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Nicht in unserem Namen!

Israelische Friedensbewegung ruft öffentlich gegen Sperrmauer auf.

Wir, die Unterzeichnenden, Bürger von Israel, weisen die Behauptung der Regierung Sharon entschieden zurück, dass die in den besetzten Gebieten errichtete "Separationsanlage", dazu vorgesehen sei, dem Schutz unserer Sicherheit zu dienen.

Dieser Wall wurde tief im palästinensischen Territorium gebaut. Er zerschneidet Städte und Dörfer, zerstört Felder und Olivenhaine oder konfisziert sie, trennt Bauern von ihrem Land, Schüler von ihren Schulen, kranke Menschen von den Spitälern, und er verwandelt das Leben der ganzen Bevölkerung in eine Hölle.

Mit diesem Zaun werden Siedlungen für Israel annektiert und Enklaven gebildet, die die palästinensischen Einwohner einsperren. Das Ziel ist, jede Möglichkeit zu verhindern, dass ein lebensfähiger palästinensischer Staat geschaffen werden kann - gleichzeitig werden Milliarden aus den leeren Kassen Israels verschleudert, zur selben Zeit, in der die Wohlfahrtsbudgets zum Schaden der Armen und Benachteiligten in Israels Gesellschaft drastisch gekürzt werden.

Dies ist nicht der Weg, Selbstmordattentate zu verhindern - es ist ein Weg, das Elend, die Hoffnungslosigkeit und den Hass weiterhin zu vergrössern und den Konflikt in die nächsten Generationen hineinzutragen.

Heute sagen wir nein zur israelischen Regierung: Ihr baut diesen üblen Wall nicht in unserem Namen!

Der wirkliche Weg, die Selbstmordattentate und das Blutvergiessen zu beenden, besteht in einer Übereinkunft, die die Besetzung und die Unterdrückung beendet, aus denen das Blutvergiessen resultiert.

Aufruf der Friedensbewegung Gush-Shalom in "Haaretz" im Februar 2004.