Geoengineering: Die gefährlichen Klimabastler

Was noch vor nicht allzu langer Zeit Verschwörungstheorie war, wird heute als wissenschaftliche Notlösung propagiert, um den Klimawandel zu stoppen: das Herumdoktern am Klima der Erde.

Ein bisschen Wettergott spielen: Menschliches Werkeln am Klima könnte das Leben auf der Erde auslöschen.

Gehören Sie zu den Menschen, denen im Winter die Decke auf den Kopf fällt, wenn es tage- und wochenlang trüb und dunkel ist? Die befreit aufatmen, wenn sich die Sonne im Frühling wieder öfter zeigt? Wenn ja, dürften Pläne wie die eines „Sonnenschirms“ für die Erde – die im Rahmen der hektischen Bemühungen, die „Klimakrise“ schleunigst in den Griff zu bekommen, gerade wieder an Popularität gewinnen – für Sie ein Alptraum sein. Dass die Menschheit davon träumt, das Wetter zu beherrschen, ist nicht neu, doch nun erweist sich der Klimawandel als willkommene Ausrede dafür, riskante Pläne wieder aufzugreifen, von denen man zuvor aus gutem Grund die Finger gelassen hat (zumindest offiziell …). Nach den Berechnungen der Establishment-Klimaforscher darf die Menschheit bis zum Jahr 2100 nur noch 700 Milliarden Tonnen an Treibhausgasen ausstoßen, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Selbst wenn die Emissionen schon jetzt rasant sinken würden, wäre dieses Limit aber schon in fünfzehn oder zwanzig Jahren erreicht. Danach dürfte nicht ein einziges Gramm Treibhausgas mehr freigesetzt werden. Einige Berechnungen zeigen sich ein wenig großzügiger und setzen das Netto-Null-Ziel ungefähr im Jahre 2050 an. Wenn die Menschheit Netto-Null erreicht, gilt sie als „klimaneutral“. Dann wird alles gut, denn dann wird sich die globale Temperatur stabilisieren, so die Behauptung – für die es keinerlei Beweis oder Garantie gibt.

Wir haben bereits viel über die Einseitigkeit und Panikmache (!) in der Klimadebatte berichtet und darüber, dass hier mehr Propaganda und weniger Wissenschaft am Werk ist. Darüber hinaus werden verschiedene natürliche Gründe für die Veränderung des Klimas ignoriert. Lesen Sie dazu beispielsweise unsere ausführlichen Artikel über die „Fliegenden Flüsse“ und die Aufrichtung der Erdachse (siehe Klimawandel: "Die Erdachse hat sich verschoben!") sowie den Ausverkauf der Natur (siehe Klimastreit: Der Ausverkauf der Natur).

Schon 2018 stellte der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) in einem Sonderbericht fest, dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens allein durch eine Reduzierung der Emissionen (beschönigend „Einsparungen“ genannt) nicht erreichbar ist. Ohne massives Eingreifen des Menschen in das Klimageschehen würde die Welt daher unweigerlich vor die Hunde gehen, so die Schlussfolgerung. Und deshalb wird das sogenannte Geoengineering plötzlich sehr salonfähig. Doch werfen wir zunächst einen Blick zurück.

Meinen Regen mach ich mir selbst

Das Wetter ist ein Faktor, dem die Menschen meist ziemlich machtlos gegenüberstehen, der jedoch weitreichende Folgen haben kann, etwa wenn Dürren oder Hagelschlag zu Ernteausfällen führen oder Menschen durch Erdrutsche, Wirbelstürme oder Überschwemmungen in ihrer Existenz bedroht sind. In vielen alten Kulturen gab es daher Beschwörungen und Rituale, um die Wettergötter zu besänftigen oder zum Handeln zu bewegen. Mit dem Fortschritt in Wissenschaft und Technik verloren die Götter an Bedeutung. Nun begannen die Menschen, die Sache selber in die Hand zu nehmen, wobei es vor allem darum ging, Regen zu erzeugen. Ein früher Vorschlag stammte von dem 1785 geborenen amerikanischen Meteorologen James Pollard Espy. Er schlug großflächige Waldrodungen vor, um das Holz zu verbrennen. Die aufsteigende warme Luft würde dann in größeren Höhen abkühlen, wodurch Feuchtigkeit auskondensieren und als Regen, Hagel oder Schnee zur Erde fallen würde.

Offiziell setzen mindestens siebzig Länder verschiedene Technologien zur Manipulation von Wetter und Klima ein (Rot: Geoengineering-Hotspots. Gelb: Geoengineering-Aktivitäten. Grün: keine Berichte vorliegend).

