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Jörg Haider: Aus dem Verkehr gezogen?

Diskussionen um den „Diana-Tod“ des Kärntner Landeshauptmanns - aufgegriffen und zusammengestellt von Wolfgang Eggert, verfasst am 15.Oktober 2008.

Viele offene Fragen
Die Medien ließen in der Vergangenheit eigentlich nie eine Gelegenheit aus, den smarten österreichischen "Rechtspopulisten" Jörg Haider schlecht Aussehen zu lassen. Sie blieben diesem alten Brauch auch treu, als ihr Lieblingsfeind mit gebrochenem Genick und Rückgrat am 11. Oktober 2008 unweit von Klagenfurt aus seinem verunfallten Auto gezogen wurde: Ebenso fix wie unisono wurde das tragische Unglück dem Toten selbst in die Schuhe geschoben. Der Bordelektronik zufolge war der Kärntner Landeschef mit 140 km/h unterwegs gewesen, das doppelte der erlaubten Geschwindigkeit. Conclusio: Wer so schnell fährt, ist selber schuld, wenn er draufgeht. Gegen erste Zweifel am Unfallgeschehen und aufkommende Anschlagsvermutungen schlagzeilte die veröffentlichte Meinung in dicken Lettern: Tempo zu hoch, Überlebenschance gleich Null.

Jörg Haider

Nur: Der Wahrheitsgehalt dieser (volkspädagogisch durchaus angebrachten) Formel ist durch Tausende von Unfallberichten und Statistiken widerlegt. Zwei Tage nach Haiders Unfall berichtete der User eines Internetforum: "Ich selbst hatte vor einigen Jahren, übrigens ganz in der Nähe von Dr. Haiders Unfallort, einen sehr ähnlichen Crash. (Bei mir war's Sekundenschlaf) Das Auto: Ein MB S500L mit deutlich weniger (weil älter) Sicherheitstechnik. Das Tempo: ca.180 km/h. Meine Karre war ähnlich zerdepscht wie der Phaeton bloß die Tür war noch d'ran.´Ich: (angeschnallt) bin völlig unverletzt (bis auf ein paar Prellungen) durch die Beifahrerseite selber ausgestiegen. Soviel zu dem blanken Unsinn, dass man einen solchen Unfall ab Tempo 100 gar nicht mehr überleben kann." Ob nun gerade dieser spezielle "Erlebnisbericht" den Tatsachen entspricht, ist schwer zu überprüfen. Nachweislich aber recht hat der Chronist, wenn er fortfährt: "Lady Di's Wagen, gleicher Bauart wie meiner, knallte frontal mit 200 gegen einen Betonpfeiler und der einzig angeschnallte Insasse überlebte auch!"Die Medien "vergaßen" selbstverständlich darauf hinzuweisen. Es ist keineswegs der einzige Moment im Fall Haider, bei dem der Journalismus seine Sorgfaltspflicht zusammen mit dem gebotenen Maß an investigative Neugier hintanstellte. Viel, sehr viel an der Unglücksnacht von Kärnten war und ist unrund - ohne dass sich die Staatsanwaltschaft (die in der Rekordzeit von 48 Stunden die "Causa" zu den Akten legte) oder die Mainstreampresse darum bekümmerten. So heißt es, Jörg Haider habe auf gerader, trockener Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Auf trockener gerader Fahrbahn. An der vermutlich leichtesten Stelle seines Nachhauseweges. Ohne dass Fußgänger, Radfahrer oder andere Kraftfahrer in der Nähe gewesen wären, denen er hätte ausweichen müssen. Das ist erstaunlich, ebenso wie die Tatsache, dass der Landeshauptmann offenkundig keinen Versuch unternahm, sein Fahrzeug zu stoppen. Bremsstreifen, und seien sie noch so kurz, sucht man auf den Bildern des Unfallorts vergebens. 

Das Szenario erscheint umso unverständlicher, wenn man bedenkt, daß der BZÖ-Chef in einem VW Phaeton verunglückte. Das Fahrzeug gilt gerade bei Topgeschwindigkeiten als eines der sichersten Fahrzeuge weltweit. Es verfügt über Allradantrieb, ABS, ESP, ASR -hochentwickelte, "mitdenkende" Stabilitätsprogramme, die im Notfall blitzschnell reagieren und gegebenenfalls sogar einzelne Räder separat abbremsen. Und verhindern, dass das Auto ins Schleudern gerät. Bei Haider versagte diese Elektronik offenkundig von A-Z. Völlig unerklärbar muß jedem VW-Werkstechniker erscheinen, wie das 2 ½ Tonnen schwere Gefährt durch die "Mitnahme" eines windigen Ortsschilds sowie das Touchieren einer Bordsteinkante und einer niedrigen Thujenhecke in Überschlag kam, dass es sich derart zerlegte. Schon Stunden nach dem Unfall wunderte sich ein Blogger auf einer Diskussionsplattform: "Ich bin erfahrener B-Lizenzfahrer. Ich habe einige Seminare - auch bei VW - mitgemacht. Dabei wurde schon oft versucht einen Wagen, der sogar mit den Hinterreifen auf den Grünstreifen bei über 100 km/h geriet, ins Schleudern zu bringen. Klappt normalerweise nicht. Und der Phaeton war doch wohl sicher ein 4-Motion?" War er. Das Credo von ESP und 4-Motion besteht nun genau darin, das Schleudern und Außerkontrollebringen eines Wagens zu verhindern.(VW wirbt für den VW-Phaeton mit dem Slogan: "Kommen Sie zuhause an.) Ebenso auffallend wie unverständlich erscheinen in diesem Zusammenhang auch die vielgestalten und schwer-wiegenden Verletzungen Haiders, den es im Inneren des Hochsicherheitswagens förmlich auseinandergerissen haben muss: Der linke Arm war quasi vom Körperrumpf abgetrennt. Dieses Schreckensbild steht in krassem Gegensatz zur Beschaffenheit des Unglückswagens, der gebaut ist, jedem "normalen" Unfall geradezu spielerisch zu trotzen. Der VW-Phaeton hat angeblich die stabilste Fahrgastzelle auf der ganzen Welt, zumal in der gepanzerten Variante, die Haider gefahren haben muss. In der Internetenzyklopädie Wikipedia wirbt das Wolfsburger Unternehmen mit der “höchsten je erreichten Torsionsteifigkeit einer PKW-Karosserie”. Ferner verfügt der Wagen rundum über sage und schreibe 12 (zwölf!) Airbags, welche - separat auf Gesicht, Kopf, Brustpartien ausgelegt - einen Verkehrsunfall für die Insassen zu einer regelrechten Kissenschlacht gestalten. In einem solchen Auto sollte es, zumal wenn man wie im Fall Haider angeschnallt ist, de facto unmöglich sein, zu sterben. Warum es trotzdem anders kam und Fahrer wie Auto so erscheckend zugerichtet werden konnten, ist nun Gegenstand der laufenden Ermittlungen des VW-Konzern, der sich das Wrack von Klagenfurt nach Deutschland überstellen ließ. Hier wird unter anderem zu klären sein, weshalb die linken Airbags in der A-Säule und am Dachholm nicht ausgelöst haben; dazu der Seitenairbag im Sitz, was besonders seltsam ist, da dieser immer mit dem im Lenkrad auslöst. (Anstelle dessen entfaltete sich der Beifahrer-SRS, obwohl dort gar niemand saß) Und man wird sich der Frage zuzuwenden haben, ob der Tod seinem Opfer aus einer ganz und gar unerwarteten Richtung aufgelauert haben könnte: Von INNEN, wo es dem prominenten Fahrer linksseitig die schützenden Türen wegriss (was die Armverletzungen Haiders erklärt), als seien diese aus Pappe.

