Im frühen Altertum war Gott noch weiblich. Doch auch in jüngerer Zeit ließen die Menschen sich den Glauben an eine Muttergöttin nicht nehmen. Was verbirgt sich hinter diesem uralten Mythos?
Ehre sei der Frau auf Erden und im Himmel, sie werde geheiligt und helfe uns, zur Großen Weltseele aufzusteigen, die Leben gibt, erhält und erneuert – die himmlische Göttin, die alle Seelen mit sich trägt in ihrem Mantel von Licht.
Edouard Schuré: Die großen Eingeweihten, ‚Das Gebet des Pythagoras‘
Während auf dem geistlichen Thron des Abendlandes zu Rom stets ein männlicher ‚Hirte‘ saß, taten Königinnen den weltlichen Reichen besonders gut. England beispielsweise: Da glänzt das ‚Elisabethanische Zeitalter‘ in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit seinen Entdeckungen und Eroberungen auf geographischem wie geistigem Gebiet. Im Zeitalter der Königin Anne triumphiert die ‚Vernunft‘ im raschen Fortschritt der Wissenschaft, der Kunst und der Bildung, und im Viktorianischen Zeitalter die Pax Britannica. Rußlands bedeutendster Zeitabschnitt fiel mit der Herrschaft Katharinas der Großen zusammen. Und Spanien errang unter Isabella die Führungsstellung in der Welt, die es im 15. und 16. Jahrhundert innehatte. Während der langen Regierungszeit der durchaus zweifelhaften Königin Katharina von Medici im 16. Jahrhundert erhob sich Frankreich zum kulturellen und geistigen Mittelpunkt der Welt, der es bis in unser Jahrhundert hinein blieb. „Weibliche Herrscher haben sowohl in gemäßigten als auch in despotischen Regierungen Erfolg, wie das Beispiel Englands und Rußlands zeigt", konstatierte denn auch schon Montesquieu. Ein andermal vermerkte er: „Gerade aufgrund ihrer Schwächen (!) sind sie im Allgemeinen milde und gemäßigt, Eigenschaften, die zu guter Staatsführung eher befähigen als Strenge und Härte." (L' Esprit des Lois). Dabei war Montesquieu alles andere als ein Freund der Frauen. Auch John Stuart Mill hatte in seinem 1912 in Oxford erschienenen Werk ‚On the Subjection of Women‘ (Oxford University Press) die Tatsache erkannt, daß Königinnen den Königen überlegen waren, und fragte, warum die weiblichen Monarchen, obwohl in der Geschichte in der Minderzahl, sich stets als bessere Herrscherinnen als die Könige erwiesen hatten.
Entspricht die Frau als Herrscherin einem uralten Archetyp der menschlichen Seele? Gibt es da etwas in uns, das sich zurückerinnert an die frühen Tage der Menschheit, wo Gott allüberall eine Göttin gewesen war? Nicht, daß wir hier behaupten möchten, dieses wäre das wahre Bild Gottes, bewahre! In Wirklichkeit ist Gott männlich-weiblich, ist Vater-Mutter-Gott, immer eine Zweiheit, ein kosmisches Elternpaar von Planeten und Sonnensystemen. Dennoch ist es interessant, den alten Vorstellungen der Muttergöttin nachzuspüren, die ebenso einseitig waren wie die neueren Vorstellungen eines alleinigen Vater-Gottes.
Selbst der Islam, jene Religion, die uns am männlichsten dominiert erscheint, verehrte die große Mutter-Göttin Al-Uzza. Ihr Heiligtum, die Kaaba, wurde in vorislamischen Zeiten in Mekka von Priesterinnen gehütet; sie selbst verehrt in Gestalt eines schwarzen Steins, der das Mondei repräsentiert.
Überhaupt der Mond: Er ist traditioneller ‚Begleiter‘ der alten Göttinnen. Heute noch gilt er als Archetyp des Femininen, so wie die Sonne als Archetyp des Maskulinen betrachtet wird – was nicht korrekt ist, doch Jahrtausende lang so gesehen wurde.
Diese Urgöttinnen tragen viele Namen: Rhea, Neith, Demeter, Ischtar, Shing-Moo, Kybele, Agdistis, Bona Dea, Ana Perennia, Cailleach Bhiarach, Fir Dea, Bu-Anu, Anaitis, Bellona, Astarte, Harmonia, Unakuagsak, Tetevinan – um nur einige wenige zu nennen.
Die ackerbautreibenden Ureinwohner Indiens, die Dravidas, nennen sie einfach ‚Ma‘ oder ‚Mata‘ – Mutter. Die sosehr mit Mutterschaft (‚Mama‘) assoziierte Silbe ‚Ma‘ finden wir auch im Namen der Mütter von Jesus (Maria) und Buddha Gautama (Maja). Die Urgöttin ist die Herrin über Ebbe und Flut, Wachsen und Schwinden, Auflösung des Fleisches, Gärung und Verwandlung der Weine, Phosphoreszenz, Fäulnis der Hölzer, Eibrut und leichte Geburt. Keltische Priesterinnen und Priester gewinnen des Nachts zu bestimmten Mondphasen ihren klebrigen Misteltrank, und in Indien gewinnt man ebenfalls des Nachts den Mondwein Soma. Die Ackerbau treibenden Völker assoziieren sie mehr mit der ‚mütterlichen‘, Ernte spendenden Erde; die nomadischen Zentralasiaten, Arier und Semiten dagegen verehren sie als Himmelsei, als Weibsgestirn – den Mond. „Immer und überall erscheint sie in doppelter Gestalt, als Erde und Mond; diese bilden ein geschlossenes Bezugssystem vorwiegend weiblicher Natur, bei dem der Mond das seelische, die Erde das stoffliche Teil vertritt.", schreibt Sir Galahad (eigentlich Bertha Eckstein-Diener) in ihrem Werk „Mütter und Amazonen", das die Wiener Dame der Gesellschaft in den Zwanziger Jahren nur unter Pseudonym veröffentlichen konnte, und das damals gewaltiges Aufsehen erregte.
Daß die alten Völker den Mond mit Mutterschaft, mit einer mütterlichen Göttin assoziierten, erstaunt nicht, wenn wir in Helena Petrowna Blavatskys ‚Geheimlehre‘ lesen, daß der Mond einst ein fruchtbarer, schöner Planet war-und als solcher der Erde voranging; also in gewisser Weise die ‚Mutter‘ der Erde war. Natürlich hat das steinerne Überbleibsel, das in gewissen Nächten fahl vom Himmel leuchtet, nichts mehr mit der ursprünglichen Realität des Mondes zu tun.
Allerdings war die weibliche Naturkraft auf unserem Planeten niemals in einem weiblichen Einzelwesen konzentriert aufgetreten. Eine ‚Weltenmutter‘ im alten Göttinnen-Sinne hat es also nie wirklich gegeben. Ihre Verehrung hat womöglich auch mit der kollektiven, archetypischen Erinnerung an ein uns vorangehendes Sonnensystem zu tun, in welchem die Avatare jeweils diese Form der ‚Weltenmutter‘ annahmen. Unsere Erde übernahm von jenem System die Materie (also wiederum den weiblichen Schöpfungsteil), aus dem alle manifestierten Formen gebildet sind. In den Büchern Alice Baileys heißt es dazu: „Diese Symbolik (der Weltenmutter, die Red.) hat sich aus den weit zurückliegenden Zeiten des Matriarchats erhalten, als eine Religion bestand, welche die alten Gebräuche des früheren Systems wiederbelebte; in jener Zeit war Lilith das Symbol der Weltenmutter, bis Eva ihre Stellung einnahm."
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