Die Cholesterin-Lüge

Etwa 80 Prozent der Bevölkerung gelten laut Pharma-Industrie und gängiger Lehrmeinung als gefährdet, da sie angeblich an einem zu hohen Cholesterinspiegel leiden. Man bekämpft das „schlechte“ Cholesterin mit Medikamenten und rät zu fettarmer „Light“-Kost. Doch das dient nicht der Gesundheit, sondern allein dem Geldsäckel mächtiger Interessengruppen – warum das Cholesterin überlebenswichtig ist und Grenzwerte wenig zu bedeuten haben.

Die Cholesterin-Lüge

„Ich habe hohes Cholesterin“: So verarbeitete die Malerin Alice Brickner das Problem von Plaque in den Blutgefäßen. Was kaum jemand weiß: Diese Ablagerungen bestehen nur zu einem Tausendstel aus Cholesterin!

Die Medizin unterteilt das Cholesterin im menschlichen Körper in ‚gutes‘ und ‚böses‘ Cholesterin. Das ‚gute‘ darf verweilen, das ‚böse‘ wird bekämpft und mittels Pharmazeutika gesenkt. Doch hierbei verschweigt man uns eine nicht ganz unbedeutende Tatsache: Es gibt gar kein schlechtes Cholesterin! Es ist nicht nötig, sich wegen hoher Cholesterinwerte zu sorgen, die Ernährung einzuschränken oder gar cholesterinsenkende Medikamente einzunehmen. Zum Glück stehen immer mehr Ärzte zu dieser einfachen Wahrheit. Zu ihnen gehört der deutsche Professor Walter Hartenbach. Der Mediziner hat über 6‘000 Patienten im Bezug auf das Cholesterin untersucht und dabei Erstaunliches festgestellt. Und so wird er nicht müde zu betonen, dass die Mär vom ‚bösen‘ und ‚guten‘ Cholesterin falsch ist. Es gibt lediglich zwei verschiedene Arten, wie sich das Cholesterin im Körper verbinden kann: Cholesterin ist nicht wasserlöslich, sondern ein Fettkörper (Lipid). Es kann im Körper nur in der Verbindung mit zwei speziellen Eiweißen transportiert werden, die das Cholesterin zu binden vermögen: das sogenannte HDL-Lipoprotein und das LDL-Lipoprotein. Diese beiden Eiweiße verbinden sich mit dem Cholesterin zu einem Komplex, den man vereinfachend als LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin bezeichnet. Diese Namensgebung erweckt den Eindruck, es gäbe zwei Cholesterinarten im Körper. Tatsächlich handelt es sich hierbei aber immer um ein und dasselbe Cholesterin.

Aus diesen zwei Cholesterin-Komplexen hat das Establishment jedoch aus Gewinnsucht das angeblich ‚gute‘ und ‚böse‘ Cholesterin fabriziert. Dabei haben diese zwei Cholesterinverbindungen ganz einfach unterschiedliche Aufgaben im Körper. Es macht daher überhaupt keinen Sinn, den einen der beiden Komplexe zu bekämpfen. Mehr noch: Es ist geradezu fahrlässig dumm.

Der HDL-Komplex (als ‚gutes‘ HDL-Cholesterin bezeichnet) ist dafür verantwortlich, über die Nahrung aufgenommenes Cholesterin und vom Körper verbrauchtes Cholesterin aufzusammeln und in die Leber zu führen. Auch holt er überflüssiges Cholesterin und Ablagerungen aus den Organen und bringt sie zur Aufspaltung und Re-Synthese in die Leber. Von diesem Cholesterin werden etwa 80 Prozent in Gallensäure und 20 Prozent in ‚freies‘ Cholesterin umgewandelt.

Der LDL-Komplex (als ‚schlechtes‘ LDL-Cholesterin bezeichnet) macht notwendigerweise das Gegenteil. Er holt das ‚freie‘ Cholesterin in der Leber ab und führt es all jenen Körperzellen zu, die über einen Cholesterin-Rezeptor verfügen und es aufnehmen können.