Die Wolfsburger VW-Fachleute nutzen für die Türen des Phaeton als Fügeverfahren Laser-Hybrid-Schweißen von Fronius. Diese Türen bestehen aus einer Rahmenkonstruktion von Aluminiumguss, -blechen und -strangpressprofilen. Erklärtes Ziel ist es, die festeste und steifste Tür zu bauen, die es derzeit bei Pkw gibt.Das Laser-Hybrid Verfahren ist für die wichtigen und sicherheits- relevanten Stellen entscheidend: Es kombiniert Laser- und Lichtbogenschweißen so miteinander, dass sich die Vorzüge beider ergänzen und zudem noch Synergieeffekte entstehen. Die Phaeton-Türen bestanden im europäischen Crash-Test und in dem nach der US-amerikanischen Norm. (KEM, Informationsvorsprung für Konstrukteure, Ausgabe 15/2003, S.78)

Die seltsame Delle oder von OBEN
In diesem Zusammenhang diskutierte das Internetportal PI-News schon am Tag nach der Tragädie über eine merkwürdige Delle im Dach des Haider-Fahrzeugs. In dem Gegenöffentlichkeitsforum heißt es: „Es überrascht, dass der Überschlag eines VW-Phaeton, immerhin eines der sichersten Fahrzeuge der Welt, vergleichbar mit der Mercedes S-Klasse, durch einen Überschlag auf einer Böschung (...), eine solche Verformungsenergie freisetzt, wie sie auf dem ersten Bild von Jörg Haiders Fahrzeug zu erkennen ist. Tatsächlich zeigt das Bild bei genauem Hinsehen eine punktförmig konzentrierte Einwirkung, unglücklicherweise genau über dem Fahrersitz. Es handelt sich um eine etwa fußballgroße nahezu kreisförmige Beule, die mit hoher Energie entstanden sein muss. Unterhalb dieser Einschlagstelle - und nur dort - wurde das Autodach in den Innenraum gedrückt und der Stoffhimmel aufgerissen. Dies ist zweifellos die Ursache für die beschriebenen tödlichen Verletzungen Haiders im Kopf- und Brustbereich. 

Die Energieeinwirkung an diesem Punkt war so groß, dass auf der Fahrerseite beide stabilen Türen herausgedrückt und die Türholme nach außen gebogen wurden. Der übrige Innenraum des Fahrzeugs weist dagegen tatsächlich kaum Beeinträchtigungen auf, gerade so, wie man es nach einem Überschlag dieser Fahrzeugklasse erwarten kann. Wer hinten oder auf dem Beifahrersitz gesessen hätte, hätte den Unfall vermutlich fast unverletzt überlebt.“ Und wirklich: Was den oder die angeblichen Überschlag/äge angeht ist der Wagen “weiter hinten” gut in Form. Weder die Heckscheibe noch die Hinterachse und die Reifen sind von dem Unfallsgeschehen merklich in Mitleidenschaft gezogen.

Soweit auf den Fotos zu erkennen, ist das rätselhafte Loch im Dach durchweg rund, kann also kaum von einer Rettungsschere der Einsatzkräfte stammen; die Feuerwehr verfügt zwar auch über hydraulische Hebelwerkzeuge, diese verursachen allerdings höchstens Dellen und werden in der Regel mit Holzklötzen unterlegt, damit sie sich nicht ins Metall bohren können. Für einen Grenzstein o.Ä., auf den das Fahrzeug beim Überschlag aufgeschlagen sein könnte, sieht das Loch dagegen zu symmetrisch aus. Auch ist auszuschließen, dass der Betonpfeiler, den Haiders Auto rammte diese Delle verursachte, da er diesen traf, bevor sich das Auto überschlug. Wenn es das überhaupt tat, denn das Dach des Phaeton erscheint für den angenommenen Loopingritt merklich unbeschädigt. Selbst die ominöse Beule wirkt ohne Kratzspuren oder Lackschäden fast wie „Werksarbeit“ In der Summe bleibt der Eindruck, als wenn dort ein Gegenstand mit sehr hoher Beschleunigung eingeschlagen wäre. Die Tatsache, dass der Unglückswagen keine Bremsspur hinterließ, könnte die Annahme nahe legen, dass die Dachverbeulung nicht im Verfolg des Unfalls auftrat sondern diesem vorausging und die Ursache - wenn nicht gar ein Hauptinhalt - der Tragödie war.

So arbeiten Terroristen und Geheimdienste
Ein kurzer Denkansatz: Als die RAF 1989 Alfred Herrhausen in Bad Homburg ermordete, war die fatale Wirkung nicht etwa der Sprengstoff selber, sondern eine Eisenplatte innerhalb dieses Sprengsatzes, die auf fast 40.000km/h beschleunigt wurde… Die hob den Wagen von Herrhausen meterhoch in die Luft und zerfetze das Auto trotz Panzerung. Die Sprengung erfolgt mittels einer Lichtschranke, deren Aufbau man als Baustelle tarnte. Interessant: Auch an Haiders Todesstrecke findet sich unmittelbar neben dem geschrotteten Auto eine Minibaustelle, die am Anfang der Presseberichterstattung – dann aber nie wieder – erwähnt wurde. 

