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US-Ölfirmen plündern den Irak

Neben dem Chaos haben die USA ein Kriegsziel, weshalb der Krieg gegen den Irak im Frühjahr 2003 eigentlich begonnen wurde, fast erreicht: die Kontrolle über die irakischen Bodenschätze. Dass das neue irakische Ölgesetz von den US-Ölmultis der Marionettenregierung in Bagdad unterschriftsreif zur Unterzeichnung vorgelegt wurde, ist ein offenes Geheimnis.

Denn die US-Regierung hatte die US-Beratungsfirma BearingPoint mit der Abfassung des Gesetzes beauftragt. Die Bagdader Vasallenregierung nickte am 18. Januar 2007 unterwürfig und unterschrieb. Das Gesetz sieht vor, dass die Ölfirmen (zum grössten Teil sind es amerikanische) für die Dauer der nächsten 30 Jahre 70 Prozent ihrer irakischen Ölförderung für sich behalten können, und weitere 20 Prozent der Produktion sollen dauerhaft von jeder Besteuerung befreit bleiben. Das neue irakische Ölgesetz kommt einer Lizenz zum legalen Raub gleich – die rechtliche Absicherung der Kriegsbeute. Sollten irgendwann einmal im Irak stabile Verhältnisse einkehren, würden die US-Ölfirmen faktisch 64 Prozent aller bekannten Ölreserven des Landes (auch der derzeit noch gar nicht erschlossenen) kontrollieren. Wenn diese Rechnung aufgeht – und danach schaut alles nach den prognostizierten künftigen Ölpreisen aus – können die Ölfirmen mit einer Rendite von 42 bis 162 Prozent rechnen. Der Durchschnitt in der Ölindustrie liegt bei 12 Prozent. Ausplünderung pur. Quelle: Internationaler Hintergrundinformationsdienst für Politik, Wirtschaft und Wehrwesen, inter info, Folge 344, Juli und August 2007