Liebe lebenslänglich – wie man es heute noch schaffen kann!

Etwas ist faul im Reich der Liebe: Mindestens jede zweite Ehe scheitert und Zweitehen gar häufiger als erste. Manche entscheiden sich nur noch für kurze Abenteuer, weil sie das große Gefühl nicht mehr wagen wollen. Lesen Sie hier, was ein russischer Feldenergieforscher über Wohl und Wehe der Liebe herausgefunden hat – und welch fatalen Irrtümern wir heute unterliegen.

Mit Schaudern denken wir daran, wie in früheren Jahrhunderten fast alle Menschen zu Vernunftehen gezwungen wurden, und schätzen uns glücklich, dass wir heute heiraten dürfen, an wen wir unser Herz verloren haben. Eigenartig nur, dass sich diese Liebesehen immer schneller erschöpfen und meist in höchst lieblosen Scheidungen enden, woraufhin sich das verwundete Herz auf die Suche nach einem neuen Objekt macht, an den es seine ganze Liebe hängen kann. Dass die Liebesheirat so, wie sie heute gelebt wird, mittlerweile meist nicht hält, was man sich von ihr erhofft hat, liegt nicht nur an unseren modernen Le­­bensbedingungen wie Stress, Doppelbelastung und daraus folgendem Auseinanderleben oder ständigen Streitigkeiten, die man irgendwann nicht mehr aushalten will. Es liegt an der Absolutheit unseres Glücksanspruchs und daran, dass wir den geliebten Menschen zum Ziel aller Wünsche machen. Und es liegt daran, dass wir ihm unsere stärkste Liebe schenken – wo diese doch jemand anderem zustünde.

Liebe, das ist ein Meer der Gefühle, bei dem man gern ewigen Sonnenschein hätte, das aber zeitweise Regen und Tränen bereitet. Und das ist gut so!

Liebe, das ist ein Meer der Gefühle, bei dem man gern ewigen Sonnenschein hätte, das aber zeitweise Regen und Tränen bereitet. Und das ist gut so!

Wie bitte?, mögen Sie nun fragen. Was Sie hier jetzt lesen werden, ist nicht eine Folge überholter Moralvorstellungen, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger feinstofflich-wissenschaftlicher Energiefeldforschung, wie sie Sergej N. Lazarev in Russland betreibt. Seine Arbeit zeigte auf, dass die zehn Gebote der Bibel, die heute bei den allermeisten Menschen in Vergessenheit geraten sind, nicht zufällig so beginnen: „Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Oder in anderer Formulierung: „Du sollst an EINEN Gott glauben und IHN ALLEIN anbeten.“

Was nun nach rigidem, freudlosem Lebensstil klingen mag, sollte eigentlich genau das Gegenteil sein: ein Quell der beständigen Freude. Wahre Anbetung bedeutet nämlich höchste Liebe. Im Deutschen ist das Wort verloren gegangen, doch der Franzose sagt immer noch, wenn er im siebten Himmel der Verliebtheit schwebt: „Je t’adore“ – ich bete dich an! Und wenn er dies tut, dann sieht er in der Angebeteten nur das Edle, Hehre und Schöne – man könnte auch sagen, das, was vollkommen, also göttlich an ihr ist. Und göttlich sind wir alle – auch wenn dieses Göttliche manchmal unter vielen Schichten allzu Menschlichem verschüttet liegt. Und das ist der Grund, dass unser innerer Quell göttlicher Liebe bei vielen zu einem mickrigen Rinnsal verkommen ist, wo die Liebe doch nur so durch uns hindurch und aus uns herausströmen sollte und alles nähren, erfreuen und beleben, was uns umgibt. Denn das alles ist Gott! Ist aus göttlich erschaffenen Elektronen entstanden und wird von unsichtbaren Wesen aufrechterhalten, die noch immer an die „Urquelle“ angeschlossen sind – nicht wie der Mensch, der zum heimatlosen Flüchtling wurde, seit er sich selbst aus dem einstigen „Paradies“ vertrieben hat.1 Womit die globale Drangsal begann, unter der wir auch heute noch ächzen.

Eigentlich sind wir Wesen der Liebe, die immer „in Love“ sein sollten, verliebt, in Liebe mit allem Leben. Wenn man sehr verliebt ist, fühlt man sich den Begrenzungen und Belastungen des irdischen Daseins entrückt, man hat weder Hunger noch große materielle Bedürfnisse, alles strebt hinauf in die Welt von Anbetung und Glückseligkeit. Man malt Bilder, schreibt Gedichte, komponiert vielleicht sogar Melodien, die vom kundigen Experten als Schund verrissen würden, die jedoch geadelt werden durch die wahrhaftige Anbetung und Liebe, durch die sie entstanden. So hat die Kraft aufrichtiger, reiner Verliebtheit die Fähigkeit, den Menschen höher zu ziehen und über sich hinauswachsen zu lassen – und deshalb, sagte einst der bulgarische Weise Omraam Mikhaël Aivanhov, sei es besser, unerwidert verliebt zu sein als niemals. Nichts trägt uns so sicher über die Welt des Mammons hinaus wie die Verliebtheit, in welcher der oder die Angebetete in geradezu verklärtem Licht erscheint.

