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Oberster Richter stolpert über Zehn Gebote.

Im US-Bundesstaat Alabama ist am Donnerstag der Oberste Richter entlassen worden. Er hatte vor zwei Jahren ein christliches Monument im Gerichtsgebäude aufstellen lassen. Auch von einem Gerichtsentscheid ließ er sich nicht beirren: Gott sei die Basis des amerikanischen Justizsystems.

Washington - Ein neunköpfiges Richtergremium in Alabama entschied einstimmig, dass sich der Oberste Richter Roy Moore verfassungswidrig verhalten habe. Er habe sich über das Gesetz gestellt, indem er das umstrittene Monument aufgestellt und sich später geweigert habe, einer Gerichtsanordnung zu folgen und es wieder abzubauen. Das zweieinhalb Tonnen schwere Werk hatte zu heftigen Auseinandersetzungen im ganzen Land und tagelangen Demonstrationen insbesondere der religiösen Befürworter vor Ort geführt. Kritiker, die schließlich Recht bekamen, sahen in dem Monument eine Gefährdung des in der US-Verfassung verankerten Prinzips der Trennung von Kirche und Staat. "Ich bereue nichts, ich habe es richtig gemacht", betonte Moore nach der Bekanntgabe der Richterentscheidung. Er hatte das Monument vor zwei Jahren über Nacht auf eigene Faust in der Eingangshalle des Obersten Gerichtshofes errichten lassen. Es gehe ihm darum, die Existenz Gottes zu verdeutlichen, "der die Basis unseres Justizsystems ist", sagte Moore. Quelle: SPIEGEL ONLINE - 13. November 2003 Lesen Sie weitere interessante Artikel auf unserer News-Seite