Ernähren Sie Ihren Hund, als wäre er ein Wolf!

Warum „Rohköstler“ die gesündesten Hunde sind – und was man über industriell gefertigtes Tierfutter wissen sollte.

 HundDie Ernährung eines Hundes ist heutzutage überhaupt kein Problem mehr. Überall kann der Hundefreund praktische Dosen oder Säcke mit Hundefertigfutter erstehen, welches sich absolut hygienisch und ohne den geringsten Aufwand verfüttern läßt. Fertigfutter soll aufgrund langjähriger Studien optimal auf die Bedürfnisse des Hundes ausgerichtet sein – so zumindest informiert die Werbung. Fertigfutter sei ausgewogen und führe zu einem kräftigen Gebiß, leuchtenden Augen, einem glänzenden Fell und bester Kondition. Nicht nur die Werbung, auch Tierärzte machen dem Hundeliebhaber klar, daß es absolut riskant sei und verheerende Mangelerscheinungen nach sich ziehen könnte, sollte er in Erwägung ziehen, den Hund mit frischer, selbst zubereiteter und womöglich noch roher Kost zu ernähren.

Je öfter also die Hundefutterwerbung auf den seinen vierbeinigen Freund über alles liebenden Menschen herniederrieselt, um so sicherer ist sich dieser, seinem Hund nichts Besseres angedeihen lassen zu können als industriell hergestelltes Fertigfutter. Die Hunde von heute müßten sich folglich einer hervorragenden Gesundheit erfreuen. Das tun sie aber nicht! Statt eines kräftigen Gebisses sehen wir Karies und Zahnstein, und übler Mundgeruch weht uns entgegen. Ja, der kleine Kerl stinkt nicht nur bestialisch aus dem Maul, die ganze Wohnung riecht nach Hund – egal wie oft man ihn auch badet, einschamponiert und parfümiert. Statt leuchtende Augen blicken uns traurig-trübe Augen mit oft chronisch eitrigem Ausfluß an, und statt ein glänzendes Fell sein eigen zu nennen, tragen viele Hunde ein stumpfes Fellkleid spazieren und leiden permanent unter Juckreiz sowie wunden, nässenden Ekzemen. Verdauungsbeschwerden verschiedenster Art sind an der Tagesordnung. Daß die Kondition solcher Hunde bei all diesen Beschwerden nicht gerade die beste ist, wird kaum einer erwarten.

Zivilisationskrankheiten beim Hund

Doch damit nicht genug: Hunde werden immer öfter von genau den Zivilisationskrankheiten heimgesucht, die bislang bevorzugt den Menschen befielen. So leiden viele Hunde an rheumatischen Gelenkbeschwerden, an Diabetes, an Schilddrüsenunterfunktion, an Herz-Kreislauferkrankungen, an Leber- und Nierenkrankheiten sowie immer häufiger an Krebs aller Art. Natürlich ist an diesem miserablen Gesundheitszustand der meisten Hunde – laut vieler Tierärzte und laut der Futtermittelindustrie – keinesfalls das verabreichte Futter schuld. Und in der Zwischenzeit werden die Körper der armen Hunde Tag für Tag mit in Säcken oder Dosen abgefülltem Müll gequält. Mit Müll, für den der gutgläubige und für seinen Hund nur das Beste im Sinne tragende Hundebesitzer – je nach Marke – richtig tief in die Tasche greifen muß. Was aber ist in all den vielen unterschiedlichen Säcken und Dosen enthalten, daß ich es als Müll bezeichne? Müll in unterschiedlicher Verpackung?! 

Hund

Hund

"Knochen sind nahrhaft, beugen Mundgeruch vor - und sind erst noch ein Prima Zeitvertrieib. Feinschmecker liebe dennoch Abwechslung, etwa eine rohe Karotte."

