Medialität: Die Geister, die ich rief…

… werd’ ich nun nicht mehr los: Weshalb von spiritistischen Sitzungen abzuraten ist und welchen physischen und seelischen Gefahren sich Medien aussetzen.

Medialität

Zu allen Zeiten versuchten Menschen, in spiritistischen Sitzungen die Toten herbeizurufen – mit unabsehbaren Folgen.

Die Berichte über das Leben nach dem Tod müssen logischerweise von Menschen stammen, die „auf der anderen Seite des Schleiers“ leben. Und mit diesen Jenseitskontakten ist nicht zu spaßen, wie wir den warnenden Worten des hellsichtigen Erhard Bäzner entnehmen werden.1 Gerade heute tummeln sich unzählige selbsternannte Medien, Gurus und angeblich „Erleuchtete“, die behaupten, einen direkten Draht zur Jenseitswelt zu besitzen. Meistens fallen sie, ohne es zu wissen, auf niedere Geister der Astralwelt herein, die sich als „Raumbruder“, als „Heiland“ oder „Erzengel“ ausgeben. Gerade weil die Sumpfblüten falschen „Channelings“ so ins Kraut geschossen sind, hat sich die Himmelswelt heute fast vollständig aus solchen Kontakten zurückgezogen. Auch die Kommunikation mit den Toten wird oft durch solch niedere Astralgeister bedient; oder aber durch den abgelegten Astralkörper eines Verstorbenen, der in den erdnahen Sphären herumwabert und sich benimmt, als wäre diese leere Hülle ihr einstiger Bewohner.

Bei der Wahl der Verstorbenen, deren Mitteilungen wir für unseren Artikel verwendeten, ließen wir daher größte Vorsicht walten. Es handelt sich bei allen Kontakten um solche, die vor dem Anbruch des sogenannten „New Age“ stattfanden. Alle Durchsagen bestätigen einander, was die Beschaffenheit und das Leben in der Jenseitswelt angeht. Und all jene, die sich von drüben meldeten, zeichneten sich in ihrem Erdenleben durch eine starke Moral und ein unterscheidungsfähiges, entwickeltes Bewusstsein aus; zwei beschäftigten sich auch in ihrem letzten Erdenleben mit der Jenseitswelt und verfügten über eine gewisse Hellsichtigkeit. Ihre Schilderungen sind daher auch äußerst klar und detailreich und gleichen in keiner Weise den verschwommenen Durchsagen der im heutigen „New Age“ so eifrigen Astralwesenheiten, die sich, wenn man sie genauer durchleuchtet, meistens bloß als heiße Luft erweisen. Alle Personen, die wir zitieren, meldeten sich aus eigenem Antrieb und vermittelten ihre Botschaft durch Personen, die im „automatischen Schreiben“ trainiert waren und zudem ein gläubiges, reines Leben führten. Sie empfingen die Worte des Verstorbenen gleichsam wie ein Diktat und schrieben getreulich nieder, was sie innerlich vernahmen. Sie hatten also keine Ambitionen, als Medium zu wirken, und taten dies sonst auch nicht. Denn so verlockend es erscheinen mag, hinter den Schleier zu blicken, so gefährlich und letztendlich zerstörerisch ist solch ein Unterfangen, wenn es vom Lebensstrom aufgrund eigenen Verlangens betrieben wird. Um vor solcher Tätigkeit zu warnen, bringen wir hier die Erkenntnisse des hellsichtigen und vor 50 Jahren verstorbenen Theosophen und Buchautors Erhard Bäzner hinsichtlich der Gefahren des Mediumismus:

Medialität ist nicht immer auch Spiritualität

„Mediumschaft geht aus einer durch Willensschwäche entstandenen Lockerung der inneren Körper hervor. Unselbstständigkeit im Denken, starke, aber einseitige mentale Veranlagung, fixe Ideen, Grübeleien, Zweifelsucht, häufige Erregungen, übertriebene und erzwungene asketische Lebensweise, persönliche Isolation, religiöser Fanatismus, Aber- und Unglauben, selbstsüchtige Gebete, Abgötterei, blinde Verehrung, ein vorwiegend unbeherrschtes Gefühlsleben, Willenlosigkeit, Gleichgültigkeit, anhaltende Traurigkeit, Mut- und Ziellosigkeit, unüberlegtes Handeln, leidenschaftliche Liebhabereien, die Sehnsucht nach einem Führer im Jenseits und nach Führerschaft, der Wunsch nach der Fähigkeit, den Körper willkürlich zu verlassen – dies alles können die Ursachen und Anfänge der Mediumschaft sein.

Ein Medium kann durch eine bestimmte Gefühlsregung oder Gedankeneinstellung seinen Astralkörper veranlassen, aus dem physischen Körper herauszutreten; es verfällt damit in einen Schlafzustand, Trance genannt. In diesem Zustand zieht sich das Bewusstsein wie beim gewöhnlichen Einschlafen in den Astralkörper zurück. Der physische und der Ätherleib aber werden gleich leeren Hüllen anderen Wesen überlassen, die sie als Werkzeug für ihre Zwecke gebrauchen. Im Allgemeinen kommt es dem Medium nicht zum Bewusstsein, wer und was sich durch seinen abgelegten Körper offenbart.

