie nämlich ohne Wenn und Aber und sieht nur das Beste in Ihnen. Das sagt eine Frau, die schon in der Wiege Engel sah und die seither täglich mit ihnen arbeitet. Ihre Botschaft: Rufen Sie die Engel und Ihr Leben kann so viel leichter und erfüllter werden!

Engel

Die Engel tun alles, was wir zulassen, um uns dabei zu helfen, die "Krone des Lebens" zu erringen.

Manche Menschen suchen die Liebe lebenslang. Andere glauben nicht (mehr), dass es sie wirklich gibt. Das Mädchen Lorna war fünf Jahre alt, als es die Liebe zum ersten Mal sah. Sie sah aus wie ein sanfter weißer Nebel, der langsam aus ihrem Vater herausströmte, hin zu ihrer Mutter, von der ein ähnlicher Nebel ausging. Dann berührten und verflochten sich die beiden Nebel. Der Nebel hatte keine Farbe, doch glitzerte er kristallin wie Eis im Sonnenlicht. Es gab Schokoladenkuchen, was äußerst selten vorkam, denn Lornas Familie war arm. Ihr Vater schnitt den Kuchen an und wollte Lorna ein Stück geben, da fuhr ihre Mutter dazwischen: Ihre Schwester solle das erste Stück bekommen. Ihr Vater schaute seine Frau betroffen an, der Liebes-Nebel wich zu ihm zurück. Die Liebeskraft, die sie zwischen ihren Eltern gesehen hatte, war verschwunden. Die Engel erklärten Lorna, dass der zornige Kommentar ihrer Mutter ihren Vater dazu veranlasst hatte, seine Liebe zurückzuziehen und einzuschließen.

Vielleicht kennen Sie Lorna – schließlich sind ihre Bücher in sechsundzwanzig Sprachen übersetzt und in fünfzig Ländern publiziert worden. Mit vollem Namen heißt sie Lorna Byrne, geboren am 25. März 1955 in eine Dubliner Familie mit mehreren Kindern und kaum Geld zum Leben. Ihre Eltern glaubten den Ärzten, die behaupteten, Lorna sei zurückgeblieben, weil sie immer irgendwo in die Luft guckte, statt – wie es gesunde Kleinkinder tun – den Augenkontakt mit ihren Eltern zu suchen. Wie hätten sie auch ahnen können, dass es einfach Faszinierenderes gab, das die Aufmerksamkeit der kleinen Lorna fesselte: „…wunderschöne, lichtvolle, in allen Regenbogenfarben strahlende Wesen. Deutlich größer als ich, doch wesentlich kleiner als Mama hatten sie etwa die Größe dreijähriger Kinder und schwebten – Federn gleich – frei in der Luft. Ich weiß noch, wie ich die Händchen nach ihnen ausstreckte, sie berühren wollte, was mir jedoch nicht gelang.“

Bis Lorna bewusst wurde, dass nicht alle Menschen um sie herum sahen, was sie sah, gingen einige Jahre ins Land. Obwohl sie spät sprechen lernte, konnte sie sich mit den Engeln schon in ihren frühesten Tagen unterhalten: „Manchmal benutzten wir dabei das gewöhnliche Vokabular, dann wieder bedurfte es keiner Worte, weil wir wechselseitig unsere Gedanken lesen konnten.“ Bis sie anderen Menschen preisgeben durfte, dass sie täglich auf ganz selbstverständliche Weise Engel sah, gerade so, wie wir andere Menschen sehen, sollten jedoch über fünfundvierzig Jahre vergehen und sie zur Witwe werden.

Lorna Byrne ist nicht eine jener New-Age-Größen, die sich gerne wichtigmachen. Als die Engel ihr sagten, sie würde eines Tages Bücher schreiben müssen, um den Menschen die Realität der Engel näherzubringen, die, wie Lorna bedauert, millionenfach tatenlos herumstehen und darauf warten, dass die Menschen sie um Hilfe in irgendeiner Form bitten, glaubte sie, man mache einen Scherz mit ihr – war sie doch von ihren Eltern mit vierzehn Jahren von der Schule genommen worden und konnte auch noch als erwachsene Legasthenikerin kaum lesen oder schreiben. Sie besitzt keinen hyperaktiven Mentalkörper, der ihr in die Quere kommen könnte, keine höhere Ausbildung, die ihr die unvoreingenommene Sicht auf die Realität einengen könnte – alles, was sie lernte, lernte sie direkt durch die Anleitung der Engel. Alles ist Praxis, nichts Theorie. Und auf viele Fragen an die Engel hat sie bis heute keine Antwort erhalten. Lorna Byrne channelt nicht, sie verbreitet keine Lehre – außer vielleicht, dass wir Wesen der Liebe sind und dass allein die Liebe zu uns selbst und zu allem und allen um uns herum uns und diesen wunderbaren Planeten heilen und befreien kann. Sie lebte ein durch und durch normales Leben mit vielen Beschränkungen und in dauernder finanzieller Not mit einem Mann, den sie sehr liebte, der jedoch die meiste Zeit ihrer Ehe krank war und schließlich einen frühen Tod starb, und vier Kindern, denen sie eine hingebungsvolle Mutter war und ist – denn eines ist für sie klar: Es gibt nichts Wichtigeres für eine Frau, als ihren Kindern eine gute Mutter zu sein. Sie wurde also in keiner Weise in Watte gepackt, durfte aber immer wieder erleben, dass Gott und die Engel da waren, wenn die Not lebensbedrohlich wurde.

Wo ist die Liebe geblieben?

Um die Liebe, schreibt Lorna Byrne, war es auch schon besser bestellt. In ihrem neuesten Buch Liebe: Das Geschenk des Himmels. Die Kraft, die alles ändert schreibt sie: „Jede Generation der Menschheit ist dazu bestimmt, mehr zu lieben als die vorhergehende. Das ist Gottes Plan für unsere Evolution. Die Evolution kann sich aber nur auf diese Weise vollziehen, wenn unsere Kinder mehr lieben und mitfühlender sind als wir. Die Engel haben mir gesagt, dazu sei es viele Generationen lang gekommen. Aber diese Evolution habe sich in den letzten beiden Generationen verlangsamt. Es bestehe die Gefahr, dass die Kinder der nächsten Generation kaltherziger werden statt liebevoller. Und das wird unsere Schuld sein!“

Wenn sie durch die Straßen geht, nimmt sie nur etwa bei einem von zwanzig Menschen wahr, dass Liebe von ihm ausstrahlt. Als Kind brachten ihr die Engel bei, die Intensität der Liebe, die von Menschen ausgeht, zu bemessen. Meist liege sie zwischen einer Stärke von eins und zehn, doch ab und zu habe sie das Privileg, einer viel stärkeren Liebe zu begegnen. Und weil sie als Kind keine größere Zahl als Hundert kannte, beträgt der Wert dieser Liebesintensität eben hundert. „Es ist wunderschön, eine Liebensintensität von hundert zu sehen“, berichtet Byrne. „Sie spiegelt die Reinheit der Liebe, die von der Person ausströmt. Es ist allerdings sehr schwer, sie zu beschreiben. Sie ist kristallklar und von einem warmen Licht erfüllt. Die Kraft der Liebe hüllt die Person in ein strahlendes Licht ein und leuchtet gleichzeitig aus ihr heraus. Wenn ich eine Liebe mit dieser Intensität wahrnehme, macht mich das ungeheuer glücklich. Es überwältigt mich emotional, sodass ich kaum noch sprechen kann. Es berührt mich zutiefst und ruft die Liebe in meinem Inneren hervor. Ich kann die Wirkung noch Wochen später spüren.“