Zweifelhaftes Getreide

Der Hauptinhaltsstoff (60 bis 90 Prozent) der meisten Fertigfutter ist Getreide. Was ist daran so schlimm, könnten Sie nun denken. Es ist sogar sehr schlimm!! Erstens handelt es sich um Getreide, das für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet ist und deshalb den Hunden untergejubelt wird. Das bedeutet, dieses Getreide kann schimmelig sein oder aber es kann zu hohe Werte chemischer Insekten- oder sonstiger Bekämpfungsmittel aufweisen. Zweitens stellt sich die Frage, was Getreide überhaupt im Bauch eines Hundes verloren hat. Immerhin ist der Hund bekanntlich ein Fleischfresser und kein Körnerfresser wie etwa ein Vogel, der zur (Vor-)Verdauung der Körner einen Kropf hat.

Was aber ist die naturgemäße und artgerechte Ernährung eines Hundes? Um diese Frage beantworten zu können, brauchen Sie keine Vitamintabellen, keine Fachliteratur und auch kein veterinärmedizinisches Studium, sondern lediglich Ihren gesunden Menschenverstand. Überlegen Sie einfach, was ein Hund in freier Wildbahn fressen würde? Was fraßen seine Vorfahren – die Wölfe? Was fressen Wildhunde – z. B. die Dingos in Australien? Und schon wissen Sie, wie Sie – höchstpersönlich – Ihren Hund ohne die „Unterstützung” der Tierfutterindustrie optimal und ausgewogen ernähren können!
Marschierten Wolfsrudel – als es sie noch gab – gemächlich äsend über Getreidefelder und zupften sich behutsam Weizenähren von den goldgelben Halmen? Eine ziemlich groteske Vorstellung, nicht wahr? Eine Vorstellung, die Ihnen sofort zeigt, daß Getreide für Ihren Hund völlig ungeeignet sein muß. Bereits im Maul führt Getreide zu den ersten Problemen: Da Hunde weder dazu konzipiert sind, langsam zu kauen (sie haben nicht einmal Mahlzähne, sondern lediglich Zähne zum Reißen und Quetschen) noch ihr Speichel Enzyme aufweist, die Getreide bzw. Kohlenhydrate anverdauen könnten (wie das beim Menschen der Fall ist), vermehren sich im Hundemaul – bei getreidehaltiger Ernährung – gewisse Bakterien, die dort nicht hingehören. Zahnfleischprobleme und Zahnbeläge sind das Ergebnis. Getreide führt ferner allzu häufig zu Allergien. Es belastet die Leber, die Nieren und das gesamte Verdauungssystem. Blähungen sind noch die harmlosesten Auswirkungen einer auf Getreide basierenden Hundeernährung.

Der Gipfel nun ist, daß selbst Experten wissen: Hunde brauchen keine Kohlenhydrate in ihrer Nahrung! Warum also ist Getreide im Hunde-Fertigfutter enthalten? Ganz einfach: „Sämtliche großen Futtermittelhersteller sind Tochterfirmen von Konzernen, die Nahrungsmittel für Menschen herstellen. Die Abfälle der menschlichen Nahrungsmittelindustrie – u. a. das genannte minderwertige Getreide - sollen schließlich gewinnbringend verwertet werden...“ 1 (Als Beispiel: Die bekannte Firma Nestlé hat eine Tochterfirma namens Matzinger, die Hundefutter aller Art herstellt.)

Manche Wissenschaftler schätzen, daß ein Organismus etwa 10’000 Jahre brauche, um sich auf eine totale Ernährungsveränderung einzustellen. Um sich auf getreidehaltiges und stark verarbeitetes Fertigfutter umzustellen, hatte der Hund etwa 60 Jahre Zeit.2

Wer also erwartet, daß sein Hund mit einer Ernährung aus Fertigfutter gesund und munter bleibt, wird feststellen müssen, daß dem Hund – wenn wir von der Richtigkeit der oben genannten Schätzung ausgehen – noch ziemlich genau 9’940 Jahre fehlen, bis er bzw. sein Körper mit dem ihm aufgezwungenen, von Menschenhand kreierten und überaus praktischen Hundefutter aus Dosen oder Säcken möglicherweise klar kommen wird.

