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Unbemerkt von der Weltöffentlichkeit findet auf den globalen Rohstoffmärkten eine interessante, aber auch alarmierende Entwicklung statt. Die Weizenpreise nähern sich alten Rekordmarken, die Notierungen an den Terminbörsen stiegen in nur einer Woche um 20 Prozent – und das beim wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt. Fachleute warnen bereits eindringlich: «Die Versorgung der Weltmärkte ist kritisch.» Seit Anfang April ist der Terminkontrakt in Chicago, der wichtigsten Weizenbörse der Welt, um etwa 40 Prozent auf zuletzt 600 US-Dollar gestiegen. Das entspricht in Kansas City einem Kurs von sechs Dollar je Bushel (= 27,2 kg). An den freien europäischen Märkten sieht die Lage nicht viel anders aus. Das USDA, das amerikanische Landwirtschaftsdepartement schätzt die Weltproduktion von Weizen 2007–2008 auf 610 Millionen Tonnen. Im Mai wurde noch eine Gesamternte von 617 Millionen Tonnen vorausgesagt. In der auslaufenden Saison wurden 594 Millionen Tonnen geerntet. Dem Ertrag steht laut USDA ein Weltverbrauch von 621 Millionen Tonnen gegenüber. Damit blieb der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr (620 Millionen Tonnen) etwa gleich. Es ergibt sich demnach eine Fehlmenge von etwa 10 Millionen Tonnen. Als Folge verringern sich die Weltweizenvorräte auf einen Wert, wie er am Weizenmarkt in der neuen Zeit noch nie verzeichnet wurde. Bereits vorher waren solche Mangelerscheinungen bei Reis aufgetreten, was die Nachfrage nach Weizen als Grundnahrungsmittel vor allem in Asien und Lateinamerika anstiegen liess. Aus diesem Grund haben sich auch die Ernährungsgewohnheiten in diesen Regionen in Richtung Weizen verschoben. Bei Reis deckt die Produktion schon seit mehreren Jahren nicht mehr den Verbrauch, so dass auch hier der Lager- und Reservebestand laufend schrumpft. Genau genommen ist die Versorgungslage bei Reis noch viel angespannter als bei Weizen. In seinem Bericht vom 11. Juni stellt das USDA fest, dass sich seit Anfang Juni die Bedingungen in den weltweiten Weizenanbaugebieten erheblich verschlechtert haben. Vor allem die ungünstigen Witterungsverhältnisse lassen Schäden und Einbussen in den Weizenanbaugebieten USA, Kanada, der Ukraine, Südrussland und Australien befürchten.
Doch die noch massivere Anwendung der Gentechnik und weitere Umstellung auf gentechnisch veränderte Sorten verschärfen die Situation schon mittelfristig durch dramatische Einflüsse auf die Umwelt mit verheerenden Folgen. Doch gerade in dieser Situation wittern die grossen Saatgutkonzerne wie Monsanto oder Pioneer ihre Chancen und versuchen diese gnadenlos auszunützen. So versucht der Saatgutmulti Pioneer, die geplante Zulassung seiner Gen-Maissorte Herculex in der EU durchzudrücken. «Die Mitgliedstaaten der EU dürfen sich nicht von den USA unter Druck set zen lassen. […] Denn damit würden sie der Strategie der USA – erst kontaminieren, dann zulassen – auf den Leim gehen. Die multinationale Firma Pioneer hätte dann einen Präzedenzfall für die schleichende Verseuchung des europäischen Marktes geschaffen», kommentiert Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im EU-Parlament, die geplante Zulassung der genetisch veränderten Maissorte. Auch auf diesem Gebiet spielen die USA mit falschen Karten: «In jüngster Vergangenheit wurden Kontaminationen mit Herculex-Mais in Schiffsladungen mit Futtermais aus den USA gefunden.
Wenn importierte Lebens- oder Futtermittel mit einem GVO kontaminiert sind, der in der EU nicht zugelassen ist, so dürfen sie in der EU nicht verwendet werden, sondern müssen zerstört oder zurückverschifft werden. Die USA haben aber ein grosses Interesse daran, ihren Mais ohne Hindernisse in der EU zu verkaufen und üben entsprechenden Druck aus, um Herculex zuzulassen», so Graefe zu Baringdorf. «Die Gentechnikindustrie arbeitet mit der Strategie, schleichend zu kontaminieren und dann auf eine Zulassung der GVO zu drängen. Begründet wird das dann mit Argumenten angeblicher Praktikabilität – weniger Kontrollen wären dann beim Import notwendig – oder schlicht mit dem Argument, Gentechnik sei ohnehin schon überall drin.» Und weiter: «Herculex produziert durch gentechnische Manipulation ein Gift gegen den Maiswurzelbohrer. Die von der Züchterfirma eingereichten Fütterungsstudien zeigen, dass Blutwerte und Lebergewichte von mit Herculex gefütterten Ratten von denen der Vergleichstiere erheblich abweichen.»
Und trotzdem: «Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA sieht darin wieder einmal kein Gefährdungspotential und spricht sich trotz Warnungen von Wissenschaftern für eine Zulassung aus.» Eine Möglichkeit: Kaufen Sie konsequent biologische und garantiert gentechnikfreie Lebensmittel. •
Quelle: Internationaler Hintergrundinformationsdienst für Politik, Wirtschaft und Wehrwesen, inter info, Folge 344, Juli und August 2007
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