Die Liebe ist eine Himmelsmacht

Wie Liebe den Kosmos zusammenhält. Wie sich ein Wasserstoffatom in Liebe paart. Was es mit Dualseelen auf sich hat, und weshalb die Ehe die größte Einweihungsschule auf Erden ist.

Die Liebe: Sie hält das ganze Universum zusammen, sie ist Urgrund und Ziel menschlicher Existenz.

„Ich möchte wissen, wie Gott diese Welt erschaffen hat.“

Albert Einstein

Am Anfang steht die Liebe.

Die Liebe ist die Ur-Schöpferkraft, ohne die kein Stern, kein Stein, kein Mensch, kein Baum geboren wäre. Alle Energie und Substanz, die aus den Tiefen des Alls zu uns kommen, um sich in einem Menschen, einem Baum oder einem Stein zu manifestieren, sind nichts anderes als die Ursubstanz des Schöpfers. Tatsächlich ist die Liebe die stärkste physikalische Kraft im Universum. Sie ist es, die Planeten in ihrer Bahn hält und für das Phänomen des Zusammenhaltens verantwortlich ist, das wir gemeinhin „Kohäsion“ nennen.

Wer willig ist anzunehmen, dass eine bislang so technisch begriffene Kraft wie die der Kohäsion im Grunde ein Akt der Liebe ist, muss sich auch dem Gedanken öffnen, dass alle scheinbar tote, mechanistische Schöpfung in Wirklichkeit höchst lebendig ist, beseelt, individuell und intelligent.

Max Planck, der große deutsche Physiker, erkannte: „Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es aber im ganzen Weltall weder eine intelligente noch eine ewige Kraft gibt, so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten, intelligenten Geist annehmen.

Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare und vergängliche Materie ist das Reale, Wirkliche, Wahre – denn die Materie bestünde ohne diesen Geist überhaupt nicht – sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich allein auch nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT.“

Die ganze Schöpfung: Ein Kind der Liebe

Gott ist Wille, Weisheit und Liebe. Die Liebe, der dritte Aspekt, ist Seine Schöpfung. Vater-Gott (Wille, Macht) und Mutter-Gott (Weisheit, Heiliger Geist) bringen die Liebe, den Christus hervor. Alle Schöpfung, vom Universum bis zum kleinsten Teilchen, ist ursprünglich als Emanation der Liebe hinausgesandt worden.

Doch braucht Gott einen Körper – unzählig viele, genaugenommen, und dies auf allen erdenklichen Entwicklungsstufen. Körper, die von individuellem, wesenhaftem Bewusstsein „bewohnt“ werden. Das Samenkorn vermöchte sich nur mangelhaft zu einer Pflanze zu entwickeln, wäre da nicht intelligentes Bewusstsein, das ihr das Muster, den Bauplan vorgäbe und sie konstant mit Energie versähe. Auch der Mensch ist als Zufallsschöpfung undenkbar, das gestehen selbst streng naturwissenschaftliche Physiker mittlerweile ein. Physiker Paul Davies: „Eine einfache Statistik zeigt bald, dass die Wahrscheinlichkeit eines spontanen Auftretens der DNS, jenes komplizierten Moleküls, das den genetischen Code enthält, als Ergebnis planloser Verkettungen der im Urbrei enthaltenen Moleküle nahezu unvorstellbar gering ist. Es gibt so viele mögliche Molekülkombinationen, dass die Aussicht, die richtige könnte sich durch blinden Zufall einstellen, praktisch null ist.“

Sein Fazit: „Entweder sehen wir Gottes Wirken in allem oder nirgends.“

Wie entsetzlich öde die Weltsicht des Physikers Richard Dawkins, der in seinem Buch Das egoistische Gen den Menschen so definiert:

„Wir sind Überlebensmaschinen – Roboter, blind programmiert, zur Erhaltung der selbstsüchtigen Moleküle, die Gene genannt werden.“

„Sphären ineinander lenkt die Liebe, Weltsysteme dauern nur durch sie.“

Friedrich Schiller

Würde die Schöpfung auf Selbstsucht basieren, wäre sie nicht, oder längst nicht mehr. Schöpfung ist Liebe und Liebe ist Geben, und das freimütige Geben, statt selbstsüchtig zu verlangen, ist eines der Grundprinzipien in der Natur. Mittels Kirlian-Fotografie gelang es zu sehen, wie sich zwei abgerissene Blätter verhalten. Das eine lag schon Stunden auf dem Tisch und war nahe am Welken, als das andere, frisch abgerissene danebengelegt wurde. Augenblicklich begann das noch frischere Blatt – ohne einen „Gedanken“ an seine damit vielleicht beschleunigte Erschöpfung, das müdere Blatt mit Energie zu versehen. Auf der Kirlian-Fotografie manifestierte sich dies als Lichtbrücke vom noch stark zum bloß noch schwach vitalen Blatt.

