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Prinz Charles kämpft für Naturheilmittel

Prinz Charles macht den "westlichen Lebensstil" für eine von ihm befürchtete Allergie-Explosion in Großbritannien und dem restlichen Europa verantwortlich.

London (dpa) - In einem am Samstag in der liberalen Tageszeitung "The Guardian" veröffentlichten Artikel fordert der britische Thronfolger einen verstärkten Einsatz von Naturheilmitteln gegen Allergien. Es sei bedauerlich, dass alternative Behandlungsmethoden dem Großteil der britischen Bevölkerung nur gegen Bezahlung zugänglich seien.

Prinz Charles (55) beruft sich in dem Artikel auf eine Studie, derzufolge in Großbritannien 18 Millionen Menschen an Allergien leiden. Bis 2015 könnten in Europa bis zu 50 Prozent der Bevölkerung betroffen sein. "Es gibt zunehmend Anzeichen dafür, dass der Anstieg bei Allergien direkt mit dem Lebensstil und unserer Umwelt zusammenhängt", schrieb Charles. So seien in täglich genutzten Produkten mehr als 30 000 Chemikalien enthalten, die nie getestet worden seien, schrieb Prinz Charles. Beängstigend sei auch die Tatsache, dass der moderne Mensch bis zu 80 Prozent seiner Zeit in geschlossenen Räumen verbringe.

Charles setzte sich für eine erhöhte Anwendung von Naturheilmethoden und Akupunktur ein. Atemtechnik habe sich in anderen Ländern bereits als eine schlagkräftige Waffe gegen Asthma erwiesen, fügte er hinzu. Ein Sprecher des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS sagte am Samstag, es stünde ein breites kostenfreies Angebot von Naturheilmethoden zur Verfügung. Allerdings sei es Aufgabe der Hausärzte, diese Mittel und Praktiken auch zu verschreiben.

Prinz Charles, selbst ein überzeugter Anhänger der alternativen Medizin, hat eine Stiftung zur Erforschung integrierter Heilmethoden gegründet. Sogar seine Mutter, Königin Elizabeth II. (77), lässt ihre altersbedingten Gelenkbeschwerden neuerdings von einem Naturheilarzt behandeln.