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Am 2. Oktober 2001 hatte die NATO den Bündnisfall ausgerufen, weil man es als erwiesen erachte, daß Osama bin Laden hinter den schrecklichen Attentaten vom 11. September 2001 in New York und Washington stecke und damit die USA von außerhalb ihres Territoriums angegriffen worden sei. Einen Tag später ersuchten die USA offiziell um die militärische Unterstützung ihrer Bündnispartner im Kampf gegen den Terrorismus.
Bislang wurden der Öffentlichkeit jedoch nicht genügend handfeste Beweise vorgelegt, die eine alleinige Schuld bin Ladens zweifelsfrei darlegen würden. Offen ist auch die Frage, weshalb der arabische Terrorist jahrelang vom CIA-Agenten und kalifornischen Immobilienmillionär Andrew Evered Allen mit Geld und Waffen versorgt worden war.
Viel mehr aufhorchen läßt jedoch, was der amerikanische Journalist und Bestsellerautor James Bamford in seinem dieses Jahr erschienenen Buch Body of Secrets enthüllt: Im Januar 1961 planten hochrangige amerikanische Militärs und Spitzenpolitiker Terroranschläge in den USA, die man Fidel Castro in die Schuhe schieben wollte, um damit einen militärischen Vernichtungsschlag gegen das kubanische Regime zu rechtfertigen.
Gemäß den von Bamford enthüllten Dokumenten schlug der damalige Vorsitzende der Vereinigten Amerikanischen Streitkräfte, General Lyman Lemnitzer, am 19. Januar 1961 dem Stunden später abtretenden US-Präsident Eisenhower vor, den eigenen Marine-Stützpunkt in Guantanamo Bay auf Kuba anzugreifen und zu zerstören. Alle Welt würde glauben, Fidel Castro hätte die USA angegriffen. Dank der auf diese Weise hervorgerufenen Empörung der amerikanischen Bevölkerung könnte die US-Armee dann in Kuba einfallen und das kommunistische Regime stürzen.
Ob Präsident Eisenhower diesem Plan zugestimmt hatte, ist nicht bekannt. Man weiß allerdings, daß er Kuba unbedingt angreifen wollte. Buchautor Bamford zitiert ihn mit den Worten, die Vereinigten Staaten "könnten darüber nachdenken, selber etwas in die Wege zu leiten, das von der Weltöffentlichkeit akzeptiert würde", falls Castro sich nicht zu einem Akt der Provokation hinreißen lasse.
Nach dem Fiasko an der Schweinebucht unter Präsident Kennedy zog General Lemnitzer seinen alten Plan erneut aus der Schublade. Dieses Dokument trägt die Unterschrift von allen Mitgliedern des Joint Chiefs of Staff, des militärischen Oberkommandos der USA. Unter dem Titel Operation Northwoods wurden folgende Terrorakte gegen die USA vorgeschlagen:
Dann würde man der Öffentlichkeit fingierte ‚Beweise' vorlegen, einige kubanische Agenten als angebliche Täter verhaften und alles dem kommunistischen Regime von Fidel Castro in die Schuhe schieben.
General Lemnitzer deutete sogar die Ermordung des Astronauten und späteren US-Senatoren John Glenn an: Würde man Glenns historische Erdumrundung von 1962 sabotieren, indem man seine Rakete abstürzen ließe, so wäre das sehr publikumswirksam. Gefälschte Untersuchungsergebnisse würden dann ‚beweisen', daß die Kommunisten auf Kuba die Rakete durch elektronische Störsignale sabotiert hätten.
Lemnitzers Pläne wurden von Leuten aus dem US-Verteidigungsministerium aufgegriffen und weiter entwickelt. Man trug sich sogar mit dem Gedanken, kubanische Politiker zu bestechen, damit Kuba die USA angriff. Besonders Paul Nitze, ein persönlicher Assistent des US-Verteidigungsministers, machte sich 1963 im Weißen Haus für die Vorschläge von Lemnitzer stark. In späteren Jahren fielen sowohl Lemnitzer als auch Nitze vor allem dadurch auf, daß sie sich in der amerikanischen Verteidigungspolitik für die Interessen Israels einsetzten, ein Staat, zu welchem beide ethnische Verbindungen hatten.
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