Die Terroristen hatten ihr Handwerk in Speziallehrgängen beim DDR-Geheimdienst Staatssicherheit gelernt. Die Ostdeutsche Schlapphuttruppe schickte ihre Verkehrs-Opfer auch auf verdeckteren Wegen in den Tod: Der hierfür gebräuchliche Fachausdruck zu Stasizeiten nannte sich “Verblenden”. Dazu baute man eine Blendanlage auf (2 Scheinwerfer + eine Batterie). Bei Einfahren des Zielfahrzeugs schaltete man diese mit maximaler Blendwirkung ein und erreichte so die optische Täuschung eines frontal entgegenkommenden sehr breiten Fahrzeugs (LKW). Die typische Reaktion ist dann das Verreißen des Fahrzeugs nach rechts von der Straße weg. Das führt einerseits zum Verlassen der festen Straße und weiterhin meist zu einem mehrfachen Überschlag über die linke Wagenhälfte (Fahrerseite) mit maximalem Schadenseintritt. Ist die Gegend zudem baumbestanden, kann man auch noch auf ein hochgeschwindiges Auftreffen der Fahrgastzelle an ihrer schwächsten Zone (Türseite) auf einen Baum hoffen, was zu einer Maximierung der Schadenswirkung führt. Dieser Coup wurde zu DDR-Zeiten vom MfS mehrfach und erfolgreich in Westdeutschland praktiziert. Als weitere oder begleitende "Unfallursachen" gebräuchlich waren Zeitzünderbomben, Schüsse auf die Reifen, das verdeckte Verabreichung von Drogen an den Zu-Verunfallenden oder die Gasflutung der Fahrgastzelle, die den Fahrer binnen weniger Minuten in den Todesschlaf schickt. Als bekanntes Opfer der Stasi-amtlichen Unfallstatistik gilt der "republikflüchtige" Fussballspieler Lutz Eigendorf.

Bei Anschlägen und im Sicherheitsbereich werden auch sog. Hochleistungs-Blendlampen verwendet, die in kürzester Zeit (wenige Hundertstelsekunden) eine äußerst große Lichtmenge gerichtet abgeben, sodass der Blendeffekt auch bei Tageslicht voll wirksam ist. Diese gibt es heute schon in einem recht handlichen Format. Das Opfer wird dabei für eine kurze bis mittlere Zeitspanne Zeit praktisch blind - eine äußerst gefährliche Situation z.B. in Tunnels oder allgemein bei höheren Fahrgeschwindigkeiten. Auch im militärischen Bereich kommen solche Geräte in speziellen Situationen zum Einsatz. Das Wissen hierüber hat sich bis dato in mafiöse und politisch extremistische Kreise hinein "demokratisiert". Entsprechende Blaupausen finden sich sogar im Internet: Abmessung der Kurve, Positionierung und Bauanleitung der Lichtanlage die in einen Rucksack passen muss, Zeitpunkt der Blendauslösung, Positionierung von Beobachter und Blender, Spurenminimierung etc pp. Einige linke Aktionsseiten empfehlen den Blendeinsatz als probates und vor allem spurenfreies Mittel zum Beseitigen von politischen Gegnern .

Eine geheimdienstliche Hand hätte im Fall der Klagenfurter Todesfahrt wahrscheinlich auch auf die Mikroelektronik des Unfallwagens zugegriffen. Die neuen Kfz sind durch die umfangreiche Elektronik leichter zu manipulieren, als "Oldtimer". Bei dem elektronisch gesteuerten Lenksystem des Phaeton ist etwa eine Manipulation durch Austausch des Steuerchips durch einen umprogrammierten vorstellbar. Durch den CAN-Feldbus sind sämtliche relevanten Sensordaten verfügbar, so dass beispielsweise eine Programmierung dahingehend aussehen kann, bei Überschreiten einer bestimmten Geschwindigkeit und Querbeschleunigung (= Kurvenfahrt), die Sensordaten von der Lenksäule falsch zu interpretieren. Ein gutes Auslösemoment wäre ein Überholvorgang nebst Beschleunigung -wie im Fall Haider. Im Ergebnis wäre das beschleunigte Auto so zu manipulieren, das es vom Fahrer weder gesteuert noch gebremst werden kann. Auch das erinnert an die Todesfahrt vom 11.Oktober.

Ein Enfant Terrible im Fadenkreuz
Obwohl die österreichische Presse wie gesagt derartigen Überlegungen diametral entgegenwirkt, wird die Mordthese weithin diskutiert. Selbst "Bild"-Reporter Karl Wendl beginnt seinen Nachruf "So war er wirklich" mit den Worten: Der Anruf kam Samstagmorgen, kurz nach sechs Uhr: „Jörg Haider ist tot!“ Erst konnte ich es gar nicht glauben: „Ein Anschlag?“, fragte ich, schließlich galt Haider seit Jahren als der meistgefährdete Politiker Österreichs.

Die Tatsache, dass extremistische Haidergegner im In- und Ausland das Ableben des Landeschefs unverhohlen feierten, zeigt, dass die Mutmaßung einer Absicht hinter dem Geschehens nicht einfach von der Hand zu weisen ist. Nach dem Motto "Viel Feind viel Ehr" bot Haider seinen Gegnern stets Angriffsflächen. Mehr Ecken und Kanten sind für einen Politiker kaum vorstellbar: Haider bezeichnete Bush als Kriegsverbrecher. Besuchte noch während des US-Aufmarsches gegen den Irak Saddam Hussein in Bagdad. Warb für das "palästinensische Recht auf Widerstand". Er hatte sich mehr als nur einmal mit Israel und dem Zionismus überworfen (über dessen Vertreter in Wien, Ariel Muzicant, Haider in öffentlicher Rede sagte "Ich kann nicht verstehen wie jemand Ariel heißen kann, wenn er soviel Dreck am Stecken hat"). Straffällige Ausländer schob er in Lager oder gleich über die Grenze ab. Die Nachbarschaft zu Slowenien war über die überaus restriktive Minderheitenpolitik Kärntens zutiefst vergiftet. Haider präsentierte sich - zumindest verbal - als entschiedener EU- Kritiker. Und um das Maß voll zu machen, bezeichnete er eine Woche vor seinem Tod die Bankenwelt ganz allgemein als "Mafia". Einschlägige Drohungen gegen Haider gab es zuhauf. Als seine FPÖ im Jahr 2000 zweitstärkste Partei wurde und mit der konservativen ÖVP eine Regierungskoalition bildete, führte das zu internationalen Protesten, da die Freiheitlichen im Ausland teilweise als rechtsextreme Partei angesehen wurden. In einer abgestimmten Aktion stellten die Regierungen der anderen EU-Staaten ihre diplomatische und politische Kontakte mit Österreich vorübergehend ein („Sanktionen“). Auf den Straßen Wiens kam es zu regelmäßigen Demonstrationen von Gegnern der Koalition („Donnerstags-Demonstrationen“), an denen Vertreter des kulturellen, medialen, grünen und roten Establishments teilnahmen, während mitmarschierende linke Aktivisten „Widerstand, Widerstand, stellt den Haider an die Wand“ skandierten.

