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Weggespart

McDonald's und der Amazonas-Urwald

In einem am 6. April 2006 veröffentlichten Artikel zog die Umweltschutzorganisation Greenpeace eine direkte Linie von den Regenwald im Amazonas-Gebiet zerstörenden Unternehmen bis zu europäischen Supermärkten und Schnellimbißketten, namentlich McDonald's. Angaben der Organisation zufolge nahmen die Recherchen ein Jahr in Anspruch, die zeigen, daß im Amazonas-Gebiet angebautes Soja letzten Endes in europäischen Supermärten und Schnellimbißketten verwertet wird - unter anderem auch als Futtermittel für Tiere. Ein Großteil des internationalen Soja-Handels wird demnach von einigen wenigen Unternehmen kontrolliert. Nach Angaben von Greenpeace sind dies Cargill, Bunge und Archer Daniels Midland (ADM). Diese Unternehmen arbeiten für örtliche Bauern als "Banken", indem sie ihnen Saatgut, Düngemittel und Unkrautbekämpfungsmittel zur Verfügung stellen und hierfür bei der Ernte Soja erhalten. Allein das Unternehmen Bunge hat im Jahr 2004 an Bauern in Brasilien Saatgut, Dünger und Unkrautbekämpfungsmittel im Wert von fast einer Milliarde US-Dollar geliefert. Diese drei Unternehmen sind für etwa 60 Prozent der Finanzierung der gesamten Sojaproduktion in Brasilien verantwortlich. Blairo Maggi, der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso, in dem in den Jahren 2003 und 2004 fast die Hälfte der gesamten Vernichtung des Amazonas-Urwalds stattfand, ist dort als „Soja-König“ bekannt. Sein eigenes Unternehmen Grupo Andre Maggi kontrolliert einen Großteil der Soja-Produktion in dem Bundesstaat. Seit seiner Wahl im Jahr 2002 hat die dortige Urwaldzerstörung um 30 Prozent zugenommen. Greenpeace nennt aber auch an der Urwaldvernichtung auf diesem Weg beteiligte Banken. So hat die zur Weltbank gehörende International Finance Corporation (IFC) einen Kredit an die Grupo Andre Maggi als "niedriges Umweltrisiko" eingestuft, obwohl entgegensetzte Beweise vorgelegen hätten, so Greenpeace. Die niederländische Rabobank hat aufgrund dieser Einschätzung dem Unternehmen insgesamt Kredite von über 330 Millionen US-Dollar gewährt. Letztlich sind es aber nicht nur die Unternehmen, die ohne Rücksicht auf derartige Folgen versuchen, ihre Gewinne immer weiter zu steigern. Ebenso in der Verantwortung sind hier zweifellos auch die Verbraucher, die vielfach einerseits möglichst billige Produkte wünschen, andererseits gegenüber den praktisch unweigerlichen Folgen aber die Augen verschließen. Quelle: www.freace.de Lesen Sie weitere interessante Artikel auf unserer News-Seite