Mobilfunk: Der berühmte Tropfen zuviel

Kritische Geister mögen fragen, weshalb viele Tiere, allen voran die Bienen und Kleinvögel, erst seit wenigen Jahren so massiv unter dem Mobilfunk leiden sollen. Schließlich kann man seit fünfzehn Jahren mit dem Handy telefonieren – und technische Funkstrahlen von Militär, Radar, sowie Radio und Fernsehen gibt es noch viel länger.

Kritische Geister mögen fragen, weshalb viele Tiere, allen voran die Bienen und Kleinvögel, erst seit wenigen Jahren so massiv unter dem Mobilfunk leiden sollen. Schließlich kann man seit fünfzehn Jahren mit dem Handy telefonieren – und technische Funkstrahlen von Militär, Radar, sowie Radio und Fernsehen gibt es noch viel länger. Sind also Mikrowellen doch nicht maßgeblich für das Leiden oder gar Aussterben dieser Tiere verantwortlich?

Oh doch! Weshalb sich die Lage in den letzten Jahren so dramatisch verschärft hat, läßt sich – der Komplexität des Themas zum Trotz – einfach erklären.

Der berühmte Tropfen zuviel

Wolf im Schafspelz: Dieser falsche Baum ist in Wahrheit ein Handymast (links).

Lebende Organismen sind in vielerlei Hinsicht wahre Wunderwerke der Natur. Die meisten, darunter auch unsere Körper, können beispielsweise sogar dann noch tadellos funktionieren, wenn es ihnen nicht besonders gut geht. Selbst unter Belastung, Streß oder Mangel merkt man dem Körper nichts an – vorerst. Mit der Zeit wird man vielleicht etwas schwächlich, doch noch läuft alles reibungslos ab. Dieses biologisch einprogrammierte Verhalten, auch im „roten Bereich“ alle Körperfunktionen so gut wie nur irgend möglich aufrechtzuerhalten, ist eine grundlegende Vorraussetzung, damit eine Spezies auch in Notsituationen überleben kann. Notlagen müssen jedoch zeitlich begrenzt sein. Dauern sie zu lange an, wird der Körper mehr und mehr ausgelaugt, bis er – auf einmal und nicht allmählich – zusammenbricht. So kann eine an sich kleine zusätzliche Belastung zu jenem sprichwörtlichen Tropfen werden, der das Faß zum Überlaufen bringt: Menschen erkranken beispielsweise „grundlos“ an Krebs, oder Bienenvölker sterben „plötzlich“ weg.

Die Gefahr liegt darin, daß man die vorangegangene Leidensgeschichte nicht erkennt, weil Symptome ausblieben oder nicht richtig gedeutet wurden. Mit anderen Worten, die enorme „Leidensfähigkeit“ unseres Körpers wird uns zum Verhängnis. Würden wir nämlich jedes Mal nach einem längeren Telefonat am Handy mit gräßlichsten Kopfschmerzen gepeinigt, so wären wir sehr schnell bereit, unser mobiles Geschnatter auf das absolut Notwendige zu beschränken.

Petkau versus Paracelsus

Der kanadische Wissenschaftler Dr. Abram Petkau entdeckte schon 1972, daß selbst schwächste radioaktive Strahlung lebende Zellen schädigen kann, wenn die Zellen ihr über lange Zeit (chronisch) ausgesetzt sind. Im Gegensatz dazu bewirkt höhere, jedoch nur kurzzeitig (akut) wirkende Radioaktivität weniger Zellschäden. Daraus formulierte man das „Gesetz von Petkau“, welches für jegliche Art von widernatürlichen – also vom Mensch erzeugten und in der Natur ansonsten nicht vorkommenden – Giftstoffen gilt: Eine niedrige Dosis über längere Zeit wirkt schädlicher als eine höhere Dosis über kurze Zeit!

Ob Asbest, Pflanzenschutzmittel, pharmazeutische Medikamente, künstlich erzeugte Radioaktivität oder Mobilfunkstrahlung – je länger wir diesen ursprünglich in der Natur nicht vorkommenden Belastungen ausgesetzt sind, desto gefährlicher sind sie, und zwar schon in den geringsten Dosen. Deshalb sind Grenzwerte für Langzeitbelastungen hinfällig, weil sie uns nicht effektiv schützen können!

