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Achtung, Mobilfunk!

Vor lebenszerstörender Strahlung durch Mobilfunk hat der Physiker Volker Schorpp in einem gut besuchten Vortrag in Bad Boll gewarnt.

Von Brigitte Berg Im Bürgersaal in Bad Boll war jeder Sitz- und Stehplatz beset zt. Schon vor Beginn des Vortrags wurde lebhaft diskutiert. Der Initiativkreis, der den Physiker Dr.-Ing. Volker Schorpp aus Karlsruhe nach Bad Boll eingeladen hatte, wollte keine Ängste schüren, sondern mit wissenschaftlichen Fakten überzeugen. Zuerst berichtete Rolf Grimm von der Bürgerinitiative Mobilfunk Herlikofen (Schwäbisch Gmünd). Dort bestrahlen zwei unsichtbar im Turm der katholischen Kirche angebrachte Mobilfunkbasisstationen den Ort. "Bei uns schlafen viele Familien im Keller oder im Wald", sagt Grimm. Andere hätten ihre Häuser verkauft und seien weggezogen. Die finanziellen Einbußen durch verendete Rinder, Tot- und Missgeburten hätten zwei Bauernhöfe in den Ruin getrieben. Die Versicherer, berichtet Dr. Schorpp, verweigerten Mobilfunkunternehmen bezüglich Gesundheitsschäden den Versicherungsschutz. Begründung: Die Risiken seien nicht kalkulierbar. "Wenn man elektromagnetische Wellen hören könnte", erklärt Schorpp , "wäre jede Sendezelle lauter als ein Düsenflugzeug beim Start. Nur dass Mobilfunk uns 24 Stunden am Tag beschallt." Schorpp warnt eindringlich vor schnurlosen DECT-Telefonen und WLAN-Computer-Funkverbindungen: "Da haben Sie einen Mobilfunksender im Haus." Bisherige DECT-Telefone würden rund um die Uhr senden. Von neuen, die nur während des Telefonats senden, lägen noch keine Erfahrungswerte vor. Von Handys sind durch zahlreiche Studien belegt. "Die Hochfrequenzstrahlung erreicht jede Zelle des menschlichen Körpers", betont Schorpp. Schüler des Spaichinger Gymnasiums hätten nach zweijähriger Arbeit für "Jugend forscht" herausgefunden, dass ein nur 20 Sekunden dauerndes Handygespräch reiche, um das Blutbild zu verändern und rote Blutkörperchen zum Verklumpen zu bringen. Der Neurochirurg Leif Salford von der schwedischen Universität Lund habe bei einem Experiment mit hunderten von Ratten nachgewiesen, dass die Strahlung von Handys die Blut-Hirn-Schranke öffne und dadurch Schadstoffe ins Gehirn gelangen könnten. Andere Wissenschaftler wiesen DNA-Brüche und Genschäden nach, erhöhtes Leukämie- und Krebsrisiko, Augen- und Hirntumore, Blutdruck- und Kreislaufstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Unfruchtbarkeit, Schlafstörungen. Besonders gefährdet seien Kinder. 1990 habe man hypermotorischen Kindern 0,3 Millionen Tagesdosen Ritalin verordnet, 2004 bereits 25,8 Millionen. Das Bundesamt für Strahlenschutz wisse das, unternehme jedoch nichts. Auch die Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt seien immens. Immer mehr Imker klagten über leere Stöcke. Die Uni Landau habe festgestellt, dass die Hochfrequenzstrahlen das Orientierungssystem der Bienen funktionsunfähig mache. Quelle: Südwest Presse