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Von Eckhard Stengel
Bremen · 7. November 2004 · Die in Bremen erscheinende Zeitschrift Umwelt, Medizin, Gesellschaft, die vom Ökologischen Ärztebund und drei weiteren umweltmedizinischen Verbänden herausgegeben wird, veröffentlichte jetzt die Ärzte-Studie, die vom Bremer Umweltmedizin-Professor Rainer Frentzel-Beyme begleitet wurde.
Vier von fünf Hausarztpraxen im oberfränkischen Naila hatten die Daten von knapp tausend langjährigen Patienten darauf untersucht, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Auftreten von Krebserkrankungen und dem Abstand der Wohnungen vom örtlichen Mobilfunksender. Die Ärzte unterschieden dabei zwischen einem "Innenbereich" (400-Meter-Umkreis vom Sender) und dem weiter entfernten "Außenbereich".
Nach Angaben der Mediziner zeigte sich in den ersten fünf Jahren nach Installation des Senders (im Herbst 1993) kein auffälliger Unterschied zwischen neuen Krebsfällen im Innen- und im Außenbereich. Wenn die Patienten aber längere Zeit den Strahlen ausgesetzt waren, stieg laut Studie die Krebsgefahr in Sendernähe: Im sechsten bis zehnten Betriebsjahr sei das Risiko, an einem Tumor - vor allem an Brustkrebs - zu erkranken, im Innenbereich mehr als dreimal so hoch geworden wie im Außenbereich. Innerhalb des 400-Meter-Umkreises erkrankten 13 von 320 Praxisbesuchern, außerhalb nur acht von 647. Mit 99-prozentiger Sicherheit schließen die Ärzte aus, dass es sich dabei um zufällige statistische Schwankungen handeln könnte. Auffällig war nach Angaben der Mediziner auch, dass die Krebspatienten in Sendernähe in jüngerem Alter erkrankten als die weiter entfernt wohnenden, nämlich schon mit 64,1 statt mit 72,6 Jahren.
Die in Naila bereits vorab veröffentlichten Ergebnisse haben das Stadtparlament dazu bewogen, Petitionen an den bayerischen Landtag, den Bundestag und das Europäische Parlament zu richten. Darin fordert der Stadtrat unter anderem, die geltenden Grenzwerte für Sendeanlagen "auf ein gesundheitsverträgliches Maß" abzusenken. Mehrere Untersuchungen hätten "erhebliche Zweifel an der offiziellen Darstellung" geweckt, wonach von Mobilfunksendern bei Einhaltung der bisherigen Grenzwerte keine Gesundheitsgefahr ausgehe.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat inzwischen Zweifel an Methodik und Aussagekraft der Studie geäußert. In einer vorläufigen Bewertung bemängelt das BfS, dass bei den Krebspatienten nicht gemessen wurde, ob sie tatsächlich erhöhter Strahlenbelastung ausgesetzt waren. Ferner fragt das Amt, ob wirklich alle Krebsfälle des Untersuchungsgebietes erfasst wurden; schon ein Fall mehr oder weniger könne bei so kleinen Zahlen das Ergebnis verändern. Außerdem bezweifelt das BfS, dass Mobilfunkstrahlen überhaupt Krebs auslösen können: "Derzeit gibt es keine plausible Erklärung für einen zugrunde liegenden biologischen Wirkungsmechanismus."
Quelle: Frankfurter Rundschau online 2004
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