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19. August 2006
Bei den Spuren handele es sich um die Genreissorte LLRICE 601, die ein Protein enthalte, das den Reis gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel resistent mache, teilte das amerikanische Landwirtschaftsministerium am Freitag mit. Eine Gefahr für die Verbraucher oder die Umwelt sieht die amerikanische Regierung jedoch nicht.
Sowohl das amerikanische Gesundheitsministerium FDA als auch das Landwirtschaftsministerium USDA seien von Bayer informiert worden. "Beide haben die verfügbaren wissenschaftlichen Daten überprüft und sind zu dem Schluß gekommen, daß es keine Gesundheits-, Nahrungsmittelsicherheits- oder Umweltsorgen im Zusammenhang mit dem genetisch veränderten Reis gibt", erklärte der amerikanische Landwirtschaftsminister Mike Johanns.
Seit 2001 keine Feldversuche mehr
FDA und USDA wurden am 31. Juli darüber informiert, daß Tests von Bayer CropScience, der Pflanzenschutztochter des Konzerns, den Genreis in Proben von herkömmlichen Reis in den Vereinigten Staaten identifiziert hatten. Es besteht allerdings Unklarheit darüber, woher der Genreis genau stammt. Mit dem Bayer-Reis wurden in Amerika Feldversuche unternommen, die aber im Jahr 2001 beendet wurden. Bayer CropScience vermarktet in Amerika selbst keine Reissorten.
Bayer arbeite eng mit dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium und der Lebens- und Arzneimittelbehörde zusammen, erklärte der Konzern zu den Genreis-Funden. "Diese Spuren stehen in Verbindung mit einem Entwicklungsprojekt, das im Vorfeld einer möglichen Vermarktung von gentechnisch verändertem Reis durchgeführt wurde", hieß es in einer Mitteilung. Bayer stelle Testmethoden zur Verfügung, die durch die USDA zertifiziert würden. "Wir unterstützen darüber hinaus einige Testlabore bei der Entwicklung von Testmethoden, die bei Bedarf von der Industrie in den Vereinigten Staaten verwendet werden können", erklärte der Konzern.
"Die Biotechindustrie handelt weiter unverantwortlich"
Pläne, den mit dem nicht zugelassenen Genreis verunreinigten Reis zurückzurufen oder gar zu zerstören, bestehen von Seiten der amerikanischen Regierung nicht. "Es gibt nichts, was wir gesehen haben, daß diesen Schritt rechtfertigen würde", sagte der amerikanische Landwirtschaftsminister Johanns. Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden. Bayer CropScience hat inzwischen eine Zulassung der Genreissorte in Amerika beantragt. Der Konzern hat nach eigenen Angaben allerdings nicht vor, die Reissorte in den Vereinigten Staaten zu vermarkten.
Verbraucherschützer sparten nicht mit Kritik. "Die Biotechindustrie handelt weiter unverantwortlich und ohne die Regeln zu beachten", kritisierte Greg Jaffe, Sprecher für das Center for Science in the Public Interest. "Dieser Vorfall wird nur die Unsicherheit der Verbraucher im Hinblick auf die Technik verstärken", fügte er hinzu.
Experten gehen davon aus, daß die Vereinigten Staaten in diesem Jahr eine Reisernte im Wert von 1,88 Milliarden Dollar produziert. Nach Angaben des USDA ist die Hälfte davon voraussichtlich für den Export bestimmt. Reispflanzer in den Vereinigten Staaten kommen derzeit für etwa zwölf Prozent des weltweiten Reishandels auf.
Quelle : www.faz.net

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