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Scharon und die Siedler zerstören palästinensische Infrastruktur

Neun palästinensische Bauern wurden zur nächstgelegenen israelischen Militärbasis verfrachtet. Dort angekommen fesselte man ihnen die Hände auf den Rücken und verband ihnen die Augen mit einem Stück Tuch. Dann brachte man sie an einen abgelegenen Ort innerhalb der Basis und wies sie an, sich auf den Boden zu setzen. Die Soldaten bedrohten und beschimpften sie stundenlang. Wagte einer der Bauern, zu fragen, weshalb sie überhaupt hier wären oder bat er darum, auf die Toilette zu dürfen oder beklagte sich sonst irgendwie, wurde er getreten, geschlagen, oder man drückte ihn nach unten, mit dem Kopf gegen den Boden. Das einzige Verbrechen dieser Bauern: Sie hatten - vergebens - versucht, ihre Äcker zu pflügen. Dieser Vorfall ist Teil einer laufenden Kampagne der israelischen Regierung und der jüdischen Siedler. Hauptziel dieser Kampagne ist es, die Existenzgrundlage der okkupierten Palästinenser so zu unterminieren, dass diese sich gezwungen sehen, sich den israelischen Forderungen zu beugen und den Anspruch auf ihr eigenes Land aufzugeben. Den ganzen letzten Sommer über hatten jüdische Siedler - oftmals unterstützt durch israelisches Militär - versucht, die Olivenernte sowie die Ernte der Trauben und der übrigen Früchte zu verhindern. Und jetzt, da die Zeit gekommen ist, die Äcker zu bestellen, werden viele Palästinenser daran gehindert, auf ihre Felder zu gehen. Wenn diese Strategie Erfolg haben sollte, wird es im Frühjahr keine Ernte geben. Quelle: Neve Gordon/Catherine Rottenberg "The Empire Strikes Back" (Znet, O3/02/2003