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Haftung verhindert Anbau von genveränderten Pflanzen

Industrie und Wissenschaftler beklagen die Haftungsregelung im geplanten neuen Gentechnik-Gesetz.

Frankfurt/Main (dpa) - Die Haftungsregelung werde den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Deutschland verhindern, sagten Vertreter der Saatgutindustrie am Mittwoch in Frankfurt in Main. Nach den Regelungen des Gesetzes, dessen Entwurf Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) Mitte Januar vorgelegt hatte, sollen Landwirte, die gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen, für Verunreinigungen der Ernte ihrer Nachbarn haften. Nach Einschätzung der Saatgutindustrie wird sich mit diesem Risiko, gegen das außerdem derzeit keine Versicherung möglich sei, kein Bauer zum Anbau solcher Pflanzen entschließen. Prof. Gerhard Wenzel von der Technischen Universität München kritisierte, Künast erwecke den Anschein, alles sei künftig erlaubt. Die Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen werde aber mit dem Gesetz stärker behindert als vorher. "De facto wird niemand freisetzen." Der Geschäftsführer der Saatgut-Firma SunGene, Harald Seulberger, forderte, nicht nur Verbraucher, sondern auch Produzenten müssten die Wahlfreiheit haben. Die geplante Haftungsregelung benachteilige einseitig Landwirte, die gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen. Lesen Sie weitere interessante Artikel auf unserer News-Seite