Segnen: Das Herzenstor zum Licht!

Ihr Segen hat die Kraft, die Welt zu verändern. Und Sie selbst. Werden Sie Teil einer stillen Revolution, die die Macht besitzt, die Herzen auf der ganzen Welt miteinander zu vereinen. Sie ist in diesen tragischen Zeiten nötiger denn je!

Jeder Segenswunsch fliegt wie ein Himmelsvogel zum Gesegneten hin und übergießt ihn mit Licht aus den höheren Sphären.

Er hatte einen Job, den er liebte. Einen Job, in dem er seine Fähigkeiten zum Nutzen der Gesellschaft anwenden konnte und der seinem Leben einen Sinn gab. Doch wegen Machenschaften seiner Vorgesetzten sah er sich eines Tages gezwungen, eine Entscheidung zu fällen: Entweder den Job zu kündigen oder eine Situation zu akzeptieren, die die grundlegendste Berufsethik verletzte. Pierre Pradervand konnte nicht anders: Er kündigte. In den Wochen danach entwickelte der nun Arbeitslose einen tiefen Groll gegen die Leute, die ihn offenbar absichtlich in diese Situation gebracht hatten. „Mein erster Gedanke morgens beim Aufwachen galt ihnen. Während ich duschte, die Straßen entlangging, einkaufen oder joggen ging, nahm dieser Groll von mir Besitz, er fraß mich auf, entzog mir meine ganze Energie und raubte mir meinen inneren Frieden“, berichtet Pierre Pradervand. Als spiritueller Mensch war er sich bewusst, dass er sich schadete, doch trotz stundenlanger Meditation, Gebeten und spirituellen Studien blieb dieser Groll beharrlich an ihm hängen. Eines Tages öffneten ihm folgende Worte von Jesus aus der Bergpredigt die Augen: „Segnet, die euch fluchen“ (Matthäus 5,44).1

Auf der Stelle veränderte Pierre Pradervand seine Haltung und begann nun, seine früheren „Verfolger“ auf jede erdenkliche Weise zu segnen, indem er seine Aufmerksamkeit auf das Gute in ihnen lenkte: Er segnete ihre Gesundheit, ihre Arbeit, ihre Familien, ihren Frieden, ihren Überfluss, ihre Güte. „Mit Segnen meine ich, den Leuten aus Herzenstiefe und vollkommen aufrichtig das Beste zu wünschen“, schreibt Pierre Pradervand in seinem Buch über die Heilkraft des Segnens.2 Mit einem einmaligen Segnen hatte sich die Sache allerdings nicht erledigt – die Energie, die er zuvor während Monaten in die falsche Richtung lenkte, musste nun allesamt umgewandelt werden. Also machte er mit dem Segnen weiter – „während ich mir die Zähne putzte, joggte, auf dem Weg zur Post oder zum Supermarkt, beim Geschirrabwasch und vor dem Einschlafen“, so Pradervand. Er legte damit das Fundament für eine ganz neue Entdeckung, die er Monate später machte, als er plötzlich damit begann, auch Menschen auf der Straße, im Bus, auf der Post oder in einer Warteschlange zu segnen. Innerlich und still. „Zu Anfang dieser wunderbaren Entdeckung ging ich manchmal durch ein ganzes Flugzeug oder von einem Zugabteil zum anderen, nur aus Freude, meine Mitreisenden segnen zu können“, schreibt Pierre Pradervand. Die sanfte Kunst des Segnens wurde so zu seinem stummen Lied und zu einer seiner größten Lebensfreuden – und ist es heute noch. Dabei stellte er fest, dass das Segnen nicht nur eine der wirksamsten Methoden war, um spirituell im Gleichgewicht zu bleiben, sondern auch, um die Gedanken frei von Negativität, Kritik und Urteil zu halten. Und erst viel später sollte er herausfinden, weshalb Segnen diese Wirkung hat.

Pierre Pradervand engagierte sich während seiner gesamten beruflichen Laufbahn für die Erschaffung einer Welt mit etwas mehr Gerechtigkeit und Mitgefühl. Ein ganzheitlicheres Leben mit einem Fokus auf die wahren Werte lag im Zentrum seines Interesses. Eines Tages, als er gerade eine Rede mit dem Titel „Die Welt heilen“ für eine internationale Jugendbegegnung in Zürich vorbereitete, wurde er von der Inspiration überwältigt, die Art des Segnens, die er im Alltag anwendete, niederzuschreiben: „Mir war buchstäblich, als würden mir die Worte so schnell diktiert, sodass meine Hand kaum mit den Ideen mithalten konnte, die mir durch den Kopf gingen.“ Nachfolgend ein Auszug aus dieser Inspiration, mit einigen Richtlinien, wie jeder Mensch die Kunst des Segnens im Alltag integrieren kann:

Segnen Sie beim Aufwachen den neuen Tag, denn er ist schon voller noch nicht erkennbarer guter Dinge, die ihren Segen ans Tageslicht bringen werden, denn Segnen bedeutet, das grenzenlose Gute anzuerkennen, das in den Stoff, aus dem das Universum ist, eingebettet ist und auf alle und jeden nur wartet.

