Alzheimer: Mehr (Kokos-)Fett fürs Hirn

Der Genuss von Kokosöl regt den Körper zur Produktion eines Stoffes an, der die beste Nahrung für Gehirnzellen ist – und unser Oberstübchen vor Demenz bewahren kann.

Mit Kokosfett Alzheimer vorbeugenSchon das Wort Alzheimer macht Angst. Die Demenzform, die den Namen ihres Erstbeschreibers Alois Alzheimer trägt, gilt heute als häufigste Variante des geistigen Verfalls. Alzheimer, das heißt Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit, der Selbstständigkeit, des Denk- und Urteilsvermögens, das Schwinden von Erinnerungen – und irgendwann auch des eigenen Ichs. Beginnend mit Gedächtnisstörungen lassen die Hirnfunktionen der Betroffenen immer mehr nach, das Denk- und Steuerorgan geht förmlich zugrunde. Das ist nicht nur beängstigend für die betroffenen Menschen, die zu Beginn der Erkrankung sehr wohl bewusst mitbekommen, was mit ihnen passiert. Es ist zudem eine enorme Belastung für all jene, die sie pflegen. Und eine beträchtliche finanzielle Herausforderung für die alternden Gesellschaften.

Konventionelle Medizin hilflos

Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Medikamenten der konventionellen Medizin lässt sich diese Krankheit nicht in den Griff bekommen. Bestenfalls lässt sie sich ein wenig aufhalten. Dennoch: Alzheimer und andere Demenzen sind kein unausweichliches Schicksal!1 Denn das Alter ist zwar der wichtigste Risikofaktor fürs Dementwerden, aber es ist nicht die Ursache. Denn es gibt auch unter den Neunzig- und Hundertjährigen noch viele, die geistig rege und hellwach geblieben sind.

Während die Forschung immer mehr Einzelheiten über den Niedergang des Hirnstoffwechsels aufdeckt, ist noch immer nicht völlig geklärt, warum und wie genau es zu einer Demenz kommt. Die Einfluss- und Risikofaktoren sind ebenso vielfältig wie die Demenzformen. Sie reichen vom schlichten Wassermangel über die oft unerkannten Neben- und Wechselwirkungen verschiedener Medikamente bis hin zu Drogen- und Alkoholmissbrauch, Schädelverletzungen, Infektionen, Schwermetallbelastungen und Erkrankungen der Blutgefäße wie etwa Arteriosklerose oder Schlaganfall. Dazu kommt, dass diese Störungen chronische Entzündungen verursachen können, die das Gehirn auf Dauer zusätzlich schädigen. Mikrowellenbestrahlung (Mobilfunk, W-Lan etc.) kann ebenfalls Alzheimer auslösen.

Denn irgendwann sterben die Hirnzellen, was zu den bekannten Funktionsausfällen führt. Trotz der vielen unterschiedlichen Einflüsse und Arten der Demenz scheint es bei Alzheimerpatienten am Ende doch nur zwei wesentliche Gründe für den Zelltod zu geben: ein Mangel an Energie sowie an Schutzstoffen. Die gute Nachricht ist, dass sich dagegen etwas tun lässt – sowohl vorbeugend als auch therapeutisch.

Typisch: gestörter Energiestoffwechsel

Sehr früh, oft schon viele Jahre, bevor sich die ersten Anzeichen einer Demenz bemerkbar machen, ist der Zuckerstoffwechsel des Gehirns gestört. Steht den Hirnzellen zu wenig Zucker zur Verfügung, kommt die Energieversorgung ins Stocken. Ohne ausreichend „Brennstoff“ funktionieren weder die Signalübermittlung noch die „Müllabfuhr“ richtig. Die für Alzheimer typischen schädlichen „Abfälle“ (Amyloid-Plaques) und defekten Zellstrukturen (Neurofibrillenbündel) häufen sich an, erste Funktionsausfälle treten auf. Irgendwann gehen die Zellen daran zugrunde und das Hirn schrumpft. Doch so weit muss es nicht kommen, denn wir können aktiv dazu beitragen, unser Hirn möglichst lange gesund und fit zu halten. Dazu gehören:

  • ausreichend Schlaf,
  • ein gutes Stressmanagement (dazu gehört auch eine möglichst geringe Belastung durch Mikrowellenstrahlung),
  • Stimmungs- und Angststörungen behandeln,
  • Kopfverletzungen vermeiden,
  • gesunde Blutgefäße,
  • gesunde Darmflora,2
  • körperliche Aktivität und
  • eine gute Ernährung.