In den 1920er-Jahren ließ man aus Flugzeugen Sand in Wolken rieseln, um eine Tropfenbildung anzuregen und 1935 sollten riesige Dampfschornsteine das begehrte Nass erzeugen. Doch keine Methode brachte den gewünschten Erfolg. Das änderte sich 1946, als der amerikanische Chemie-Nobelpreisträger Irving Langmuir herausfand, dass sich Silberjodid als Kristallisationskeim eignet, weil es in Wasserdampf Eiskristalle bilden kann. Damit waren die Wolkenimpfungen, auch „Cloud Seeding“ genannt, geboren.

Wolkenimpfungen sind die wohl häufigste Methode zur Wettermanipulation und längst kein Geheimnis mehr, obwohl sich wahrscheinlich nur wenige Menschen dessen bewusst sind, dass wir seit Jahrzehnten rund um den Globus in das Wettergeschehen eingreifen. Der staatliche meteorologische Dienst von Spanien (Agencia Estatal de Meteorología, abgekürzt AEMET) sprach im April 2023, unter Berufung auf die Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological Organization WMO), von über siebzig Ländern, die aktiv das Wetter manipulieren, darunter die USA, China, Russland, Australien, Japan, Israel, Südkorea, Indien, Moldawien, Ukraine, Syrien, Portugal, Marokko und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird seit vielen Jahrzehnten Silberjodid vermischt mit Aceton zur Wetterbeeinflussung eingesetzt. Tatsächlich rühmte sich der Schweizer Karl Müller, Seniorchef der damaligen Pyrotechnischen Fabrik Müller in Kreuzlingen, schon 1940 – also vor dem Amerikaner Langmuir – mit Silberjodid gefüllte Hagelraketen produziert zu haben. Noch heute stehen sogenannte Hagelflieger im Einsatz. Man solle „das Geld für solchen Schwachsinn“ besser direkt aus dem Flieger werfen, giftete 2018 der prominente Wettermoderator Jürg Kachelmann. „Es würde am Wetter nichts ändern, aber die Menschen hätten wenigstens etwas davon!“

Wettermacht China

Weltmeister in Sachen Wettermanipulation ist China. Es betreibt seit mindestens sechs Jahrzehnten das weltgrößte Cloud-Seeding-Programm und scheut dafür weder Mühe noch Kosten. 2008 wurde bekannt, dass China das Wetter manipuliert hatte, um bei den Olympischen Spielen für Sonnenschein zu sorgen. Denn die Cloud-Seeding-Technologie kann nicht nur verwendet werden, um Hagel abzuwenden oder Niederschläge auszulösen, sondern wird auch zur Zerstreuung von Nebel oder Wolken eingesetzt. Unter dem Titel „Stealing Weather“ (Das Wetter stehlen) publizierte die Vanity Fair am 1. Mai 2008 einen Artikel, der eine Vorstellung davon vermittelt, wie massiv die chinesischen Bemühungen zur Wetterkontrolle sind. So machen sich regelmäßig 39'000 Außendienstmitarbeiter auf den Weg, um Wolken zu impfen. Allein im Jahr 2006 feuerten sie eine Million Schüsse auf das Wetter ab und verteilten Tausende Kilo Trockeneis, Silberjodid und flüssigen Stickstoff auf einem Drittel dieses riesigen Landes.

Doch das reicht noch nicht. Bis 2025 soll das Cloud Seeding auf eine Fläche ausgedehnt werden, die fast eineinhalb Mal so groß ist wie Indien. Der südliche Nachbar ist davon keineswegs begeistert. „Die Zunahme ehrgeiziger Geoengineering-Technologien könnte die Spannungen und sogar die Feindseligkeit zwischen Nationen wie Indien und China verschärfen“, erklärte im Dezember 2020 Dr. Dhanasree Jayaram, Assistenzprofessorin am Zentrum für Klimastudien in Manipal, Indien. Diese Sorgen ließen China allerdings kalt. Im August 2022 präsentierte es ein neues Drohnensystem zur Wetterveränderung, welches über „Laser-Mikrowellen-Doppeldetektion, aktive/passive gemeinsame Detektion und In-situ-Fernerkundung“ verfügt.

Doch China ist wie gesagt längst nicht das einzige Land, das sich nicht mit dem Wetter abfinden will, welches ihm die Natur beschert. 2015 sagten vier Whistleblower der spanischen Wetterbehörde aus, über Spanien würden regelmäßig Chemikalien versprüht, um Regenfälle abzuwehren und einen Temperaturanstieg zu bewirken, was ein sommerliches Klima für den Tourismus schaffe und gleichzeitig den Unternehmen im Agrarsektor helfe. Heute leidet das Land unter Dürren und fortschreitender Wüstenbildung.