Laut Professor Hartenbach sind etwa 25 Prozent der im Blut vorkommenden Cholesterin-Verbindungen HDL, die restlichen 75 Prozent LDL!

Cholesterin ist wichtig für den Körper

Das Cholesterin bindet sich nicht nur an die HDL- und LDL-Lipoproteine, es ist auch für andere Vorgänge im Körper immens wichtig. Laut Walter Hartenbach zirkulieren nur etwa acht Prozent des Cholesterins im Blut, die restlichen 92 Prozent sind in den Zellen eingelagert. Dort hilft Cholesterin, die Zellfunktionen aufrechtzuerhalten, stärkt Mitochondrien (die „Zellkraftwerke“) und Zellwände und trägt somit zum ‚geordneten‘ Zellwachstum bei.

Cholesterin ist aber auch die Grundsubstanz für das Stresshormon Cortisol.

Cortisol aktiviert im Körper Glukose und Kalium, welche wiederum unsere gesamten körperlichen und geistigen Tätigkeiten steuern. Das Hormon mobilisiert den Traubenzucker (Glukose) aus den Eiweißdepots. Dieser Traubenzucker dient uns als Energie. Je größer und länger nun die körperliche oder geistige Belastung, desto mehr Glukose – und ergo mehr Cortisol – werden gebraucht. Laut Hartenbach ist der Fakt, dass eine Cortisolsteigerung eine Mehrproduktion von Cholesterin nach sich zieht, nur wenigen Forschern und Ärzten bekannt.

Cortisol steuert den Ausgleich von Kalium und Natrium im Blut und in der Zelle (osmotischer Druck). Auf diese Weise hält es die Herz- und Kreislauffunktionen aufrecht.

Hartenbach konnte nachweisen, dass sich der Cortisol-Wert bei Operationen und Sport etwa verdoppelt bis vervierfacht, bei Spitzensport oder extremen Operationen (Thoraxoperation) sogar bis auf das Zehnfache ansteigen kann.

Cortisol erhöht die Blutgerinnung durch Vermehrung der Blutplättchen und ist daher zur Blutstillung geeignet. Des Weiteren wirkt es euphorisierend, blutdruckstärkend, verbessert Herz- und Kreislauffunktionen und bremst Zellwucherungen. Hartenbach schreibt in seinem Buch, dass viele Beobachter von einer Zunahme krebsiger Entartungen bei medikamentöser Senkung des Cholesterinspiegels berichten.1 Und Professor Walli schildert, er habe bei den verschiedensten Krebserkrankungen einen deutlich verminderten Gehalt an Cholesterin festgestellt.

Cholesterin ist ebenso die Basis für männliche und weibliche Sexualhormone.

Die Sexualhormone sind für die Potenz des Mannes und die Fruchtbarkeit der Frau verantwortlich. Laut Hartenbach kann die medizinische Senkung des Cholesterins daher bei Männern zu Impotenz führen.

Sexualhormone besitzen ebenso eine wichtige Funktion beim Eiweißaufbau der Muskulatur. Hierbei sei das männliche Hormon Testosteron und seine synthetischen Ableger, die anabolen Steroide (Anabolika), erwähnt, welche im Sport gerne als Dopingmittel eingesetzt werden. Die Sexualhormone steuern zudem den Eiweiß- und Kalkeinbau im Skelett und können so helfen, Osteoporose zu verhindern.2

Sexualhormone regulieren aber auch den Schlaf und werden daher zur Herstellung von Narkosemitteln verwendet.

Wir sehen: Sexualhormone haben einen großen Anteil an unserer Vitalität. Wird nun der Cholesterinspiegel medizinisch gesenkt, kann dies früher oder später zu einem Potenzverlust, Unfruchtbarkeit, Schädigung des Knochensystems durch Kalkabbau, Senkung der Vitalität und Schlafstörungen führen.

Den Großteil des in der Leber gebildeten Cholesterins braucht der Körper für die Produktion der Gallensäuren. Diese werden mit der Galle in den Darm abgegeben und regeln dort die Verdauung und Resorption von Fetten. Sie sorgen für einen geregelten Stuhlgang, da die Darmbakterien das Cholesterin in die stuhlfördernde Substanz Koprosterin umwandeln. Zu wenig Cholesterin beeinträchtigt also die Verdauung und führt zu Verstopfungen.

