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Afghanistan: Opium hat wieder Hochkonjunktur

Amir hat umgesattelt, und er ist längst nicht der einzige. Statt Weizen und Reis baut der 35-Jährige nahe der nordafghanischen Stadt Kundus in dieser Saison erstmals Schlafmohn an. Noch ähneln die Pflanzen eher Löwenzahn, "aber in einem Monat blüht hier alles richtig schön rot", sagt Amir. Das Feld ist von der Straße aus gut einsehbar, doch zu befürchten hat der Bauer kaum etwas. Die nur zehn Kilometer entfernt stationierten deutschen Soldaten der Internationalen Schutztruppe ISAF können wenig ausrichten. Ihnen ist der Anti-Drogen-Kampf ausdrücklich untersagt. Drei Viertel der Weltproduktion an Rohopium, dem Grundstoff für Heroin, kommen inzwischen wieder aus dem Land am Hindukusch. Die Internationale Gemeinschaft, deren Vertreter sich am Mittwoch und Donnerstag zur Afghanistan-Konferenz in Berlin treffen, hat kein Konzept, wie man dem wachsenden Drogenproblem Herr werden könnte. Die Welt sieht hilflos zu, wie auf immer mehr Feldern der Mohn wächst, dessen gefährliches Endprodukt vor allem in Europa landet. Anmerkung: Drogen fördern nicht nur den Zerfall der westlichen Gesellschaft - und machen die Menschen auf diese Weise einer starken staatlichen Hand gegenüber gefügiger - sondern mit Drogengeld wird auch so manch eine schwarze Operation westlicher Geheimdienst finanziert. So gibt es mittlerweile viele Hinweise auf die Verwicklungen des US-Geheimdienstes CIA in das internationale Drogengeschäft. Quelle: stern, 31.3. 2004 Lesen Sie weitere interessante Artikel auf unserer News-Seite