Im Gegensatz dazu gilt für natürliche Giftstoffe der Grundsatz von Paracelsus: Allein die Menge macht das Gift. Aus diesem Grund kann man beispielsweise mit Schlangengift oder giftigen Pflanzen einen Menschen töten, aber auch heilen – je nach der verabreichten Dosis.

Wenn nun also die Wissenschaft und der Gesetzgeber die widernatürlichen elektromagnetischen Strahlungsfelder wie natürlich vorkommende Belastungen betrachten und meinen, man müsse nur sicherstellen, daß deren Dosis einen bestimmten Grenzwert nicht überschreite, so begehen sie damit einen Kardinalsfehler, dessen verheerende Konsequenzen immer deutlicher zu Tage treten.

So unterliegt auch der Mobilfunk dem sogenannten Petkau-Effekt: Je länger ein biologischer Organismus dieser Strahlung ausgesetzt ist, um so mehr schadet sie. Fatalerweise leben wir alle ständig in dieser Strahlung, weil wir den Globus längst in einen planetaren Mikrowellenofen verwandelt haben!

E-Smog nimmt ständig zu

Zahl der Mobilfunk-Nutzer

Enorme Zuwachsraten: der Mensch quatscht mobil.

Gemäß einer auf wissenschaftlichen Daten basierenden statistischen Hochrechnung, welche Forscher um den US-Amerikaner und ehemaligen Mobilfunk-Insider Dr. George Carlo gemacht haben, könnte 2012/13 zu einem Schicksalsjahr für die Menschheit werden. Geht das Wachstum des Mobilfunks im jetzigen Stil weiter, so wird zu jenem Zeitpunkt ein Maß an globaler Mikrowellenbelastung erreicht sein, dem das Immunsystem der meisten Menschen nicht mehr wird standhalten können. Dann, so fürchtet man, könnten Hirntumore und andere Krebsarten „plötzlich“ und praktisch überall auf der Welt epidemisch ausbrechen.

Im Jahr 2006 waren weltweit 2,7 Milliarden Mobilfunkanschlüsse registriert. Ende 2009 werden es 4,4 Milliarden sein. Und ein Ende ist nicht abzusehen. In den Industrienationen liegen die Wachstumsraten zwar nur noch zwischen eins und vier Prozent – weil dort rein rechnerisch betrachtet jeder Einwohner bereits mehr als ein Handy besitzt – doch in den letzten Jahren vermelden gerade die Schwellen- und Entwicklungsländer (alp)traumhafte Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich. Endlich kann man sich auch dort das kabellose Quasseln leisten. So steigt die Zahl der Handy-Nutzer allein in Indien in diesem Jahr um voraussichtlich 32 Prozent auf 457 Millionen. Nur schon in dieser Zahl offenbart sich, weshalb man nun auch in Indien feststellt, daß die Bienen und Spatzen „plötzlich“ verschwinden!

UMTS statt GSM

Es reicht nicht aus, daß immer mehr Menschen ein Handy besitzen und damit telefonieren. Nein, man will das Mobiltelefon auch multimedial nutzen. Es soll nicht nur Text und Stimmen über den Äther schicken, sondern auch Musik, Bilder und ganze Filme. Weil diese jedoch viel mehr Daten enthalten, die alle per Funk übermittelt werden, vergrößert sich die Belastung durch Mikrowellenstrahlung enorm. In der Folge reicht der GSM-Mobilfunkstandard der 2. Generation nicht mehr aus, obwohl diese mittlerweile schon veralteten Handys immerhin schon in der Lage waren, jede Sekunde bis zu 220‘000 Informationseinheiten (220 kbit/s) zu versenden oder empfangen. Das neuere UMTS-Netz der 3. Generation hingegen ermöglicht eine Datenübertragung von bis zu 7,2 Millionen Informationseinheiten pro Sekunde (7,2 Mbit/s) – ist also knapp 33mal schneller (und kann dementsprechend mehr Elektrosmog verursachen).