Wie bewusst strahlen wir unsere Liebe Menschen zu, die nach ihr dürsten?

Ein Wasserstoffatom lebt in Liebe

Im Gegensatz zum Menschen hat die Natur selbst in ihren kleinsten Wesen die Liebe nicht verlernt. Betrachten wir einmal ein Wasserstoffatom. Es steht am Anfang der Elemente, mit einer „Sonne“ (Atomkern) und einem „Planeten“ (Elektron). Immer näher zieht sich dieses Elektron in individuellen Bahnen an den Atomkern heran. Auf einmaligen elliptischen Bahnen, näher und näher, wie die Wolle eines Knäuels, das sich entspinnt. Es ist fast so, als würde der Atomkern das Elektron immer näher zu sich ziehen, es „einatmen“. Wenn die Verschmelzung vollzogen ist, wird das nächsthöhere Element geboren: Helium, eine „Sonne“, die nun von zwei „Planeten“ umkreist wird. Das Atom hat sie sozusagen ausgeatmet. Das Heliumatom hat eine höhere Schwingung als das Wasserstoffatom, denn es hat als bewusste, intelligente Wesenheit viel gelernt auf seinem Weg. Ein Sauerstoffatom stellt ein intelligentes Lebewesen dar, das bereits siebenmal über sich hinausgewachsen ist und seine Grenzen gesprengt hat. Es ist eine Musik aus acht zusammenklingenden Tönen (alle Elektronen senden nämlich harmonische Töne aus) und hat alle sieben Entwicklungsschritte einer Grundoktave durchlaufen! Doch auch es will immer nur das eine: wachsen, lernen, sich höher entwickeln. Gold beispielsweise steht schon auf Stufe 79, stellt also einen ziemlich hohen Entwicklungsstand dar! Der Mensch, nebenbei gesagt, zerstört eines der höchstentwickelten Elemente, die wir auf der Erde kennen: Uran (Stufe 92). Richtig gebraucht könnte Uran ungeahnte Heilkräfte freisetzen.

Wir alle haben eine „verlorene Hälfte“, eine Dualseele, die wir irgendwann wiederfinden. Nicht selten erst dann, wenn die Erdenreise zum letzten Mal vorüber ist.

Jedes Elektron hat – im Gegensatz zu vielen Menschen – also ein festes Ziel, dem es unbeirrt und mühelos folgt. Der Akt der Anziehung im Atom ist eine Folge der Liebe, die immer danach strebt, zu lernen und näher an die Vollkommenheit zu gelangen.

Eine Kathedrale war einst ein Sinnbild hoher geistiger Liebe und Anbetung. Die aufstrebenden Fenster und Pfeiler einer gotischen Kathedrale scheinen ein steingewordenes „Näher, mein Gott, zu Dir“. Früher waren solche Kathedralen mächtige Kraftpunkte, Fokusse des Lichts, zu denen die Menschen mit Gott-gerichteten Gedanken strömten, um sie gestärkt und aufgerichtet wieder zu verlassen. Tiefe Achtung, Anbetung und Liebe brachten sie mit, wenn sie die Pforten des Gotteshauses durchschritten. Heute bringen sie Fotoapparate, Verdauungsbeschwerden und Ärger über die viel zu teuren Souvenirs in die Dome hinein. Kein Wunder, fallen diese allmählich auseinander. Natürlich nagen auch die giftigen Substanzen und aggressiven Störschwingungen an ihren Mauern. Indes: Wo die Liebe fehlt, fällt alles auseinander. Seien es Ehen, Eltern-Kind-Beziehungen, Autobahnbrücken oder Staaten. Kein Wunder, dass bei einem strengen, sadistischen Lehrer alle Kinder dümmer sind. Lernen heißt lieben, und wo keine Liebe ist, ist auch der Lernerfolg gering – das wussten schon die Erfinder von Pädagogik und Pädophilie, die alten Griechen.