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse

Neben Getreide enthält Hunde-Fertigfutter – wie man auf den Säcken und Dosen lesen kann – auch Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse. Dahinter verbergen sich Schlachtabfälle, Federn, Füße, Schnäbel, Hufe, Tierkot, Kadaver, überfahrene Wildtiere, eingeschläferte Hunde und Katzen inkl. Flohhalsband und Hundemarke – wie Silvia Dierauer auf ihrer Webseite schreibt.

Abgesehen von den eingeschläferten Tieren samt Flohband und Marke ist diese Liste nicht einmal so dramatisch wie sie vielleicht vielen scheinen mag. Was ist gegen Schlachtabfälle zu sagen? Nicht viel! Auch Federn, Füße, Schnäbel und Hufe sind in Ordnung. All das würde der Hund – sofern er einen Vogel oder ein Reh erjagen würde – ebenfalls fressen. Auch Aas verschmäht er nicht. Und so unangenehm uns das auch sein mag: Tierkot insbesondere der von Katzen, Schafen, Kaninchen und auch vom Menschen wird von vielen Hunden als Delikatesse betrachtet. Überfahrene Wildtiere? Wunderbar! Hier bekommt der Hund alles, was er braucht!! Dazu noch in optimaler Qualität. Schließlich wurden Wildkaninchen oder Rehe weder geimpft noch mit Antibiotika gefüttert.

Druck und hohe Temperaturen

Der entscheidende Punkt in dieser ganzen Diskussion ist jedoch der Verarbeitungsgrad des Futters. Der Hund würde in der Natur niemals Nahrung zu sich nehmen, die mit Hilfe hoher Temperaturen und hohem Druck in Maschinen hergestellt wurde. Seine naturgegebene Nahrung ist roh und unbehandelt! Wenn der Hund draußen im Wald einen angemoderten Mäusekadaver findet und sich entscheidet, diesen zu fressen, dann wurde dieser Mäusekadaver zuvor nicht gekocht! In der Natur stehen keine Herdplatten in der Gegend herum, damit sich Fuchs und Hase ein Süppchen kochen können. Jener Mäusekadaver befindet sich also in einem Zustand, wie er von der Natur als Hunde- bzw. Wolf- oder Fuchsfutter vorgesehen ist. Und genau dieser Zustand ist der Richtige! Das trifft genauso auf die Federn und den Schnabel des erjagten Rebhuhnes zu, genauso auf das gefundene Rehbein mit Huf sowie auf den einen Tag alten Katzenhaufen, den sich Ihr Hund begeistert einverleibt, weil er diese oder jene Mikroorganismen gerade benötigt.

Bei der Herstellung von Hunde-Fertigfutter wird die oben erwähnte Mischung unter weiteren zweifelhaften Zusätzen wie abgelaufene Verkaufsware inklusive Verpackung, Abfälle aus der Zuckerindustrie, Abfälle von Gasthäusern, Fritierfett usw. zu einem einheitlichen Brei geformt, auf etwa 250 Grad Celsius unter Druck erhitzt und danach mit künstlichen Zusätzen versehen. Letztere sind deshalb nötig, weil die meisten natürlichen Vitamine und Spurenelemente, die einst vorhanden waren, durch den vernichtenden Verarbeitungsprozeß zerstört werden. Man vermutet jedoch, daß bislang lediglich 5 Prozent aller existierenden Vitalstoffe bekannt sind. Selbstverständlich können dann auch nur diese 5 Prozent ersetzt werden. Das wird getan, aber sie liegen dann in künstlich-synthetischer Form vor, wurden in einem Labor hergestellt und es darf bezweifelt werden, ob ihre Wirkung dieselbe ist, wie die der natürlichen Vitamine und Mineralien. Was aber ist mit den übrigen 95 Prozent?

Quellenangaben

  • 1  Silvia Dierauer, engagierte Hundehalterin und Herausgeberin der Zeitschrift Mein Hund – natürlich gesund
  • 2 Swanie Simon – Die Natürliche Aufzucht von Welpen mit BARF = Bones And Raw Food, gesundehunde.com