Zur gleichen Zeit machten die ORF-Kabarettisten Stermann und Grissemann in verschiedenen Interviews ihrem „Antifaschismus“ Luft: „Wenn man den Haider stoppen wollte, müsste man ihn erschießen. Irgendjemand, der nur noch zwei Monate zu leben hat. Wenn Haider weg ist, ist es auch mit der Partei aus.“ Und bei einer anderen Gelegenheit: "Der einzige Tisch, an dem man sich mit Haider sehen lassen kann, ist der Obduktionstisch, auf dem er liegt." Mit einem Prozess konfrontiert, erklärt das Duo lau, man habe halt ein wenig unbedacht „vor sich hingebrabbelt“. Die linke deutsche Wochenzeitung Jungle World bedauerte die Entschuldigung und wünschte in einem Kommentar unverblümt, dass der Vision echte Taten folgen. Zwischen diesem ersten großen Wahlsieg im Jahr 2000 und seiner Renaissance im Oktober 2008 hat der prägende Kopf des Freiheitlichen Lagers wahrscheinlich mehr Anfeindungen, Drohungen und anonyme Briefe auf sich vereinigt als der Rest seiner mitteleuropäischen Kollegen zusammengenommen.

Auch radikale Muslime bedrohten den Volkstribunen, nachdem dieser - um eine angeblich “schleichende Islamisierung” zu verhindern - in Kärnten eine Kampagne für ein Minarettverbot angestoßen hatte; fast auf den Tag genau ein Jahr vor dem folgenschweren Unfall meldete die Österreichische Presseagentur APA unter der Überschrift „Terrordrohung gegen Landeshauptmann Haider bestätigt“: Die Bedrohung durch radikale Islamisten wird immer größer. Nun ist eine Liste mit potentiellen Terrorzielen in Österreich aufgetaucht. Aus dieser Terrorziel-Liste geht hervor, dass auch Landeshauptmann Haider bedroht wird, er gehört zu den gefährdeten Personen.

Als das Nationalliberale Lager schließlich bei den Bundeswahlen 2008 einen neuen Erdrutschsieg verzeichnete und wie 2000 als möglicher Koalitionspartner gehandelt wurde, erreichte Haiders Konfliktpotential einmal mehr paneuropäische Ausmaße. Diesmal lag der Zündstoff in dem immer stärker aus der Bahn geratenden EU-Einigungsprozess. Gerade erst hatten sich die Iren nach einem Referendumsentscheid aus dem dümpelnden europäischen Kahn verabschiedet. Internationale Beobachter hielten nun ein ähnliches Ausscheren auch in Österreich für möglich, wo die den Kanzler stellenden Sozialdemokraten die Große Koalition nicht zuletzt mit der Forderung hatten platzen lassen, das Volk über die Europäisierung ihres Landes abstimmen zu lassen. FPÖ und BZÖ, die sich seit vielen Jahren für ein solches Plebiszit aussprachen, drängten in die Regierung, was die Aussichten der Abstimmung aus Eurokratischer Sicht noch verschlechterten. Ein Schlinger- oder Abnabelungskurs nun auch der Österreicher aber musste weitreichendste Folgen für die Europäische Union als ganzes haben. In Brüssel lagen die Nerven blank: Über die Staatsgrenzen hinweg diskutierte die regierungsnahe europäische Presse in einer konzertierten Aktion verdeckte geopolitische Hintergründe des irischen „Scheiterns“. So erfuhr die mit Geheimdienstenthüllungen ansonsten nicht gerade verwöhnte Öffentlichkeit, dass die Vereinigten Staaten hinter dem europäischen Aufspaltungsprozess steckten. Das Pentagon versuche das Heranwachsen einer neuen – konkurrierenden – Supermacht zu bremsen. Die aufwändig betriebene „No“-Kampagne in Irland sei mehr oder weniger im Alleingang von dem Multimillionär Declan Ganley bezahlt worden, einem Strohmann des CIA. Dieser beispiellose Vorgang – die westliche Diplomatie versagt sich seit jeher das gegenseitige Waschen schmutziger Wäsche, da allerorten zu viele Leichen im Keller liegen - musste der mutmaßlich ebenfalls ferngesponserten österreichischen Rechten eine letzte Warnung sein.

Dass selbst demokratiegebundene Staaten zu drastischen Mitteln greifen können, wenn sie vitale Interessen tangiert sehen, zeigt der Fall des Niederländischen Rechtspopulisten Pim Fortuyn, der ermordet wurde, als er einen Milliardenschweren amerikanisch-holländischen Luftwaffendeal blockierte (was Haider 2002 ebenfalls tat- und ihm Morddrohungen eintrug) Den Mörder verkaufte man der Öffentlichkeit als verschrobenen Exzentriker. Als der prominente Regiesseur Theo van Gogh die komplottösen Hintergründe des Mordes in einem Politthriller darstellen wollte, wurde er gleichfalls ermordet. Ebenfalls von einem Einzeltäter ohne Hintermänner.

