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Island reduziert Walfang drastisch

Die isländische Regierung reduziert nach Angaben von Greenpeace den so genannten wissenschaftlichen Walfang drastisch, um den Tourismus nicht zu gefährden.

(vv) - Statt der geplanten 500 Minke-, Sei- und Finwale in den nächsten zwei Jahren sollen in diesem Jahr "nur" 25 Minkewale erlegt werden. Erst im vergangenen Jahr hatte Island trotz massiver internationaler Proteste den Walfang nach einer 14jährigen Pause wieder aufgenommen. "Das kommt einem Erfolg so nahe, wie wir nur hoffen konnten", freut sich Greenpeace-Sprecher Frode Pleym. "Die Regierung Islands hat eine kluge Entscheidung getroffen, von der die gesamte Bevölkerung profitieren wird, und geht den anderen Walfang-Nationen mit gutem Beispiel voran."

Der starke Widerstand in der Bevölkerung habe die Regierung Islands überrascht: Tourismus-Verbände und Vertreter der Walbeobachter hatten vor großem Schaden für den Ruf des Landes wie auch vor einem Einbruch im Tourismus gewarnt. Jährlich kommen über 70.000 Menschen nach Island, um Wale zu beobachten.

Die Walschutzorganisationen WDCS, Pro Wildlife und ASMS forderten Island auf, die Waljagd ganz einzustellen. Islands Fischereiminister Mathiesen habe erst kürzlich dem isländischen Parlament mitgeteilt, dass von ungefähr 35 Tonnen produziertem Walfleisch aus Islands Jagd im Jahre 2003 noch 23 Tonnen unverkauft sind. Dies zeige, dass das Interesse der Isländer an Walfleisch entgegen früherer Jahrzehnte kaum mehr vorhanden sei.