Der Mensch lebt in einem Meer von göttlicher Liebe und bemerkt es nicht. Der Ozean der Liebe, der alle Schöpfung umgibt und durchtränkt, ist so immens, dass der menschliche Verstand sich ihn nicht vorstellen kann. Er kann nur durch das Herz erfahren und durch unsere vier niederen Körper projiziert werden – das, was wir gemeinhin Seele nennen. Dieser Ozean der Liebe, der beständig wogt, nährt und erhält den Fortschritt der Seelen aller Menschen, so sie sich nicht willkürlich davon abzuschneiden versuchen. Es ist so einfach, diese Liebe anzunehmen. Es genügt, mit offenem Herzen und Dankbarkeit die Schönheiten der Natur – auch eine Offenbarung der Liebe – zu bewundern, und der mächtige Strom der Liebe beginnt zu fließen. Wehe dem, der Staumauern errichtet und die empfangene Liebe nicht weitergibt! Es sind immer Mauern aus Angst oder einer ihrer Maskeraden – Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Ablehnung – und sie sind wirkungsvoll. Spinnen den Menschen in einen Kokon der Dunkelheit und Depression, der die Liebe abprallen lässt.

Es gibt einen berückenden Satz: „Liebe ist das Einzige, das einen reicher macht, wenn man es verschwendet.“ Er stimmt und stimmt doch nicht, denn so ist es mit allen Verbündeten der Liebe: Mit Barmherzigkeit, mit Freude, mit Toleranz, Harmonie und anderen schönen Tugenden.

Lieben wir die Welt gesund!

Wir alle sind Wesen der Liebe. Unsere Aufgabe ist es, alles zu lieben, und heute: die Welt, die Menschen, die Natur wieder gesund zu lieben. Wie man dies bewerkstelligen soll? Indem man in allem die Vollkommenheit sieht, indem man die Liebe durch sich strömen lässt wie den Atem, der uns den Heiligen Geist des Lebens bringt. Die Lösung ist nicht, wegzuschauen. Davon ändern sich die Dinge nicht. Wir müssen hinschauen, auch wenn wir Entsetzliches sehen sollten. An uns ist es schließlich, mit der Kraft der Liebe alles zu transfigurieren – und wie können wir das, wenn wir Scheuklappen tragen und uns egoistisch auf unsere kleine Insel der Seligkeit zurückziehen? Auch dies ist eine Art, Mauern zu errichten, da wir bestimmen wollen, was unserer Aufmerksamkeit und Liebe wert ist und was nicht. Gerade das Unvollkommene, Geknechtete sehnt sich so sehr danach, in die Freiheit und Vollkommenheit zurück geliebt zu werden!

Wozu sind kleine Buben da? Um Lastwagen zu lieben, je lärmender, desto geliebter, und „eklige“ Spinnen und Ratten und Pressluftbohrer ... Letztlich ist auch ein Lastauto aus göttlichen Elektronen zusammengesetzt, Kühltürme unserer antichristlichen Atomkraftwerke. Antichristlich? Der Christus verkörpert die göttliche Liebe, und Atomzertrümmerung kann nur das Gegenteil davon sein.

Und wozu sind große Buben da? Um nette Mädchen zu lieben. Damit die Schöpfung, der Dritte Aspekt Gottes, sprich die Liebe, nicht versiegt und wieder kleine Buben auf die Welt kommen, die arme Lastwagen lieben ...

Die Sehnsucht nach der „verlorenen Hälfte“

Wobei wir bei der Liebe zwischen Mann und Frau angelangt wären. Ah, Sie merken schon: Jetzt wird die Sache kompliziert. Jetzt kommen wir ins Spiegelkabinett der übersteigerten Erwartungen, unerfüllten Sehnsüchte und undefinierbaren Ängste. Da gibt es diese Ikonen ewiger Liebe, die an der Wand hängen und im Fernsehen in unsere Herzen flimmern und uns einflüstern: So und nicht weniger. Ganz egal, wie elend und traurig sie geendet haben mögen, die Heloise und Abaelard, Tristan und Isolde, Lord Nelson und Lady Hamilton: So hoch, so romantisch, so ewig flammend muss sie sein, die Liebe zur Einzigen, Einen, Ewigen.