Segnen Sie beim Spazierengehen die Stadt, in der Sie leben, ihre Behörden und Lehrer, ihre Krankenschwestern und Straßenreiniger, ihre Kinder und ihre Banker, ihre Priester und ihre Prostituierten. Sobald jemand Ihnen gegenüber auch nur die leiseste Aggression oder Unfreundlichkeit zeigt, reagieren Sie mit einem Segen darauf. Segnen Sie diese Leute vollkommen, aufrichtig, fröhlich – denn dieser Segen ist ein Schutzschild, der sie vor der Unkenntnis ihrer Untaten schützt und den Pfeil, der auf Sie gerichtet war, abprallen lässt.

Zu segnen bedeutet, sich ohne Bedingungen und aus dem tiefsten Winkel Ihres Herzens heraus grenzenloses Gutes für andere und für Ereignisse zu wünschen. Es bedeutet, das, was immer ein Geschenk des Schöpfers ist, zu heiligen, zu verehren, voller Staunen zu betrachten. Wer durch Ihren Segen geheiligt ist, wird ausgezeichnet, geweiht, heiliggesprochen, er wird ganz. Zu segnen bedeutet, jemandem die göttliche Behütung zukommen zu lassen, dankbar für jemanden zu sprechen oder zu denken, jemandem Glück zu schicken, auch wenn wir selbst nie der Verursacher, sondern nur fröhliche Zeugen des Überflusses im Leben sind.

Alles und jeden ohne Unterscheidungen zu segnen ist die reinste Form des Schenkens, denn diejenigen, die Sie segnen, werden nie erfahren, von woher der plötzliche Sonnenstrahl kommt, der durch die grauen Wolken ihres Himmels hindurchbricht, und Sie werden die Sonne im Leben dieser Menschen nur selten miterleben.

Wenn etwas in Ihrem Alltag vollkommen danebengeht, wenn ein unerwartetes Ereignis all Ihre Pläne über den Haufen wirft – und Sie sich aufregen –, dann segnen Sie es. Denn dann erteilt das Leben Ihnen eine Lektion, und genau das Ereignis, das Sie als ungewollt ansehen, haben Sie selbst erzeugt, um die Lektion zu lernen, gegen die Sie womöglich ankämpfen würden, wenn Sie sie nicht segnen würden. In Schicksalsschlägen verbirgt sich ein Segen, und auf sie folgen Engelsscharen.

Es ist unmöglich, gleichzeitig zu segnen und zu verurteilen. Also halten Sie stets am Wunsch zu segnen in Form eines tiefen, heiligen, intonierten/betonten Gedankens fest. Dann werden Sie tatsächlich zu einem Friedensmacher, und eines Tages werden Sie überall das Gesicht Gottes erkennen

P.S.: Und vergessen Sie dabei natürlich nicht, den absolut wundervollen Menschen zu segnen, der Sie sind.

In den darauffolgenden Monaten teilte Pierre Pradervand diesen Text mit dem Titel „Segnen heilt“ (der in seiner vollständigen Version noch sechs weitere Punkte enthält) mit Freunden in verschiedenen Ländern. Er hätte damals nicht geglaubt, was für einen Welleneffekt er damit auslösen würde. Denn in den folgenden Jahren erhielt er aus der ganzen Welt immer wieder Briefe und Anrufe – die meisten von Menschen, denen er noch nie begegnet war.

Zum Beispiel schrieb ihm ein amerikanischer Teenager namens Hilly, der sich gerade um einen Collegeplatz bemühte, folgende Worte: „Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, etwas zu finden, was ich an den Leuten segnen kann, die mir vorher nicht so sympathisch gewesen waren. Dabei wurde mir klar, dass die Verurteilung und Ablehnung, die ich für sie hatte, mir selber mehr als ihnen schadete. Das Segnen wurde rasch zu einer freudigen Handlung und immer spontaner, während ich alle segnete, die ich sah. Auch wenn die Leute, die ich segnete, mir nie einen Dank oder ein Geschenk geschickt haben, bemerkte ich die vielen Segen in meinem eigenen Leben. (…) Durch mein neues Mitgefühl für andere hat mein Leben angefangen, meine neue Einstellung zu spiegeln. Die Belohnungen, die ich erhalten habe und weiterhin erhalte, seit ich die sanfte Kunst des Segnens entdeckt habe, sind grenzenlos. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass etwas so Simples wie ein stiller Segen mein ganzes Leben verändern könnte.“

Quellenangaben

  • 1 Die vollständige Bibelstelle lautet: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen.“
  • 2 siehe: Segnen heilt