Damit diese massiv gesteigerte Kapazität möglich ist, verwendet UMTS ein anderes Datenübertragungsverfahren als GSM. Leider ist diese neue Technologie für lebende Zellen um ein Vielfaches gefährlicher als der ohnehin schon schädliche GSM-Standard. Prof. Franz Adlkofer hatte mit der weltweit bekannt gewordenen REFLEX-Studie (2000-2004, von der Europäischen Union finanziert) bewiesen, daß bereits der GSM-Mobilfunk Schäden an unserer Erbsubstanz (DNA) hervorrufen und damit das Krebsrisiko deutlich erhöhen kann. Am 1. Oktober 2007 warnte der deutsche Mediziner und Hochschullehrer eindringlich vor den Gefahren des neuen UMTS-Standards, dessen Einführung er als „unkontrollierten und ungeplanten Feldversuch an den Menschen“ kritisierte. Franz Adlkofer: „DNA-Strangbrüche treten bereits bei einem Vierzigstel des Grenzwertes auf. UMTS-Signale sind damit fast zehnmal wirksamer [genschädigender] als GSM-Signale.“

Mit der Versteigerung der UMTS-Lizenzen im Sommer 2000 nahm allein die Bundesrepublik Deutschland ca. 50 Milliarden Euro (damals waren es 98,8 Milliarden D-Mark) ein. Weitere UMTS-Frequenzblöcke wollen die Deutschen Mitte 2010 versteigern.

Das weltweit erste UMTS-Netz wurde 2001 auf der britischen Isle of Man in Betrieb genommen. Im Jahr darauf startete Österreich. Doch erst einige Jahre später begann UMTS in Europa massentauglich zu werden (in Deutschland ist dieser neue Mobilfunkstandard beispielsweise erst seit 2004 kommerziell verfügbar). Deshalb telefonieren noch heute die meisten Europäer mit dem älteren GSM-Netz. Doch nicht mehr lange. Laut einer offiziellen Prognose steigt die Zahl der UMTS-Anschlüsse in der EU im Jahr 2009 um 36 Prozent auf rund 172 Millionen, während die Zahl der herkömmlichen GSM-Anschlüsse um fünf Prozent auf 469 Millionen abnimmt. In der Schweiz funkt bereits mehr als jedes dritte der über neun Millionen Handys nach dem UMTS-Standard. Das sind 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Und das ist erst der Anfang.

Eine zeitliche Übereinstimmung auch hier: Seit das UMTS-Netz flächendeckend überhand nimmt, verschwinden die Bienen und immer mehr Vögel in zunehmendem Ausmaß. Kein Zweifel: Wir kochen uns mit diesem hausgemachten Dauerbombardement aus Mikrowellen buchstäblich zu Tode. Und wie der Frosch im erhitzten Wasserglas merken wir es nicht einmal, weil die Veränderung so schleichend ist.

Was kann man tun?

Verzichten Sie aufs Handy! Falls das nicht geht, benutzen Sie es ausschließlich zur Übermittlung von Textnachrichten und möglichst kurz gehaltenen Telefongesprächen.

Benutzen Sie bei sich zuhause und am Arbeitsplatz kabelgebundene Telefonapparate. Die meisten Basisstationen der DECT-Schnurlostelefone strahlen nämlich ständig mit voller Leistung, ob Sie telefonieren oder nicht. Falls Sie auf ein DECT-Telefon angewiesen sind, sorgen Sie wenigstens dafür, daß die Basisstation nur während des Telefonierens aktiv ist (die entsprechenden neuen Geräte weisen die Bezeichnung „ECO Modus +/Ecomode plus“ oder „fulleco“ auf).

Vermeiden Sie kabellose Internetverbindungen (W-LAN) für Ihren Computer. Es ist nicht nötig, auf der Toilette, im Pendlerzug oder im Stadtpark durch den Cyberspace zu surfen!

Informieren Sie Ihre Mitmenschen über die von Mikrowellenstrahlung ausgehenden Gefahren, auch wenn Sie sich dazu überwinden müssen. Machen Sie bei Behörden und Politikern Druck. Es ist an der Zeit, die angestaubte Zivilcourage wieder aus dem Schrank hervorzukramen!