Auch für Vitamine ist das Cholesterin wichtig – und umgekehrt. Vitamin D besteht beispielsweise aus Cholesterin und ist für den Aufbau und die Stärkung der Knochen zuständig.3  Vitamin C hingegen ist ein Nährstoff für Cortisol und bewirkt dessen Produktion in der Nebenniere.

Das Cholesterin ist also an ganz vielen verschiedenen ‚Baustellen‘ im Körper anzutreffen und doch soll es so gesundheitsschädlich sein, dass es medikamentös gesenkt werden muss?

Cholesterin und Fette – Nicht halb so schlimm

1908 untersuchte der russische Wissenschaftler Alexander Ignatowski die Ursache für Arterienverkalkung. Im Zuge seiner Forschungsarbeit mischte er menschliches Gehirn und Ei – beides sehr cholesterinhaltig – zu einem Brei und verfütterte diesen an Kaninchen. Natürlich starben die Tiere bald darauf. Als Ignatowski die toten Kaninchen untersuchte, entdeckte er große Mengen von Cholesterinablagerungen in den Blutgefäßen. Seine Schlussfolgerung: Wer viel Cholesterin über die Nahrung aufnimmt, erhält unweigerlich Ablagerungen in den Gefäßen.

In den 1950er-Jahren griff der Amerikaner Ancel Keys diese Hypothese wieder auf. Er untersuchte die Ernährungsdaten von sechs willkürlich ausgewählten Ländern und konnte so einen Bezug zwischen fettreicher Ernährung und koronarer Sterblichkeit aufzeigen. Dass er dabei aber die vorliegenden Daten von sechzehn anderen Ländern ignorierte, handelte ihm zu Recht jede Menge Kritik ein. Man warf ihm vor, er habe nur Länder ausgesucht, die seine Theorie bestätigen. Später hatte Keys dann die sogenannte „7 Länder-Studie“ nachgeliefert, wobei er wieder „nachwies“, dass Fette und Cholesterin für Koronare Herzkrankheiten (KHK)4 verantwortlich seien. Doch hätte Ancel Keys diese Studie mit den Zahlen von sieben anderen Ländern gemacht, wäre genau das Gegenteil herausgekommen: Dass nämlich eine fettreiche Ernährung gar gesund ist und das Risiko für KHK zu senken vermag. Wie sagt der Volksmund: „Traue nie einer Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.“

Hierzu einige Beispiele von den Daten, die Keys wohlweislich verschwieg: Verglich man das damalige Westdeutschland, deren Bevölkerung etwa gleich viel Fett aß wie die Finnen, mit den Schweizern und Niederländern, die sich gar etwas fettreicher ernährten, so stellte man fest, dass die KHK-Sterblichkeit bei den Finnen dreimal so hoch war wie in den anderen drei Ländern. Verglich man Zahlen von Kanada, Australien und Amerika mit Norwegen und Schweden, so zeigte sich, dass das KHK-Risiko in den beiden erstgenannten Ländern dreimal größer, in den USA sogar viermal so hoch war wie in den skandinavischen Ländern.

Verglich man die Daten aller 22 Länder miteinander, konnte überhaupt kein Zusammenhang zwischen Fett, Cholesterin und Herzkrankheiten mehr festgestellt werden.

Der Professor John Yudkin von der University of London wies sogar nach, dass tierische Fette einen geringeren Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben als andere Fette. Neben den Ernährungsaspekten untersuchte Yudkin auch den Zusammenhang von KHK und Wohlstand. So fand er schon vor Jahrzehnten heraus, dass das größte KHK-Sterblichkeitsrisiko hatte, wer ein Fernseh- und Radiogerät besaß. Dicht gefolgt vom Auto.