Leider mögen diese Sätze manch einem Jugendlichen als schwülstige, unrealistische Schwärmerei erscheinen, denn viele junge Menschen haben Mühe, sich noch zu verlieben. Zu sehr haben sie sich in den Fängen der sogenannten Social Media – der eigentlich höchst unsozialen Netzwerke im Internet – verfangen, die, wie wir inzwischen wissen, lediglich den Narzissmus und das Unglücklichsein mit sich und der Welt fördern, aber nicht die Liebe und Verbundenheit unter all den virtuellen „Freunden“.
Noch nie haben so viele junge Mädchen knapp unter und über zwanzig Jahren sich Lippen aufspritzen, Nasen korrigieren und Brüste vergrößern lassen wie heute. Sie ertragen ihr eigenes, angeblich unvollkommenes Bild nicht mehr, das sie aber wie besessen als „Selfies“ ständig in aller Welt herumschicken. Also wird der ganze Fokus auf die Selbstverschönerung gelegt, die durch chirurgische Eingriffe immer künstlich wirkt und meist mehr abstoßend als anziehend. Alle anderen sind bloß Publikum, um den eigenen Narzissmus zu nähren, und keiner interessiert sich mehr wirklich für den anderen. Statt sich – wie bei der Verliebtheit üblich – ganz dem Geben hinzugeben, wird man zum unersättlichen Konsumenten von Aufmerksamkeit und Beifall, der selten ernst gemeint ist und daher weder erfüllt noch glücklich macht.

Dabei würde das In-der-Liebe-Sein verhindern, dass wir uns ans Materielle versklaven, was Aggression provoziert. Warum lehrte der Weg des Ostens immer, sich von allen Wünschen, wenn nicht sogar von allem Besitz frei zu machen? Weil das Materielle – so wir es nicht im Griff haben – uns an die irdische Ebene fesselt und uns nach dem Habenwollen trachten lässt statt nach dem Sein. Und das Habenwollen zerstört schleichend unsere Seelen, auch wenn es heute zur propagierten Lebenshaltung geworden ist. Die Folge sind immer mehr Menschen, die mit stumpfen Seelen durchs Leben stolpern. Und das ist gefährlicher, als wir ahnen.

Falsche Motive korrigiert das Schicksal

„Alles, was Sie mehr als Gott lieben, wird Ihnen genommen und zerstört“, hat Feldenergieforscher Sergej N. Lazarev herausgefunden. Das geschieht zu unserem eigenen Wohl. Denn woran auch immer wir unsere Seele hängen, macht uns aggressiv – wir bewachen es eifersüchtig oder misstrauisch, versklaven uns daran, wollen immer mehr davon haben, ängstigen uns, es zu verlieren und so weiter. Das schädigt unsere Seele, und deshalb schaltet sich ein Schicksalsprogramm ein, das uns helfen soll, diese übermäßige Abhängigkeit wieder loszulassen. Hinsichtlich Beziehungen fand Lazarev heraus, dass, wenn die Seele der Frau am Geld hängt, sie „einen Mann erhält, der beim Geldverdienen ein Versager ist, der ihr kein Geld gibt oder es verliert. Die Seele der Frau kann an sexuellem Vergnügen hängen, dann erhält sie einen Mann, der in dieser Hinsicht schwach ist oder kein Interesse daran hat oder sie wird Prostituierte, damit der zu starke Hang zum Körperlichen vergeht. Wenn sie über Verachtung und Kränkung erhaben ist, wird ihre Seele dadurch gereinigt. Die Seele der Frau kann auf die Stellung in der Gesellschaft orientiert sein, und dann erhält sie einen Mann mit niederem sozialen Status. Die Seele der Frau kann vom geliebten Menschen abhängig sein, und dann werden nahestehende und ge­­liebte Menschen sie kränken, damit das Gefühl der Einheit und Liebe zuerst auf Gott und nicht zur Erde gerichtet ist.“

Sie erfährt also Unrecht, das ihre Gefühle verletzt, sie vielleicht sogar verzweifeln lässt. Und nun wendet sie sich – das wäre jedenfalls die Absicht – Gott zu. Damit geschieht ihre Reinigung: Sie hat gelernt, dass Menschen, die man sehr liebt, einen tief verletzen können, es also besser ist, ein wenig Abstand zu halten. Und sie hat vielleicht erfahren, dass das Göttliche einem immer Liebe und Trost zufließen lässt und über allen menschlichen Unberechenbarkeiten steht. Sie lernt, dass es guttut, sich mit der göttlichen Welt zu verbinden – dass sie einen gegen die Unbill des Lebens immuner macht. Natürlich gelten all diese Beispiele genauso für Männer; allerdings ist es so, dass Frauen manchmal schnellere und stärkere Korrekturen erhalten, da sie um ihrer künftigen Kinder willen möglichst rein sein sollten.