26. September Enthüllungen zum Irland-Referendum im Wiener Kurier: Declan Ganley ist bereits EU-weit aktiv, um eine Plattformder EU-Kritiker für die Europa-Wahlen 2009 zu bilden: Mit ihm im Boot sitzen Rechtspopulisten... 28. September Die nationalliberalen Parteien FPÖ (Strache)und BZÖ (Haider) erringen bei den Nationalratswahlen einen Erdrutschsieg. 8. Oktober Treffen der konkurrierenden Parteichefs Strache und Haider führt zu Annäherung beider Seiten. Bereitschaft miteinander an einer Koalition teilzuhaben, vorzugsweise mit der ÖVP 8.-10. Oktober Radikaler Einsturz der Wiener Börse, die zeitweise geschlossen wird. In einem seiner letzten Fernsehauftritte hatte Haider gesagt: „In Wirklichkeit sind die Banken eine riesige Mafia, die die ganze Welt vergiftet.“ 11. Oktober Haiders Todesfahrt beendet die Aussicht auf eine tragfähige Koalition unter Einschluss der Nationalliberalen, da dem BZÖ ohne ihr Zugpferd kein langer Bestand vorausgesagt wird. Haider für EU-kritisches-Referendum (englisch)  

Sicher, Haider wurde nicht ermordet. Er fiel „nur“ einem Umfall zum Opfer. Aber: Auch Verunfallungen dissidenter Politiker sind nicht so selten, wie man gemeinhin denken mag. Erst im August 2005 starb Robin Cook, britischer Außenminister der Jahre 1997-2001, "an Bluthochdruck" während einer leichten Bergwanderung in Schottland. "Beim Kollabieren infolge des Bluthochdrucks" zog sich der 59ährige Labourpolitiker außerdem einen Genickbruch zu. Cook hatte nur vier Wochen zuvor die Al Kaida als “wörtlich übersetzt ‘die Datenbank’ des CIA” bezeichnet und ihr Relevanz außerhalb des Einflusses westlicher Geheimdienste abgesprochen. (Robin Cook, The struggle against terrorism cannot be won by military means, The Guardian, 8. Juli 2005) Für eine Beteiligung an einer die Blair-Regierung ablösende Regierung unter Gordon Brown wurde der Name Robin Cook hoch gehandelt. Die auf Staatsräson festgelegte und nicht selten von Geheimdiensten geschmierte öffentlich-rechtliche Medienmaschinerie fragte nie nach möglichen politischen Gründen, die das Genick des populären Volkstribunen gebrochen haben mögen. Nicht anders wird es im Fall Haider sein.

Haiders Stationen in den Tod
Führt man sich die Abläufe der Todesnacht, so wie sie von den Medien dargestellt (oder ignoriert) werden, Punkt für Punkt zu Gemüte, wird der an sich schon mysteriöse Unfall nicht plausibler. Im Gegenteil.

Velden am Wörthersee, kurz nach 21.00 Uhr

Jörg Haider erscheint auf einem Fest in der Nobeldiskothek „Le Cabaret“, wo das neue Kärntner Szenemagazin Blitzlicht Revue präsentiert wird. Hier muss Haider, nach Obduktionsbefund vom 15. Oktober (1.8 Promille im Blut), wenn er nicht schon als Bierleiche hereingetragen wurde, die Alkoholika der Festivität im Alleingang abgeräumt haben. Schon um 1,3 Promille zu erreichen, muss ein 70Kilo-Mann – so die Berechnung von Bundesrichter Dr. Spiegel beim Verkehrsgerichtstag 1989 – im Durchschnitt etwa 19 (neunzehn) Schnäpse oder 13 (dreizehn) 0,3Liter-Gläser Bier stemmen.

Diese Meldung steht im krassen Gegensatz zu Erinnerungen der Diskothekengäste: Egon Rutter, Ausrichter der Veranstaltung, berichtet, dass sein Gast „keinen Alkohol getrunken“ hat. (kurier.at) EVI-Werbeagenturchef Hansjörg Berger bestätigt gegenüber der BamS: „Im Club werden an diesem Abend Champagner, Bier und Fish 'n Chips gereicht. Er hat davon nichts angerührt, nicht mal Mineralwasser." Chauffeur Friedrich Schager: "Er hat wie immer nichts getrunken, nur an einem Sektglas genippt". Eine Österreicherin namens „ Kira“ im Internet-Elternforum parents.at sieht das genauso: „I m Le Carbaret hat er offenbar tatsächlich nichts getrunken (bis auf einen Anstandsschluck Anstoss-Sekt) sagt zumindest meine Schwester, die dort auch anwesend war.“ Warum die Blutprobe dennoch so haarsträubend anders ausfiel ist ebenso rätselhaft, wie die Frage, warum es überhaupt zu dieser Maßnahme kam: Polizeisprecher Gottlieb Türk jedenfalls sagte dem Kurier vom 15.Oktober : "Bei tödlichen Unfällen wird keine Blutabnahme durchgeführt, es sei denn, es sind weitere Menschen beteiligt. Nur dann kann das Gericht eine solche Untersuchung anordnen. Dafür muss aber die Zustimmung der Familie eingeholt werden."

Velden, 0.30 Uhr
Haider wirkt nicht müde, als er die Veranstaltung verlässt. Im schwarzen VW Phaeton macht er sich mit seinem Chauffeur Friedrich Schlager auf den Weg nach Klagenfurt.
Klagenfurt, gegen 0.45 Uhr

Vor der Landesregierung lässt Haider seinen Fahrer aussteigen und setzt sich selbst hinter das Steuer seines Dienstwagens, um zu seinem Anwesen ins Bärental zu fahren. (Es ist kein Grund ersichtlich, warum der Politiker sich bei der gemutmaßten Alkoholmenge im Blut nicht gemütlich chauffieren hätte lassen sollen.)
Lambichl, 01.14Uhr
Der BZÖ-Chef schließt kurz vor Lambichl auf den PKW einer anonymn Fahrerin auf, welche die einzige Zeugin dieser letzten Minuten zu sein scheint. (Die Medien werden am nächsten Tag berichten, dass zu dieser Zeit dichter Nebel geherrscht habe, was definitiv nicht stimmt. Die ersten Unfallbilder belegen, dass die Sicht zunächst vollkommen klar war. Nebel zieht erst im Laufe der Nacht ein. Auch ist die Straße trocken und nicht nass, wie vereinzelt gemeldet wird.) Schematisches Bild vom Unfallhergang:
Lambichl, 01.15 Uhr
Haider überholt die Fahrerin, gerät dann der Zeugenaussage zufolge, als er sich schon wieder auf der rechten Fahrspur eingeordnet hat, von der Fahrbahn ab auf den Randstreifen, um in einer „Staubwolke“ zu verschwinden. (1. Als erstes führten die Medien den Unfall auf den Überholvorgang, begleitend auf die zu hohe Geschwindigkeit des Landeshauptmanns zurück. Max Lang, Experte des österreichischen ADAC, ÖAMTC, hielt sehr schnell dagegen, dass es sich nicht um einen typischen Überholunfall handele, da Haider den Überholvorgang erfolgreich abgeschlossen und sich wieder korrekt eingeordnet hatte bevor sein Wagen ohne Schlingern und sichtbares Gegenlenken schnurstracks geradeaus von der Straße fuhr. Auch die Geschwindigkeit von 140 km/h ist nicht unstrittig: Haider fuhr mit seinem Wagen auf den PKW der „Zeugin“ auf und musste entsprechend Geschwindigkeit reduzieren. Interessanterweise scheint die ungenannte Frau zunächst auch keine überhöhte Geschwindigkeit Haiders zu Protokoll gegeben zu haben. Zumindest berichteten Polizei und Medien nichts entsprechendes. Die hohe Geschwindigkeitsanzeige in der Bordelektrik des verunglückten Wagens kann – wenn die amtliche Todesstreckenanalyse stimmt – durchaus auch darauf zurückgeführt werden, dass dieser ein Stück des Weges geflogen ist. Dabei dürften die Räder durchgedreht und der Motor hochtourig ohne Widerstand an den Reifen eine verfälschte Geschwindigkeit angezeigt haben. 2. Es wurde gemutmaßt, Haider könnte wegen eines sogenannten „Sekundenschlafs“ von der Fahrbahn abgekommen sein. Diese Annahme ist auszuschließen, Haider muss im Augenblick des Abdriftens im Gegenteil besonders „klar“ gewesen sein - die Aufmerksamkeitsrate von Fahrern ist bewiesenermaßen bei Überholvorgängen am Höchsten. Wie es zur Straßenabweichung kam, ist umso unverständlicher, da die Rosentalerstraße, auf welcher der Unfall geschah, breit ist, auf Haiders Wegstrecke sogar zweispurig.)

