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Knut Mellenthin
Gegen den mutmaßlichen Spion Israels im Pentagon, Lawrence Anthony Franklin, ist jetzt Anklage erhoben worden. Franklin ist ein Iran-Spezialist, der früher für den militärischen Geheimdienst DIA gearbeitet hat. Politisches Aufsehen hat der Spionagefall erregt, weil in ihn zwei hochrangige Mitarbeiter der Pro-Israel-Lobby AIPAC verwickelt sind. Die beiden – der politische Direktor Steve Rosen und der Iran-Analyst Keith Weissman – wurden vor einigen Wochen vom AIPAC entlassen. Der von der Lobby anfangs erhobene Vorwurf, die Ermittlungen des FBI in Sachen Franklin seien eine bösartige antisemitische Intrige, wird inzwischen nicht mehr erhoben.
Die Anklage geht von einer "Verschwörung", also einer gemeinsam geplanten und durchgeführten Tat, aus. Weissman und Rosen, ohne Nennung ihrer Namen als Mitarbeiter einer Lobby umschrieben, werden in der Schrift als "Mitverschworene" bezeichnet. Es ist damit zu rechnen, dass auch gegen sie Anklage erhoben wird. Besonders schwerwiegend ist Anklagepunkt sechs: "Verschwörung zur unautorisierten Weitergabe geheimer Informationen an einen Agenten und Vertreter einer fremden Macht."
Gemeint ist Naor Gilon, ein Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington. Laut Anklageschrift haben Weissman und Rosen Anfang August 2002 Kontakt zu Franklin aufgenommen, indem sie einen Bekannten im Pentagon anriefen und darum baten, eine Verbindung zu einem Iran-Spezialisten herzustellen. Unmittelbarer Zweck war offenbar, einen Informanten für Naor Gilon zu finden, mit dem sich Franklin dann mehrmals getroffen hat. Ab Februar 2003 verzeichnet die Anklageschrift auch zahlreiche Treffen Franklins mit Weissman und Rosen. Die Anklage geht davon aus, dass die beiden AIPAC-Leute den Kontakt zu Franklin bewusst hergestellt und gepflegt haben, um an Geheiminformationen zu kommen und diese Israel zugänglich zu machen. Franklin droht inzwischen auch eine weitere Anklage, weil er unautorisiert mindestens 83 Geheimdokumente, darunter 38 "Top-Secret"-Papiere, in seiner Wohnung aufbewahrt hat.
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Quelle: junge Welt vom 17.06.2005 https://www.jungewelt.de/artikel/54919.lobbyisten-im-geheimen-dienst.html
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