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Verstärkter Elektrosmog in Schulen

Ein Umweltmediziner warnt vor Funk-Netzwerken, Schnurlostelefonen, Handys und Mobilfunkmasten in Schulen.

Neben Wohnungen und Arbeitsplätzen werden auch immer mehr Schulen durch elektromagnetische Strahlung belastet. Sei es, dass ein Handymast (GSM-Sendeanlage) direkt in eine Schule strahlt, oder dass im Schulhaus DECT-Schnurlostelefone betrieben werden. In beiden Fällen handelt es sich um Mikrowellensender, die ständig hochfrequente Wellen abstrahlen. Die Expositionswerte können dabei typisch im Bereich von 0,001 bis 10000 µW/m² liegen.

Durch empirische Untersuchungen konnte das Referat Umweltmedizin bei Wohnungen ermitteln, dass Expositionswerte für GSM-Sendeanlagen im Bereich über 1 µW/m² bei den Bewohnern zu verschiedenen Störungen des Wohlbefindens und der Gesundheit führen können, bei DECT-Schnurlostelefonen bei Werten über 0,1 µW/m². Die britische Expertengruppe (IEGMP) empfahl im Mai 2000: "Für Handymasten auf dem Schulgelände empfehlen wir, dass der stärkste Funkstrahl nicht auf irgendeinen Teil des Schulgeländes oder des Gebäudes treffen soll. Ähnliche Überlegungen gelten für Handymasten im Nahbereich des Schulgeländes."

Die Strahlung von Funk-LAN (WLAN) liegt ebenfalls im Mikrowellenbereich und ist wie GSM und DECT gepulst. Bei der Installation wird in der Regel ein sg. access point eingesetzt, der als Basisstation fungiert und ständig Hochfrequenzstrahlung abgibt. Belastungen treten auch beim Notebook auf das diese Strahlung während der Nutzung über eine Antenne abstrahlt. Dabei ist nicht nur der Nutzer, sondern sind auch Mitschüler und Lehrer im Nahbereich betroffen.

Handys geben beim Einschalten, Ausschalten, beim Absenden und Erhalt einer SMS sowie im eingeschalteten Zustand periodisch etwa alle 30 bis 60 Minuten, für einige Sekunden eine Strahlung, mit maximaler Leistung ab. Beim Telefonieren wird während des Gesprächs elektromagnetische Strahlung abgegeben. Es gibt Menschen, die auf diese Strahlung mit Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen reagieren. Prominentes Beispiel ist die Direktorin der WHO, Gro Harlem Brundtland, die daher in Ihrem Büro ein Handyverbot verhängte. Das britische Gesundheitsministerium empfiehlt: "Wenn Eltern Ihre Kinder vor möglichen Risiken, die erst in der Zukunft erkannt werden könnten, schützen wollen, sollten Sie Ihre Kinder Mobiltelefone nicht nutzen lassen."

Zusammenfassend wird empfohlen:

  • In Schulen keine hochfrequenten Sender zu installieren (GSM, UMTS, DECT, WLAN, etc.)
  • In die Schulordnung ein Gebot aufzunehmen, dass die Abschaltung von Handys auf dem Schulgelände vorsieht.
  • Wenn erforderlich, Kontakt mit dem jeweiligen Mobilfunkbetreiber zur Reduktion der Sendeleistung oder Abbau des Senders aufzunehmen.

Dr. med. univ. Gerd Oberfeld, Salzburg, 5.11.2003
Land Salzburg - Umweltmedizin; www.salzburg.gv.at/umweltmedizin