Lambichl, 01.18 Uhr
Die Pkw-Lenkerin alarmiert „nach mehreren vergeblichen Versuchen durchzukommen“ Polizei und Rettung in Klagenfurt.
Lambichl, 01.26 Uhr
Nach acht Minuten sind Notärztin und Sanitäter zur Stelle, um den verunglückten Fahrer zu stabilisieren. Aber noch im Wagen erliegt Jörg Haider seinen Verletzungen. Die Ärzte stellen fest, dass die Halswirbelsäule komplett gebrochen ist, der linke Oberarm nahezu abgetrennt.

Der offizielle Unfallhergang und die offenen Fragen  Haider verlässt die Straße… Wie das Fahrzeug nach dem Überholen rechts von der Fahrbahn abgekommen sein soll, ist noch völlig unklar. Die Reifenabdrücke zeigen ein aus einer sehr leichten Linkskurve gerade herauskommendes Fahrzeug, das ungebremst und schnurgerade auf den rechts neben der Fahrbahn befindlichen Rasenseitenstreifen fährt.

Haider fuhr einen VW Phaeton mit EPS und Spurhaltesicherung. Der Wagen ist ferner mit dem Umfeldbeobachtungssystem "Front Assist" und der automatischen Distanzregelung "ACC" ausgestattet. Dies ist ein kombiniertes Radarsystem, das u.a. mit Warnsignalen und Bremseingriffen auf näher kommende Hindernisse reagiert. Kurz: das System hätte den Wagen theoretisch abbremsen(!!) müssen, als die Böschung zur rechten Seite beim Verlassen der Fahrbahn wenige Zentimeter entfernt ins Radarfeld kam. Warum also meisterten das Fahrzeug und sein Lenker auf der Loiblpass-Straße bis zu diesem Zeitpunkt Dutzende von Engpässen, Abbiegungen und Überholmanövern und fuhren bei einer Minimalkurve einfach geradeaus weiter, so als ob die Steuerfunktionen eingestellt wären? Blockierte die Lenkung? Blockierten die Bremsen? Nach dem Überholmanöver jedenfalls scheint sich die Fahrsituation - trotz vollkommen trockener Fahrbahn - plötzlich dramatisch verändert zu haben.) 

Auf dem Weg liegen umgerissen ein Verkehrsschild und ein Vorwegweiser, die Haider als erste mitgenommen haben soll. Dann scheint er linksseitig abfallend von einer Böschung kommend mit dem rechten Vorderrad eine steinerne Beeteinfassung von der knappen Höhe eines Bürgersteigs übersemmelt, und anschließend eine Hecke mit Thujensetzlingen niedergemäht zu haben. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Fahrt für Auto und Fahrer noch überaus glimpflich verlaufen sein. Das soll sich aber geändert haben, als Haider dem Vernehmen nach am Ende der Hecke bei einer Minibaustelle gegen den Betonpfeiler eines Gartenzaunes und gegen einen Hydranten prallte. 

Ausgerechnet für diese beiden Schlüsselstellen des Unfalls gibt es keine befriedigenden Bildbeweise. Von dem Hydranten existiert nirgends ein Foto. Hätte Haider wirklich einen Hydranten umgenietet, dann sollte die halbe Unfallstelle geflutet sein – was offenkundig nicht der Fall ist. Und der Betonpfeiler (der in den ersten Unfallschilderungen gar nicht vorkommt, aber nun die Hauptrolle der Zerstörungserklärungen spielt) scheint, unschuldig am hinteren Gartenzaun angelehnt, nicht in den Unfall verwickelt gewesen zu sein. Niemand wird glauben, daß diese offensichtlich neu gegossene Betonsäule durch den Wagenaufprall aus dem Grassboden hinter der eingefassten Garteneinfassung (Marker „N“) herausgerissen wurde, mehrere Meter weit in Fahrrichtung weggeschleudert wurde, um letztlich aufrecht angelehnt stehen zu bleiben! Warum postuliert man Crashobjekte, wenn diese gar nicht existierten? Es scheint, als sollte hier zwanghaft ein Unfall plausibel gemacht werden, um andere Verdachtsmomente auszuschließen.