Es sind natürlich nicht die Geräte, sondern das viele Herumsitzen, das uns anfälliger für Herzkrankheiten werden lässt. So weiß man heute: Körperliche Untätigkeit fördert die Degeneration des Herzkreislauf-Systems und führt somit vermehrt zu Herzkrankheiten. Diese haben also weniger mit der Ernährung zu tun als vielmehr mit dem gepflegten Lebensstil.

1978 wurden die Resultate einer vierzig Jahre dauernden Studie veröffentlicht, welcher die KHK-Sterblichkeitsraten von England und Wales zugrunde lagen. Man stellte fest, dass die Sterblichkeitsrate in der Unterschicht im Vergleich zur Mittel- und Oberschicht sehr zugenommen hatte. Diese Zunahme spiegelte den Anstieg der Raucher in der Unterschicht wider sowie den größeren Verzehr von verarbeiteten Kohlenhydraten (erhöhter Zuckerverbrauch). Auch bei dieser Studie konnte kein direkter Zusammenhang zwischen Fetten und Cholesterin hergestellt werden.

Nochmals: Die Ernährung kann nicht die Hauptursache für einen erhöhten Cholesterin-Spiegel sein. Wie auch, wenn die Leber in der Lage ist, bei einer erhöhten Cholesterinzufuhr über die Nahrung die eigene Produktion so weit wie nötig zu drosseln? So kann der Körper innerhalb weniger Stunden den Cholesterinspiegel wieder selber ausgleichen. Hinzu kommt, dass viele Organe Cholesterin brauchen. Haben Sie gewusst, dass zum Beispiel die Nebenniere bis zu fünfzig Prozent Cholesterin enthält? Sogar das ach so bedrohte Herz besteht zu immerhin zehn Prozent aus Cholesterin. Und auch das Gedächtnis funktioniert nur einwandfrei, wenn genügend Cholesterin vorhanden ist.

Von weiteren achtzehn Ländern, die einen erhöhten Pro-Kopf-Verzehr von tierischen Fetten aufwiesen, sank die KHK-Sterblichkeit zwischen 1972 und 1984 bei elf Ländern.

Dennoch entstanden aus dieser „Böse-Fette-Hysterie“ viele verschiedene „Cholesterin-Diäten“. Diesbezüglich wird auch die gesunde Mittelmeer-Ernährung erwähnt. Dabei vergisst man, dass beispielsweise die Italiener gerne auch deftige und fettige Gerichte essen. Und auch in Frankreich ist der Verzehr von gesättigtem Fett fast doppelt so hoch wie in den USA – was die KHK-Sterblichkeitsrate der beiden Länder angeht, sieht es jedoch genau andersrum aus.

Der afrikanische Stamm der Massai ernährt sich fast ausschließlich von fettreicher Schafsmilch – etwa drei Liter pro Tag – und viel Fleisch. Dadurch kommt ein Krieger auf etwa 300 Gramm tierisches Fett pro Tag. Trotzdem weisen die Massai sehr tiefe Cholesterin-Werte auf, etwa 160mg/dl. Koronare Herzkrankheiten sind praktisch unbekannt. Professor Georg Mann, der die Massai in Kenia untersuchte, nannte die Fett-Hysterie „das Jahrhundert-Täuschungsmanöver in der öffentlichen Gesundheit“und „der größte Schwindel in der Geschichte der Medizin“.

Befürworter der Fett-Hypothese könnten einwenden, die Massai seien vor allem wegen ihrer Bewegung so gesund. Dass dies nicht der einzige Grund sein kann, zeigt das Beispiel der Insel St. Helena. Sie war in den 60er-Jahren praktisch autofrei und die Bevölkerung bewegte sich hauptsächlich zu Fuß.

Trotzdem war die KHK-Sterblichkeitsrate relativ hoch, obwohl man sich nicht sehr fettreich ernährte. Aber es wurde umso mehr Zucker gegessen. Fast alle Fertigprodukte enthalten viel Zucker, den man gar nicht wahrnimmt. Da die Franzosen im Gegensatz zu vielen Amerikanern frisch und vor allem selber kochen, nehmen sie im Durchschnitt acht Prozent weniger Zucker als jene zu sich – und sind entsprechend gesünder.

Quellenangaben