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Alarmierende Mobilfunk-Studie

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Krebserkrankungen? Eine Ärzte-Gruppe aus Naila im Frankenwald will das nicht mehr ausschließen.

Seit 1993 steht in Naila ein Mobilfunk-Mast. Die örtlichen Hausärzte haben die Daten von 1.000 Patienten in den letzten zehn Jahren genauer angeschaut und sie mit ihren Krebs-Daten verglichen. Dabei glauben sie einen Zusammenhang zwischen der wachsenden Zahl von Krebserkrankungen und der Mobilfunkstrahlung erkennen zu können. Die Ärzte unterscheiden zwei Patientengruppen: Jene, die im Umkreis von bis zu 400 Meter von der Anlage entfernt leben und jene, die weiter weg wohnen. Die Mediziner haben nun festgestellt, dass in den zehn Jahren der Untersuchung im Innenbereich das relative Risiko neu an Krebs zu erkranken, doppelt so hoch und zwischen 1999 und 2004 sogar dreifach so hoch war. Außerdem seien die Krebspatienten im Innenbereich wesentlich jünger - im Durchschnitt um achteinhalb Jahre. Erste Reaktionen auf die beunruhigende Studie Das "Zentrum für Umweltforschung und -technik" der Universität Bremen, das den Ärzten von Naila solide Forschungsarbeit bescheinigt, empfiehlt angesichts der Werte eine sofortige Abschaltung der Mobilfunk-Anlage. Der Leiter des Zentrums, Rainer Frenzel-Beyme, gibt jedoch zu Bedenken, dass die Datenlage verbessert werden müsse: "Das Ganze muß enorm ausgeweitet werden, wenn man wirklich verlässliche und belastbare Daten haben möchte. Trotzdem ist die Studie ein Anfang, weil sie ein Ergebnis zeigt, dass zunächst plausibel erscheint und auch keine sofortige Erklärung anderer Art zulässt." Der Stadtrat von Naila will über eine Abschaltung der Sendeanlage abstimmen. Bürgermeister Frank Stumpf lehnte bereits eine geplante Erweiterung ab. Der Hofer Landrat Bernd Hering hat den Mobilfunk-Betreibern mitgeteilt, dass er künftig keine neuen Mobilfunk-Masten in Wohngebieten genehmigen werde. Quelle: Bayerischer Rundfunk Lesen Sie auch unseren grossen Mobilfunkreport in der Ausgabe Nr.24