Wenn immer der Wunsch vorhanden ist, mit den jenseitigen Welten in eine Verbindung zu treten, werden durch die aufsteigenden Gedanken und Wünsche die sogenannten Astralführer sowie auch das große Heer der Elementarwesen und die erdgebundenen verstorbenen Menschen angezogen. Alle Menschen, die sich Grübeleien oder gehässigen Gedanken und Neigungen hingeben, werden von Wesen der Astralwelt verfolgt. Die Elementarwesen versuchen, ihre Beute vampirartig zu entkräften, sie aber zugleich in den Eigenschaften ihrer Unnatur zu bestärken. Sie verfolgen alle einseitig lebenden Menschen – die Asketen, Fanatiker und Schwärmgeister. Jede Abneigung, jeder Hass-, Leid-, Sorgen- und Begierdengedanke, die Ausübung einer Leidenschaft, jede Erregung, jeder persönliche, selbstsüchtige Wunsch können hinreichen, solche Astralwesen anzuziehen.

Die Macht der Gedanken

Da alle Gedanken in der Astralwelt ihre besondere Form, Farbe, Leuchtkraft, Strömung und Schwingung haben, werden sie von diesen Wesen wahrgenommen, die der Spur folgen und so mühelos den Erzeuger finden. Die feindseligen Gedanken nehmen eine ihrem Charakter entsprechende Form an und leuchten in grellroter oder grauer Farbe. Der Gedankenstrom umschwingt, der Richtung des Willens entsprechend, denjenigen, dem er zugesandt wird, und wirkt auf ihn ein. Ist der Betreffende schutzlos und nicht imstande, durch seine eigene Gedankenströmung und Willensstärke den Angriff abzuwehren, so dringen die feindseligen Gedanken gleich Pfeilen heftig auf ihn ein, was ihm in Form von schweren Träumen oder beim Erwachen durch stechende oder brennende Kopfschmerzen zum Bewusstsein kommt. Sein ätherisches und astrales Gehirn gleicht dann einem feinmaschigen Netz, das von unzähligen Stichen durchlöchert ist.

Vermag er aber durch eine harmonische, freudige und liebevolle Einstellung diese fremden Schwingungen von sich fernzuhalten, so kehren diese Gedankenelementale mit umso größerer Wucht zu ihrem Erzeuger zurück und suchen in auf jede Weise zu schädigen. Dies kann oft erst nach Wochen und Monaten geschehen, und dann ist die vernichtende Wirkung noch stärker, da die Kraft der Elementale durch magnetische Anziehung verwandter Gedankenströmungen noch bedeutend gewachsen ist. Bei dieser Gelegenheit sei besonders darauf hingewiesen, welche verheerenden Folgen gehässige, disharmonische Gedanken haben und wie wichtig ein wohlwollendes Denken ist.

Bis auf sehr seltene Ausnahmefälle kann das Medium den Verstorbenen nur in den unteren Sphären der Astralwelt erreichen. Ist er aber schon in die höheren Sphären eingegangen, sei es in das Sommerland mit seiner heiteren Zufriedenheit oder gar schon in die Ruhe und den Frieden der Himmelswelt (Devachan), so vermögen ihn weder das starke Sehnen seiner Hinterbliebenen noch das leidenschaftliche Verlangen eines Mediums und neugieriger Teilnehmer einer spiritistischen Sitzung zu erreichen. Auch kein Hypnotiseur hat Einfluss auf diese Sphären; sie sind einem eigenwilligen Verlangen verschlossen. Die gröbere Stofflichkeit seiner inneren Hüllen macht es ihm unmöglich, dort einzutreten; denn die feineren, viel schnelleren Schwingungen der Himmelswelt würden seine Form zur Auflösung bringen.

Wenn man in Trance fällt

Betrachten wir nun den inneren Vorgang bei einer spiritistischen Sitzung. Sobald das Medium in Trance fällt, tritt sein Ätherkörper mit dem Astralkörper aus dem physischen Körper heraus, aber nicht selbsttätig wie beim Einschlafen, sondern sie werden vielmehr durch fremde Gewalt hinausgetrieben. Es kann dies durch irgendeinen von Begierden erfüllten Verstorbenen, auch durch ein nichtmenschliches Geschöpf der Astralwelt oder aber durch die starke Willensrichtung eines verkörperten Menschen geschehen. Der Ätherkörper bleibt dabei durch das ätherisch-magnetische Band mit einzelnen Organen des physischen Körpers, besonders den unteren Körperpartien, in Verbindung. Der Astralkörper aber wird von seinem physischen Werkzeug abgesperrt, gleichsam beiseitegeschoben und von den Astralwesen mit einer künstlich geschaffenen ätherischen Hülle umgeben, damit er nicht vorzeitig wieder den physischen Körper beziehen kann. Die Astralwesen bilden diese Schale, indem sie den Astralkörper in einem bestimmten Schwingungszustand umkreisen. Das zwangsmäßige Hinausdrängen des Ätherkörpers wird äußerlich an dem Zusammenschrumpfen oder auch an krampfhaften Erschütterungen des physischen Körpers ersichtlich. Anfangs leistet der Astralkörper noch energischen Widerstand und bleibt samt dem Ätherleib nur kurze Zeit vom physischen Körper getrennt. Doch nach und nach gewöhnt sich das Medium an diesen Zustand; es fühlt sich dabei sogar wohl und neu gestärkt. Auch öffnet sich ihm mitunter das astrale Auge durch das wiederholte Verlassen des physischen Körpers mehr und mehr, und die Astralwelt mit ihrer mannigfaltigen Szenerie wird ihm in immer höherem Grade sichtbar, wodurch es sich in seinen Fähigkeiten höherentwickelt wähnt. Das Interesse für die Bilder wächst fortwährend, zumal dann, wenn sich sehr intellektuelle „Führer“ einstellen und in schwungvoller, gewandter und redseliger Weise eine Unterhaltung pflegen. Alle Arten von Wesen der Astralwelt erscheinen nach und nach in den Sitzungen und gestalten sie für die neugierigen Sitzungsteilnehmer immer interessanter.

Quellenangaben