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Gewaltdarstellungen in den Medien können bei Jugendlichen die Hirnaktivität beeinflussen und so zu Aufmerksamkeitsstörungen führen. Das schließen amerikanische Forscher aus den Ergebnissen einer Studie, in der sie den Zusammenhang zwischen der Hirndurchblutung und dem Konsum von Gewaltvideos und Computerspielen untersuchten. Das Ergebnis: Bei Jugendlichen, die besonders vielen Gewaltdarstellungen ausgesetzt waren, war der für Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle zuständige Gehirnbereich auffallend wenig aktiv.
Bereits im Jahr 2002 hatten die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Gewalt in den Medien und der Hirnaktivität bei Jugendlichen festgestellt. Damals wiesen die Forscher nach, dass das Gehirn von Heranwachsenden, die in ihrem Verhalten aggressive Tendenzen zeigten, anders auf Gewaltdarstellungen reagiert als das von Teenagern ohne Verhaltensauffälligkeiten. Dieser Unterschied betraf in erster Linie das Stirnhirn, das bei den aggressiven Jugendlichen durch das Betrachten von Gewalt weniger aktiviert wurde als bei der Kontrollgruppe.
In der neuen Studie untersuchten die Forscher mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie die Gehirne von insgesamt 38 Heranwachsenden, während diese einen Reaktions- und Aufmerksamkeitstest durchführten. Bei der Hälfte der Jugendlichen war bereits zuvor eine so genannte expansive Störung mit aggressiven Tendenzen diagnostiziert worden, die sich in chronisch gewalttätigem Verhalten äußerte. Von der anderen Hälfte der Probanden war kein aggressives Verhalten bekannt. Zusätzlich befragten die Wissenschaftler die Teilnehmer, wie viel Gewalt in den Medien – Fernsehen, Filme und Computerspiele – sie während des vergangenen Jahres ausgesetzt waren.
In der Gruppe der verhaltensauffälligen Jugendlichen sahen sich 85 Prozent und in der Vergleichsgruppe 42 Prozent sehr häufig gewalttätige Darstellungen an, zeigte die Auswertung. Bei diesen 42 Prozent war außerdem die Aktivität des Stirnhirns während des Tests beeinträchtigt – genauso, wie bei allen Jugendlichen mit der expansiven Verhaltensstörung. Eine derart verringerte Stirnhirnaktivität wird mit Aufmerksamkeitsproblemen, geringer Selbstkontrolle und gestörter Entscheidungsfindung in Zusammenhang gebracht. Um jedoch sicher sein zu können, dass tatsächlich die Gewaltdarstellungen für die verminderte Aktivität verantwortlich sind, müsse der Zusammenhang erst in größeren Studien belegt werden, warnen die Forscher.

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