Seele in Not: Was ihr Heil bedroht

In diesen bedeutsamen Zeiten haben wir die Chance, das Tor zum dauerhaften inneren Glück zu öffnen. Der Schlüssel liegt in der Stärke der Liebe, die unsere Seele prägt. Kein Wunder, gibt es so unendlich vieles in unserer Welt, das genau diesen Quantensprung verhindern will.

Unsere Weltanschauung verteilt die Energieströme. Je mehr wir uns auf Gott konzentrieren, desto mehr Liebe erhalten wir. Diese stellt unser eigenes Überleben und das Überleben unserer Nachkommen sicher.

Unsere Weltanschauung verteilt die Energieströme. Je mehr wir uns auf Gott konzentrieren, desto mehr Liebe erhalten wir. Diese stellt unser eigenes Überleben und das Überleben unserer Nachkommen sicher.

Es sind schwere Zeiten für Seelen. Nun, wo sie endlich dabei waren, nach vielen Jahrhunderten der Dumpfheit mehr Liebe und Mitgefühl zu entwickeln, lauern überall „Seelenfresser“ der fiesen Art, die nichts anderes zum Ziel haben, als sie (mit)gefühllos zu machen, stumpf und schließlich leer – oder aber zu einer Abfallhalde aller möglicher mieser Emotionen. Und auch hier stimmt der Ausdruck, dass das Völkchen es nicht spürt, auch wenn der Teufel es am Kragen hätte. Wie auch spüren, wenn uns das Gespür immer mehr abhanden kommt? Wenn unsere Emotionen entweder immer finsterer werden oder aber immer schaler, es nirgendwo mehr wahre, tiefe Freude gibt, sondern überall nur noch seichten „Spaß“? Achten Sie einmal darauf: Praktisch niemand sagt mehr, dass ihm etwas Freude bereitet habe. Jeder erzählt nur vom Spaß – selbst dann, wenn er eigentlich die Freude meint, die aus dem Herzen strömt, während der Spaß mehr in den Eingeweiden oder auch noch etwas tiefer sitzt.

Vielleicht sollten wir hier erklären, was die Seele eigentlich ist – eine Frage, welche die Seelenklempner ja leider nicht beantworten können: Sie ist der Speicher unserer bereits gelebten Gefühle, gehegten Gedanken und aufgezeichneten Erinnerungen aus diesem und aus früheren Leben. Sie umgibt unseren Körper als sogenannte „Aura“ (oder Energiefeld) und durchdringt ihn auch. Ihre Qualität und Beschaffenheit ist so verschieden, wie wir Menschen es sind. Sie kann dunkel und unheilvoll geprägt sein wie beim bewussten Schwarzmagier oder grausamen Verbrecher, sie kann aber auch strahlend licht wie eine Sonne sein und kilometerweit ihren Segen abstrahlen wie beim hohen Eingeweihten. Dazwischen gibt es alles, und die meisten Seelen sind ein Mischmasch aus niedrigen und höheren Gefühlen und ebensolchen Gedanken. Noch im Mittelalter waren die Seelen der Menschen unbewusster, diffuser. Sie hatten noch nicht dieselbe ausgeprägte Individualität wie bei den westlichen Menschen von heute, und sie waren weniger stark emotional. Wie wir wissen, war es für die Weiterentwicklung der Menschen wichtig, eine stärkere Emotionalität auszuprägen, denn nur wer Gefühle hat, kann diese entsprechend verfeinern und veredeln. Wo nichts ist, kann auch nichts verbessert werden! Es benötigte Jahrhunderte geistigen Wirkens, um die differenziertere Gefühlsnatur des Menschen hervorzubringen und sie selbstloser zu machen. Nicht zuletzt half auch die Musik bestimmter Komponisten – die ja aus Schwingung besteht – die Gefühlsnatur der Menschen stärker zu entwickeln.1 Beethoven leistete hier Entscheidendes; seine Werke brachten die Gefühle ihrer Zuhörer in eine Art Wallung, die damals als höchst unschicklich galt, weshalb er nicht unumstritten war. Mendelssohn wiederum sollte mit seiner Musik das Mitgefühl für andere in den Menschen wecken, die davor meist noch ziemlich unempfindlich für das Leiden und die Not ihrer Nächsten gewesen waren.

Unsere Gefühle sind der stärkste Motor in unserer Seele. Nichts prägt unser Tun und Lassen, unser Sinnen und Sehnen mehr als die Natur unserer Emotionen. Heute, da wir am Beginn eines neuen, helleren Zeitalters stehen, sollen wir unsere Gefühle durch allumfassende Liebe veredeln, durch Vergebung an uns und unseren Nächsten läutern und durch Mitgefühl für alles Lebendige um uns herum erhöhen in eine Selbstlosigkeit, die zum Tor wird für unseren nächsten Entwicklungsschritt: das Werden einer all-liebenden Gegenwart. Wie sich unsere Gefühlsnatur entwickelt, kann über Sein und Nichtsein entscheiden, darüber, ob wir einen Weg beschreiten, der zu größerer innerer Freiheit und tieferem inneren Glück führt – oder zu innerer Versklavung und Düsternis.

