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Was viele Forscher beunruhigt: Schafe können unter guten Lebensbedingungen doppelt so alt werden wie Dolly, etwa zwölf Jahre. Lungenkrankheiten sind außerdem typisch für ältere Tiere. Prof. Richard Gardner, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Therapeutisches Klonen bei der Royal Society, sagte, man müsse die Obduktion des Tieres abwarten. Dann werde man möglicherweise wissen, ob sich Dollys früher Tod darauf zurückführen lasse, dass sie ein Klon gewesen sei. "Wenn eine Verbindung bestehen sollte, wird dies ein weiterer Hinweis auf die Gefahren sein, die reproduktives Klonen mit sich bringt - und auf die Unverantwortlichkeit eines jeden, der versucht, dies auf Menschen zu übertragen." Robert Lanza, medizinischer Direktor des US-Unternehmens Advanced Cell Therapeutics, das Klontechniken zur Erzeugung von Organen anwendet, sagte der "Financial Times": "Ich glaube, Dollys Tod bestätigt, was wir schon befürchtet hatten: dass mit dem Klonen Probleme verbunden sind." Vor einem Jahr war Dollys "Schöpfer", Prof. Ian Wilmut, bereits durch eine Arthritis im linken Hinterbein des Tiers aufgeschreckt worden. Er selbst wertete diese typische Alterserkrankung bei dem noch relativ jungen Tier als Indiz dafür, dass die derzeitigen Klon- Techniken "ineffizient" seien. "Wir sind sehr enttäuscht und werden Dolly sehr sorgfältig beobachten müssen", sagte der Genetiker. An der Londoner Börse war der Kurs der Firma PPL Therapeutics, die seine Forschungsergebnisse vermarktet, daraufhin um 15 Prozent gesunken. Wenn der Mensch Tiere erzeugt, sind es meist entweder Riesen oder gar nur "Ausschuss". Für jeden Klon, der die Welt erblickt, sind immer Hunderte Versuchsembryonen nötig. Ein zweiter schwerer Rückschlag nach einem Todesfall und Hunderten Fällen von Komplikationen für diese naturwidrige Technik ist die Erkrankung zweier Kinder in Paris an Leukämie. Es sind zwei Kinder aus jener Gruppe von neun Kindern, deren Behandlung einer bis dato unheilbaren Erbkrankheit durch Dr. Alain Fischer der so sehr gepriesenen Gentherapie "endgültig zum Durchbruch" verhelfen sollte. In anschließenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass es bei Gentherapie-Versuchen allein den USA in mindestens 700 Fällen zu schweren Komplikationen gekommen war. Die Natur kennt nun einmal kein Klonen. Klonen ist Vermehrung durch technisches Kopieren und Herumschnipseln und bringt immer etwas Unvollständiges hervor. Die Natur vermeht sich nun einmal durch die Verschmelzung von Männlichem und Weiblichem. Quelle: Andreas Freitag "Meilenstein Gentherapie fällt Ärzten auf den Kopf" (DER STANDARD, 6.2.03) Andrea Dee "Bye-bye Dolly" (DER STANDARD, 22.2.2003) . Lesen Sie hierzu unseren Artikel "Gentechnologie - ein Irrweg" in der Ausgabe Nr. 20.
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