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Amerikanische Forscher haben an Jugendlichen untersucht, inwieweit gewalttätige Computerspiele die Hirnaktivität der Teilnehmer beeinflussen. Für die Studie durften 44 Jugendliche mit der gleichen Hintergrunderfahrung mit gewalttätigen Spielen („violent media exposure“) für eine halbe Stunde ihrem Hobby frönen und sich vor eine Spielkonsole hocken. Rein äußerlich machte es keinen Unterschied, ob die Jugendlichen am Bildschirm gerade ein Massaker verübten oder sich in gewaltlosen Geschicklichkeitstests bewährten.
Gewaltspiele hemmen "Selbstkontrollinstanz" im Gehirn
Nach den Computerspielen unterzogen sich die Teilnehmer einer funktionellen Magnetresonanztomographie. Dabei zeigte sich, dass vorausgehende Videospiele mit Gewalt die Aktivität in den Regionen im Frontalhirn, die für Hemmung, Konzentration und Selbstkontrolle zuständig sind, ausblendeten. Die Gewaltspieler aktivierten vielmehr jene entwicklungsgeschichtlich älteren Regionen des Gehirns, etwa die Corpora amygdala, die unkontrollierte Gefühlsausbrüche steuern.
Während Magnetfelder kreisten und deren „Resonanz“ auf Hirnmoleküle gemessen wurden, führten alle Probanden die gleichen psychologischen Tests durch. In den so genannten Stroop Tasks, einem klassischen Test, werden ihnen farblich markierte Wörter präsentiert. In diesem Fall mussten die Probanden „emotionale“ Wörter, die aggressive Handlungen beschreiben wie „schlagen, schädigen“, aus einer langen Liste von neutralen Wörtern wie „rennen“ herausfiltern, wobei die Farben für zusätzliche Verwirrung sorgten. Die Forscher wollten jetzt nicht wissen, welche Gruppe die Aufgabe besser erledigte. Es interessierte sie vielmehr, welche Hirnareale die Probanden bei diesen Tests aktivierten. Bei den Spielern, die vorher ein nicht-gewalttätiges Videospiel absolviert hatten, war es genau umgekehrt. Sie lösten ihre Aufgaben mehr unter Aktivierung ihrer Verstandeszentren im Gehirn.
Die Ergebnisse belegen, dass die tiefe emotionale Spannung, die bei einem Gewaltvideospiel aufgebaut ist, auch nach dem Ende noch nachweisbar ist. Ob dies allerdings später die Gewaltbereitschaft der Spieler fördert, ist eine auch unter Wissenschaftlern umstrittene These. Die Forscher kündigten weitere Experimente an, um dieser Frage nachzugehen.
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