Das bereits quer zur Straße gedrehte Auto, so das Orakel der offiziellen Unfallversion, sei mit der linken Fahrerbreitseite auf diese beiden Hindernisse geprallt. Schreibt Investigativjournalist und Bestsellerautor Andreas Hauss:„Wenn Sie rechts fahren und rechts mit einem Betonpfeiler kollidieren, und das bei gerader und trockener Straße, und rechts an der Straße auch die Wrackteile verstreut liegen - wie bekommen Sie dann links eine Delle ins Auto - und nicht rechts? Man beachte die ballgroße Einbeulung punktgenau über dem Kopfbereich. Schon erstaunlich wie exakt so ein rechter Betonpfeiler am Fahrbahnrand links oben zuschlagen kann, selbst bei der Annahme, das Fahrzeug habe sich mehrfach überschlagen - wofür nahezu nur vorn und links Anhaltspunkte gefunden werden können. Dieser Betonpfeiler mußte sich ausgerechnet unter all den Quadratmetern Oberfläche des Autos den Fahrerkopfbereich aussuchen. (Hauss, „Die Linke und die Rechte Seite“) Dadurch sei das Auto dann hochgeschleudert und zurück Richtung Straße katapultiert worden. Es habe sich mehrmals überschlagen und sei am Ende auf der Fahrbahn quergestellt wieder zum Stehen gekommen. Nur: das Auto sieht gar nicht so aus, als hätte es sich überschlagen. Das Dach ist, abgesehen vom Einzugsbereich der mysteriösen ballförmigen Vertiefung, fast unbeschädigt. Noch eine Besonderheit: Die fahrerseitigen Türen sind laut Medienberichten schon beim Eintreffen des Notarztes vom Unfallfahrzeug abgesprengt gewesen. Wenn dies – was die Fundorte der Türen nahe legen – erst am Ende der Haiderschen Flugfahrt passierte, warum ist dann die Fahrzeugstatik im Türenbereich der Türseiten so enorm beschädigt? Dies ließe sich nur erklären, wenn die Türen bereits am Anfang des Unglücks verloren gegangen wären und das Auto danach eine Reihe von schweren Überschlägen zu überstehen gehabt hätte. Was überhaupt hat die Türen herausfliegen lassen? Und wie kommt es, dass die Türen so gut erhalten sind? Auf alle diese – und noch andere - Fragen gibt der offizielle Untersuchungsbericht, der an einem Wochenende in nicht mehr als 48 Stunden eilends „zum Abschluss“ gebracht wurde, keine oder unbefriedigende Antworten. Da die Unfallermittlung keine Augenzeugen aufbieten kann oder will, bleibt vieles Mutmaßung. So wie die Theorien der vielen Hobbykriminologen, die seit Tagen schon das Ermittlungsvakuum ihrerseits mit Erklärungen füllen. Es sind Erklärungen, die überwiegend von einem Anschlag ausgehen. Und die das dunkle Geschehen des 11. Oktober stellenweise plausibler erklären, als man es sich wünschen mag.

Die Anschlagsszenarien
Hauptsächlich sind es zwei Theorien, die in der „Verschwörungsszene“ angedacht werden: Während es der eine Teil für möglich hält, dass die Bordelektronik des Autos manipuliert wurde, neigt der zweite offenbar der Auffassung zu, dass die wenigen Unfallhinterlassenschaften bis zur sogenannten „Baustelle“ präpariert waren – und dass das Fahrzeug dann durch einen inneren oder äußeren Impuls gesprengt wurde. Auch eine frühere Explosion oder „Dislozierung“ von Autoteilen (etwa der Türen) wird für möglich gehalten. Zunächst seien einige Ideen für eine mikroelektronische Manipulation wiedergegeben, wie sie sich in Chats und Foren finden. Sie suchen gerade die Frage zu beantworten, warum Haider seinen Wagen Eingangs des Unglücks weder steuerte noch bremste.

  • „Kann man - das wäre eine Frage an einen Elektroniker - einen Autopiloten und ein ABS-System so manipulieren, daß man die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs von außen beeinflussen kann? Denn - wenn ich diesen Gedanken weiter"spinnen" darf - dann wäre die Reaktion des Fahrers logisch gewesen. Ein beschleunigendes, bzw. nicht bremsbares Fahrzeug wird man wohl durch Fremdreibung zu bremsen versuchen, also durch Ansteuern einer Böschung z. B. in flachem Winkel.“
  • „Ich habe mich mit einem Kameraden unterhalten, der mir sagte, es wäre möglich, daß Nobelkarossen, in die ein Ortungsgerät zwecks Diebstahlüberwachung eingebaut ist, u. U. nach geringfügigen Änderungen in der Verkablung auch fernmanipuliert werden können. -Möglich, sogar ohne Veränderung an der Verkabelung. Das funktioniert ähnlich wie im Film Independence Day, nur mit noch einfacheren Mitteln Schleppi und Handy inkl. Hackerfähigkeiten reichen aus. Die Software in Kfz. haben keinen Antivirus/ Firewall u.ä. Schutzeinrichtungen.“
  • „Es bedarf kaum eines Eingriffes in die Elektronik, dauert zu lange, müssen explizite Kenntnisse der Software vorhanden sein. Natürlich kann jemand, der sich da sehr gut auskennt, ein Programm ändern und schnell den Chip tauschen. Aber ich denke es ginge auch brutal: Ich stelle mich in die Nähe, mit einem Breitbandsender oder mehreren von 100 MHZ bis 500 MHZ und so 200-500 Watt Leistung (wenn´s sein muss auch 1 kW!), an einer 10 db Richtantenne. Da brate ich jede Elektronik! Bei Glück blockiert die alle Funktionen, d.h. Vollgas, unlenkbar! Übrigens: Ich bin Funkspezialist seit 50 Jahren, Amateurfunker und hier der immer noch bekannteste Fachmann. Meine damalige Firma hat Feuerwehren. Leitzentralen, Sonderbau für Datenfunk usw. gemacht. Etliche Richtfunkanlagen gebaut. Nur so zur Kenntnis, falls jemand meint ich schreibe Stuss!“

Ein anderer Teil der investigativen Grübler, die sich mit den Erklärungen der Medien nicht zufrieden geben wollen, hält die gesichtslose „einzige Zeugin“ für ebenso wenig glaubwürdig, wie das Arrangement des Unfallorts für stimmig. Ohne es direkt anzusprechen hält Terrorexperte Gerhard Wisnewski die letzten 150 Meter Rennstrecke für präpariert: „Ein Auto, das auf ein Grasbankett schliddert, auf eine grasbewachsene Böschung rast, Lebensbäume und einen Gartenzaun mitnimmt, sollte außerdem eine ganze Menge Grünzeug und Erde aufsammeln. Indessen: Das Fahrzeug ist absolut sauber: Weder an den Reifen, noch an der Karosserie klebt auch nur der kleinste Grashalm.“ Dazu kommt: Die gesamte Vorderfront des Wagens Haiders einschließlich der unteren Stossfänger/Schürzen, ausnähmlich des linken vorderen Viertels, kann nicht mit schwer massiven Gegenständen (gemauerte Garteneinfassung, Betonsäule etc.) kollidiert sein, weil die Beschädigungen und Deformierungen hierzu fehlen, sogar der untere rechte Nebelscheinwerfer, eingebaut in die Vorfrontschürze des Wagens, ist intakt.