Sieht eine Frau in der Familie das Mittel zu ihrem größten irdischen Glück – und hat keine Beziehung zum Göttlichen – dann ist die Versuchung, den Ehemann mehr zu lieben als Gott, sehr groß. Um ihre Seele zu reinigen, zeigte Lazarevs Feldforschung, sorgt das Schicksal dann dafür, dass sie entweder gar keinen Heiratskandidaten finden oder das überhöhte Bild ihres Geliebten Risse bekommt, beispielsweise weil der Mann zu trinken beginnt, sich rumtreibt und fremdgeht und es sich zeigt, dass er einen schlechten Charakter hat. Bringt die Frau dann die Stärke auf, ihn dafür nicht zu verachten und zu verurteilen, „hat sie die Möglichkeit, sich zu reinigen und gesunde Kinder zu gebären“.

Lazarevs Feldforschung zeigte, dass, je schneller die Frau begreift, dass das wahre Glück in der Liebe zu Gott und nicht zum geliebten Menschen und zur Familie besteht, sie umso mehr Chancen hat, gesunde Kinder zur Welt zu bringen. Daher lautet das wichtigste Gebot von Jesus: „Du sollst Gott mehr als Vater, Mutter und deinen Sohn lieben.“ Und deshalb sagte er auch: „Ich bin gekommen, um Bruder und Schwester, Mann und Frau zu trennen, damit sie Gott mehr als einander lieben.“

Früher war das Leben der Menschen viel härter als heute; es gab viel Armut, Krankheit und Entbehrung. Doch viele Menschen gingen noch täglich in die Frühmesse, und wenn nicht, dann ganz bestimmt am Sonntag in den Gottesdienst, wo sie in eine geweihte Schwingung eintauchten. Für romantische Ausschweifungen ließ das Leben den unteren Schichten nicht viel Zeit, und die wenigsten konnten den Erwählten ihres Herzens heiraten. Das hatte den Nachteil, dass es wenig zwischenmenschliche Liebe gab. Und es hatte den Vorteil, dass Gott für die früheren Menschen oft die erste Rolle spielte – als Zuflucht, als Orientierung und Verbündeter in der Not.

Aufgrund der Lebensumstände wurde gewissermaßen die natürliche Ordnung eingehalten – zuerst Gott und dann alles andere – obwohl dies notgedrungen geschah und nicht aus freien Stücken.

Heute konzentrieren sich fast alle Menschen auf das rein äußerliche, weltliche Leben. Gott? Ein überholter Begriff, denn wer könnte schon an einen alten Mann auf einem Himmelsthron glauben? Dass nur unsere Vorstellung von Gott veraltet ist, seine Wirklichkeit indes keineswegs, kommt vielen nicht in den Sinn. Läuft ja. Irgendwie. Und wenn’s nicht läuft, kann man ja einen saufen gehen oder so. Und wenn zwei aufeinanderprallen, die nicht mehr voneinander lassen können, dann brauchen sie erst recht keinen Gott, glauben sie. Sie haben ja einander. Sie klammern, bis sie sich erstickt haben und ihre Liebe dazu. Bis es kracht oder die Liebe wie ein laues Lüftchen irgendwohin entschwunden ist. Man ist leider nur noch Freunde. Und trennt sich deshalb. Ofen aus, Liebe kalt.

Das kann auch gar nicht anders sein, da kein Mensch Liebe machen kann – auch oder schon gar nicht zwischen den Laken. Die Liebe ist die Kohäsionskraft, die das ganze Universum zusammenhält, sie ist die überwältigende Schöpfungsenergie, die aus dem Zusammenkommen der göttlich-männlichen und göttlich-weiblichen Kraft entsteht; und wenn sie rein und groß ist und aus dieser Quelle genährt wird, dann blüht sie auch noch, wenn die Laken nicht mehr brennen und die Ehe „nur“ noch Freundschaft ist – innige, kameradschaftliche Herzensfreundschaft.

Vom Quell der Liebe abgeschnitten

Heute welken Beziehungen und Ehen also dahin, weil sie sich vom Quell der göttlichen Liebe abgeschnitten haben und daher immer brackiger und fauliger werden – bis der Gestank nicht mehr auszuhalten ist. Also laufen die Leute davon, zu einem anderen Partner, der frisch wie Schmelzwasser im Frühling erscheint – und sitzen ein paar Jahre später an einem ebenso toten, stinkenden Teich wie vordem schon. Man trennt sich wieder, pirscht zu neuen Ufern – und beschließt nach ein paar solchen Erfahrungen, nur noch ein bisschen da und dort zu grasen, sich aber mit niemandem mehr häuslich niederzulassen. Das bedeutet dann eine „Verarmung der Seele“, wie Lazarev sagt. Die Liebe ist etwas Heiliges und kein Selbstbedienungsladen.

Quellenangaben