Das Fatale an der Situation ist, dass uns ständig vorgegaukelt wird, inneres Glück lasse sich auf jenem Weg erreichen, der in Wirklichkeit ins innere Unglück und in die Unfreiheit führt, während man den Pfad zu wahrer innerer Glückseligkeit als eine Sackgasse darstellt, die niemand wählen würde, der bei klarem Verstand ist. Tatsächlich aber hat sich ein Großteil der westlichen Zivilisation auf den Weg in die Finsternis begeben, der nicht nur für sie selbst, sondern für den Planeten als Ganzes äußerst unheilvoll ist. Wie dramatisch unsere Lage ist, hat ein russischer Energiefeldforscher so formuliert: „Entweder ändert sich der Mensch, um die Tendenz nicht mehr zu unterstützen, bei der er sein höchstes Glück im eigenen Willen, in Wünschen, Prinzipien, Zielen, Fähigkeiten und Intellekt sieht, oder er verschwindet zusammen mit dieser Tendenz von der Erdoberfläche. In nächster Zukunft werden der Menschheit weitaus größere Möglichkeiten und dementsprechend eine breitere Palette menschlicher Werte eröffnet. Sie zu besitzen wird jedoch nur möglich sein, wenn die Seelen aller Menschen bedeutend mehr Liebe enthalten. Entweder wird die Menschheit freiwillig nach Gott streben, die Liebe mehren und ihre Verstrickung in alle denkbaren menschlichen Werte abbauen oder die Zwangsläuterung wird ungeahnte Ausmaße annehmen. Das be­­deutet sowohl Naturkatastrophen, Kriege und Krankheiten als auch sittlichen, kulturellen und geistigen Verfall weltweit.“

Es kann also nicht schaden, wenn wir ein wenig genauer betrachten, was unserer Seele – also unseren Gefühlen, Gedanken und Erinnerungen – auf die in der Zukunft erforderlichen Ebene verhilft und was ge­­nau dies verhindert.

Grundsätzlich, so sagt der russische Energieforscher Sergej N. Lazarev, strebt unser Geist zu Gott, während die Seele sowohl zu Gott auch als zur Erde strebt. „Das Wichtigste für die Seele ist daher, das Verhältnis zwischen Hinwendung zum Irdischen und Hinwendung zum Göttlichen zu regeln.“ Früher sei dies ein Pendelvorgang gewesen, der meist ein ganzes Leben umfasst habe: Im einen Leben strebte der Mensch fast nur zu Gott; im nächsten hatte er solch einen großen geistigen Vorrat in seinem feinstofflichen „Rucksack“, dass er sich ganz dem irdischen Leben hingab. Im nächsten Leben war der leer, und so strebte er wieder zum Göttlichen. Heute, so die Erkenntnis von Lazarev, habe sich dies grundlegend verändert: Heute muss Gott in die Physis gebracht werden, sprich, der Mensch muss gleichzeitig zu Gott streben und sein physisches Leben auf möglichst „gottgefällige“ Weise leben – er muss „sowohl Heiliger als auch Geschäftsmann sein. Das ist nur möglich, wenn ein neues System der Weltsicht geschaffen wird und sich ein neues Denken entwickelt, in dem Materialismus und Idealismus, Wissenschaft und Religion, Geistiges und Materielles vereint sind. Dieser Prozess, der zur Entstehung der künftigen Menschheit führt, findet gegenwärtig im Bewusstsein der Menschen statt.“

Wenn wir um uns blicken, sehen wir erste Anfänge für diese Entwicklung – doch die Masse der Menschen ist noch woanders. Denn leider nimmt auch der Wildwuchs der niederen, destruktiven Emotionen von Jahr zu Jahr zu – jener Emotionen, welche schließlich zu Krankheiten führen, Ehen zerrütten und das Leben zu einer einzigen, immer heftigeren Achterbahnfahrt machen.

Niemals zuvor setzten die Menschen sich tagtäglich so vielen unterschiedlichen Reizen aus. Es beginnt mit dem morgendlichen Radio in der Küche und im Auto, dem häufigen Blick aufs Handy oder gar ins „Social Network“, auf dem Bildschirm und geht den ganzen Tag so weiter. Am Abend verleibt man sich die deprimierenden Nachrichten ein, gefolgt von einem Film mit meist destruktivem, Angst machendem Inhalt. All dies tut unserer Seele nichts Gutes: Negative Nachrichten, Filme und destruktive Musik (Heavy Metal etc.) pflanzen entsprechend tiefe disharmonische Schwingungen in unseren Seelenkörper. Das ständige Handy- und Social-Network-Checken gebiert des Öfteren auch negative Emotionen (Enttäuschung, Ungeduld, Eifersucht, Verletztheit); zudem verhindert es, dass wir in uns ruhen, mit unserem Herzen und dessen schönen Gefühlen in Verbindung sein können. Wir verlieren unser Inneres durch die ständige Abhängigkeit vom Äußeren. Selbst in der Mittagspause, wo wir uns an einem sonnigen Tag auf eine Parkbank setzen könnten und einfach mal sein, die Sonnenstrahlen genießen und unser Herz spüren, tief atmen und uns mit dem wahren, echten Leben in der Natur und der Sonne verbinden, spielen die meisten auf ihrem Handy herum oder rufen jemanden an, weil sie die Stille und das Alleinsein mit sich selber nicht aushalten. Wer sich jedoch niemals Zeit nimmt, Verbindung nach innen aufzunehmen, verliert diese langsam aber sicher – ähnlich wie ein Muskel verkümmert, der nie benutzt wird. Fragen Sie sich einmal: Was habe ich gestern, was heute getan, um meine Seele mit glücklichen, liebevollen, konstruktiven Gefühlen zu füllen?

Quellenangaben