Der desaströse Zustand des Wagens wird daher so erklärt, dass der Phaeton erst am Ende, etwa dort wo er zum Stehen kam, von seinem Schicksal eingeholt wurde. Wie im Fall Herrhausen, so lautete die Botschaft, sei auch Haider beim Passieren einer Fake-Baustelle mit äußerer Gewalt ins Jenseits befördert worden. Zwar liegt in der Tat ein von der Presse merklich ignorierter, verbeulter Bauzaun auf der Strasse. Unsichtbar aber bleiben die von ungekannter Seite eingesetzten Waffen. Die mysteriöse Delle über dem Sitz Haiders mag eine Erklärung bieten. Die Tatsache, dass zumindest das linke Vorderrad alle Schrauben verloren hat. Und die Lage der linken Seitentüren, welche der Zusammenstoß mit dem Phantomhydrant und dem Betonpfosten nach offizieller Version eigentlich verbeulen und in den Wagen hätte drücken müssen – die bei Eintreffen der Notärztin jedoch fein sauber neben dem malträtierten Phaeton liegen. (Salzburger Nachrichten, 11. Oktober) So, als wären hier nachträglich neue Türen anstatt der Originale abgelegt worden. Wurden die durch einen Spezialmechanismus von innen weggesprengten Originaltüren entfernt, weil sie zu viele Hinweise auf die eigentliche Ursache der linksseitigen Wagenschäden gegeben hätten? Und vermied man den Austausch durch „vorgeschrottete“ Ersatztüren, weil sie sich vorauszusehender Weise in ihrer Schadensbeschaffenheit nicht in den Wagen eingepuzzelt hätten? Sicher ist: Alle tödlichen Verletzungen Haiders korrespondieren mit den angenommenen „Sollbruchstellen“, die so viele Rätsel aufgeben und erklären den Verdacht, dass diese strategisch vorausberechnet worden sein könnten. Das Versagen eines Teiles der Airbags, der Abfall der angeblich hochsicheren und extrem stabilisierenden Türen und die mit daraus resultierende Dachinnenverbeulung ließen dem Politiker keine Chance. Dreimal auf einen Schlag in einem drei Monate alten High-Tech-Straßenpanzer Pech zu haben sei mindestens einmal zuviel, so die Conclusio der Verschwörungsgemeinde.

Verstiegen? Konstruiert? Es gibt, so das nachvollziehbare Medienlamento, leichtere Wahrheiten. Doch es gilt zu bedenken: Beim Autounfall der englischen Prinzessin Diana Spencer bot der Mainstream die gleichen einfachen Lösungen an: Schwere Alkoholisierung des Fahrers (vorgeblich 1,75 Promille plus Drogenrückstände), Nachtfahrt, Raserei (fast 200km/h). Zweifler, die einen Mord nicht ausschließen wollten und von nachträglichen Alkoholinjizierungen und Manipulationen am Wagen sprachen, wurden über Jahre milde als Spinner belächelt. Bis sich die Wahrheit zu drehen begann: Für die Dokumentation Diana: The Night She Died beschäftigte sich der britische TV-Sender Sender Channel 5 im Sommer 2003 ausführlich mit dem Tod von Diana. Merkwürdig fanden die Autoren der Sendung dabei unter anderem, dass Fahrer Henri Paul zwar angeblich stark betrunken war, sich aber behend und wackelfrei die Schuhe zubinden konnte. Zudem soll das Unfallauto nur eine Geschwindigkeit von 104 Stundenkilometer drauf gehabt haben und nicht wie offiziell verkündet 196 Stundenkilometer. In einem Artikel des Hamburger Abendblatts über die Dokumentation heißt es: "Zur Unfall-Theorie passt auch schlecht, dass Dianas Mercedes drei Monate zuvor gestohlen war, seine Elektronik ausgetauscht wurde" (Hamburger Abendblatt).

Selbst Nicholas Davies, anerkannter Journalist und Verfasser mehrerer New York Times- Bestseller über das britische Königshaus ist mittlerweile von der Mordthese überzeugt. In seinem Buch "Diana – Secrets & Lies" schreibt er, dass Fahrer Henri Paul aus einem voranfahrenden Auto mit einem starken Lichtstrahl geblendet wurde. (Netzzeitung) Diese Störung soll dazu geführt haben, dass der Chauffeur in einer Rechtskurve des Tunnels geradeaus in einen Pfeiler fuhr. 


Eine echte Insiderbestätigung hierzu ist die Aussage des ehemaligen MI6-Offiziers Richard Tomlinson, die er am 30. August 1998 als Erklärung an Eides statt dem französischen Untersuchungsrichter Hervé Stephan gab. Demnach wurde der Fahrer Henry Paul von einer „Lichtkanone“ bzw. von einer Stroboskop-Lichtblitzkanone („strobe flash gun“) geblendet. Bestätigt wurde der Lichtblitz von Augenzeugen in dem britischen ITV-Dokumentarfilm „Diana: The Secrets Behind the Crash“.

Tomlinson wies dabei darauf hin, dass er denselben Attentatsplan, von MI6-Offizieren unterzeichnet, auf den damaligen jugoslawischen Präsident Slobodan Milosevic gesehen habe. Darin sei explizit der Vorschlag gemacht worden, den Anschlag in einem Tunnel auszuführen, weil dies die Lebensgefahr erhöhe (Netzzeitung). Nicholas Davies und Richard Tomlinson sind beide von einer Geheimdienstoperation überzeugt. Was angesichts des starken Diensteeinflusses auf die Medienlandschaft die einseitig auf Unfall zugeschnitten Berichterstattung im Fall Diana erklären kann.

Oder jene im Fall Haider.

Quellenangaben

Der Autor Wolfgang Eggert ist Journalist und Historiker. Er verfasste acht Bücher, die das schmutzige Wirken von Geheimdiensten und Okkultnetzwerken thematisieren.
"Wer wissen will, wie sich extremer Fundamentalismus mit der laufenden US-Politik überschneidet, sollte dieses Buch lesen", schreibt Emmypreisträger Saul Landau, Professor an der California State Polytechnic University über Eggerts jüngstes Werk "Erst Manhattan, dann Berlin". Bestellen Sie hier seine aktuellen Bücher.