Das Oberstübchen nähren und schützen

Mit einfachen Ernährungsmaßnahmen können dem Hirn nicht nur Schutzstoffe wie Antioxidantien und entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden, auch die Energieversorgung lässt sich verbessern, indem der Zuckerstoffwechsel teilweise umgangen wird. Zudem ist bekannt, dass alles, was einer Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“), Diabetes und Schlaganfällen vorbeugt, auch gut fürs Oberstübchen ist. Die beiden amerikanischen Alzheimerforscher Rudolph Tanzi und Ann Parson brachten es so auf den Punkt: „Was gut für das Herz ist, ist auch gut fürs Gehirn.“

So fanden einige Studien einen besseren Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit, wenn viel Fisch, regelmäßig Obst und Gemüse oder eine mediterrane Kost gegessen wurde. Studien, in denen isolierte Vitamine oder Fischölkapseln gegeben wurden, verliefen jedoch weitgehend enttäuschend. Unstrittig ist jedoch, dass die Fette eine wichtige Rolle für unsere Hirngesundheit spielen.

Das fängt beim Aufbau an, denn unser Hirn besteht, wenn man das Wasser unberücksichtigt lässt, zu rund 60 Prozent aus Fett und Cholesterin! Nur 30 Prozent entfallen auf Proteine und gerade mal 10 Prozent auf Kohlenhydrate. Von den Eigenschaften der Fette hängt es ab, wie gut die Hirnzellen funktionieren: wie beweglich die sie umhüllenden Zellmembranen sind, wie schnell Signale weitergeleitet werden, wie viele Nährstoffe und wie viel Sauerstoff in die Zellen gelangen und wie sorgfältig ihre Abfallprodukte entsorgt werden können. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang sind neben bestimmten gesättigten Fettsäuen die mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.3 Sie alle erfüllen wichtige Aufgaben, wobei die Nahrung meist zu wenig Omega-3-Fette enthält, weshalb sie seit Jahren besonders empfohlen werden: in Form von fetten Fischen, aber auch in Form von Walnüssen, Lein-, Walnuss-, Hanf- oder Rapsöl. Fette sind also gleichzeitig wichtige Baustoffe, Isoliermaterial und bedeutende Signalsubstanzen für das Gehirn.

Nervennahrung Zucker?

Zucker gilt vielfach noch immer als gute Nervennahrung, weil unser Hirn aus dem Traubenzucker, den es mit dem Blutstrom erhält, sehr leicht und schnell seinen hohen Energiebedarf decken kann. Zudem scheiden die meisten Fettbausteine (Fettsäuren) als Energiequelle aus, weil sie keinen Zutritt zum Hirn haben: Sie können nicht einfach wie Zucker aus dem Blut in die Hirnzellen gelangen. Daraus darf jedoch nicht geschlossen werden, Zucker sei besonders gut und wichtig und Fett nutzlos. Das Gegenteil ist oft der Fall. Denn unser Hirn liebt zwar den Traubenzucker, aber nicht, weil es ohne ihn nicht leben könnte, sondern weil es bei der heute üblichen Ernährung kaum etwas anderes als „Treibstoff“ angeboten bekommt.

Ketone: Alternativer Treibstoff…

Seit Langem schon ist bekannt, dass unser Gehirn seine Energie nicht nur aus Zucker, sondern mindestens ebenso gut aus Ketonkörpern(oder kurz: Ketone) gewinnen kann. Ketone entstehen aus Fettsäuren, den Umwandlungsprozess bewerkstelligt die Leber. Diese Fähigkeit rettet uns in Hungerzeiten das Leben und hält das Hirn auch bei Nahrungsmangel leistungsfähig. Im Hungerzustand bastelt die Leber zwar erst einmal aus Eiweiß neuen Traubenzucker. Doch das ist kein Dauerzustand, denn die wertvollen eiweißreichen Strukturen des Körpers wie Muskeln und andere Organe wären bald aufgebraucht. Deswegen beginnt die Leber nach kurzer Zeit damit, aus Fettsäuren Ketone herzustellen. Ketone können von allen anderen Organen zur Energiegewinnung benutzt werden, auch vom Gehirn. Nach Aussage der berühmten amerikanischen Fett- und Keton-Forscher George Cahill und Richard Veech sind die Ketone nicht irgendein billiger Ersatztreibstoff, sondern sogar ein besonders effizienter„Super-Treibstoff“ fürs Hirn.

Quellenangaben