Smart Meter: Gefährliche digitale Stromzähler

Sie können unser Heim ausspionieren und dabei explodieren, sie verstrahlen uns stärker als WLAN und Handys und sie kosten uns mehr Geld, anstatt Strom zu sparen – so dumm sie auch sind, wir müssen uns vehement gegen die flächendeckende Einführung der Smart Meter wehren.

Jeromy Johnson absolvierte das Studium für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik und arbeitete fünfzehn Jahre erfolgreich in einem großen Unternehmen in Silicon Valley (Kalifornien). Fast rund um die Uhr war er von Mobiltelefonen und dem Drahtlosfunk WLAN umgeben, ohne irgendwelche Auswirkungen auf seine Gesundheit zu spüren. Doch als er 2011 von seinem Sommerurlaub nach San Francisco zurückkam, litt er plötzlich unter Kopfschmerzen, Herzrasen, Tinnitus und Schlafstörungen – Symptome, die er bisher nicht kannte. Komischerweise verminderten sich die Probleme, wenn er sein Haus verließ. Nach gut einer Woche fand er heraus, dass während seines Urlaubs im Gebäude ein neuer Stromzähler, ein sogenannter Smart Meter, eingebaut worden war. Solche Smart Meter sollen in erster Linie dem Stromanbieter das Leben vereinfachen: Sie messen den Stromverbrauch digital und übermitteln die Werte zur Verrechnung unter anderem per Funk an den Netzbetreiber. Das Ablesen des Zählers vor Ort entfällt. Dem Kunden werden Smart Meter vor allem dadurch schmackhaft gemacht, dass man immer den aktuellen Verbrauch sieht und gegebenenfalls sofort reagieren kann. Böse Überraschungen sollen so der Vergangenheit angehören.

Smart Home: Je intensiver die drahtlose Vernetzung, desto mehr Elektrosmog und Überwachung zu Hause sind die Folge.

Smart Home: Je intensiver die drahtlose Vernetzung, desto mehr Elektrosmog und Überwachung zu Hause sind die Folge.

Johnson hingegen fing an, sich als nunmehr elektrosensibler Mensch mit den Risiken von Smart Metern zu beschäftigen – und wurde zu einem großen Aufklärer, insbesondere über die Gefahren dieser "intelligenten Stromzähler". Da er mit einer Österreicherin verheiratet ist und viel Zeit in Europa verbringt, kennt er die Welten diesseits und jenseits des Atlantiks. So warnt er eindringlich davor, in Europa dieselben Fehler mit Smart Metern zu machen wie in Nordamerika. Doch gerade Österreich ist bei der Zwangsbeglückung mit Smart Metern Vorreiter. Aber auch in Deutschland und der Schweiz ist eine mehr oder weniger flächendeckende Installierung der digitalen Messgeräte geplant. In der Schweiz gelang dies über einen Trick: Im Mai 2017 stimmte das Volk für das neue Schweizer Energiegesetz und damit für die Energiewende – hin zu erneuerbaren Energien, weg von fossilen und atomaren Energieträgern. Eine grundsätzlich vernünftige Entscheidung, in der aber als trojanisches Pferd die Smart Meter verpackt waren.

Smart Meter würden beim Stromsparen helfen und so Stromkosten senken oder die Stromnetze fit für die Energiewende machen, werben die Netzbetreiber. Doch auf der ganzen Welt gehen Menschen gegen die neuen Stromzähler auf die Barrikaden wie sonst bei kaum einem anderen Thema. Die Gründe sind einfach: Zum einen haben sich die meisten angepriesenen Vorteile als unwahr entpuppt. So bestritt beispielsweise Peter Birkner, Vorstand beim Frankfurter Energieversorger Mainova, dass man Smart Meter für die massenhafte Einspeisung von Sonnen oder Windstrom brauche. Zum anderen – und das ist der Hauptgrund für den Widerstand – sind die Gefahren immens, die von den Smart Metern ausgehen.

Brandgefährlich und gesundheitsschädlich

In Kanada beispielsweise fingen einige Smart Meter plötzlich Feuer, woraufhin 105'000 dieser "intelligenten" Zähler ausgetauscht werden mussten. Das australische Fernsehen zeigte in der Sendung Current Affair sogar einen Beitrag über Smart Meter, die auf dem fünften Kontinent explodierten. Doch die Risiken für die Gesundheit sind laut Johnson noch viel größer: "Ich kenne viele Leute in den USA, Kanada und Australien, die aufgrund von Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit und Tinnitus aus ihren Häusern ausziehen mussten, nachdem Smart Meter eingebaut wurden. Der Elektrosmog im Haus erhöht sich exponentiell "und das stellt ein ganz reales Gesundheitsrisiko dar". Die Gesundheitsbelastung hat zwei Ursachen:

  • Viele Smart Meter senden die Daten über Drahtlosfunk zum Stromnetzbetreiber. Falls sich der Smart Meter in der Nähe des Schlafzimmers befindet, bedeutet das eine erhöhte Mikrowellenstrahlung während der Nacht, was den Schlaf erheblich beeinträchtigen kann.
  • Eine weitere Übertragung vom Smart Meter zum Netzbetreiber erfolgt über die elektrische Stromleitung (Power Line Communication, PLC) mittels gepulster Niedrigfrequenzen oder -schwingungen. "Dadurch entsteht innerhalb eines Hauses ein biologisch gefährliches Feld. Dies nennt man ‚schmutzige Elektrizität‘. Sie verursacht gesundheitliche Probleme für die gesamte Gesellschaft, in der diese Technologie verwendet wird", warnt Johnson.

Eine Schätzung der unabhängigen Organisation Center for Electrosmog Prevention in den USA ergab, dass ein Smart Meter so viel Strahlung abgibt wie 160 Mobiltelefone zusammen! Jonathan Benson verweist auf der Internetseite Kopp online auf Studien, die gar eine tausendfach höhere Strahlenbelastung durch Smart Meter im Vergleich zu einem Handy ermittelten.

Dementsprechend warnten bereits vor Jahren wichtige Institutionen vor Smart Metern, wie zum Beispiel 2012 die Österreichische Ärztekammer: "Die zur Verfügung stehenden Übertragungsmöglichkeiten wie Funk oder die Übertragung über das Stromnetz selbst (PLC) führen zu gesundheitsschädlichem Elektrosmog. Bei Powerline Communication (PLC) kommt dazu, dass die vorhandenen elektrischen Leitungen und die daran angeschlossenen Geräte nun vermehrt Elektrosmog (elektrische Felder im Kilohertzbereich) abgeben", hieß es. Als mögliche Folgen nennt die Ärztekammer Erschöpfungszustände, Lernprobleme, Depressionen1 oder ein erhöhtes Krebsrisiko. Doch inzwischen sind Ärztekammer und Arbeitnehmervertretungen ruhig geworden. Verdächtig ruhig. Um die Menschen aufzuklären, bildete sich in Österreich im Frühjahr 2017 das Netzwerk "Stop Smart Meter".2 Verschiedene idealistische Organisationen, Gruppen, Vereine, Firmen und Menschen taten sich hier zusammen und sprechen Klartext.

Quellenangaben