Strom aus heiterem Himmel

Mit den Elementen läßt sich sauberes Geld verdienen. Selbst die Statistik belegt, daß es weitaus vernünftiger ist, auf Sonnenstrom zu setzen, als neue Atomkraftwerke zu bauen. Lesen Sie hier, wieviel Geld Sie sparen bzw. verdienen können mit der Sonne, dem Wasser, dem Wind und der Erdwärme - in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz.

Faszinierend ist das Thema Energie für viele Menschen allemal. Erst recht, wenn es sich um freie, unbegrenzt verfügbare Energie handelt. Durch einen genialen Zug der deutschen SPD-Regierung ist es heute noch interessanter, einmal ganz genau hinzuschauen und womöglich selbst einen aktiven Beitrag zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien zu leisten. Wenn sich mit den Elementen so auch noch bares Geld verdienen läßt, erst recht.

Solarstrom

Die Energie der Sonne ist unerschöpfllich und läßt sich immer besser nutzen.

Nähern wir uns dem Thema Energie einmal sehr nüchtern und handfest.
Eine wesentliche Problematik der heutigen Energieversorgung, deren Hauptlast noch durch die fossilen Energieträger Öl, Kohle und Gas getragen wird, liegt auf der Hand, bzw. in der Luft. In der Erklärung des deutschen Bundestages zum Erneuerbare Energien Gesetz heißt es, daß die energiebedingten CO2-Emissionen weltweit für mehr als 70 Prozent des vom Menschen verursachten Treibhauseffektes verantwortlich sind (in Deutschland sogar für 87 Prozent). Unser heutiger Energieverbrauch geht klar zu Lasten künftiger Generationen, die mit den Folgen der Klimaveränderung konfrontiert werden. Bereits heute schon sind Auswirkungen des von uns verursachten überhöhten Kohlendioxid-Ausstoßes wie Hochwasser oder Dürreperioden auch in Deutschland spürbar. Wissenschaftliche Untersuchungen prognostizieren eine deutliche Verschärfung der Situation. 1993 gab es erstmalig in der Geschichte mehr Umweltflüchtige als Kriegsflüchtlinge. Diese Zahl könnte sich vervielfachen. Bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe entstehen Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid und Stickoxide. Nebenbei werden Kohlenmonoxid, Rußpartikel, Staub und andere Stoffe ausgeschieden. Das Ganze belastet zudem stark unsere Gewässer. Die heutige herkömmliche Energieversorgung verursacht also auf der ganzen Erde massive Umweltbelastungen, die natürlich auch Folgen für die menschliche Gesundheit haben.

Auch die Nutzung der Kernenergie widerspricht dem Prinzip der Generationengerechtigkeit, da künftigen Generationen auf Jahrtausende hoch problematische radioaktive Abfälle hinterlassen werden. Eine weitere Problematik der Energieversorgung durch die Nutzung fossiler Brennstoffe ist deren zwangsläufige Erschöpfung, da sie in überschaubarer Zeit nicht erneuert werden können. Forschungsergebnisse bezüglich Vorkommen und Größen fossiler Ressourcen sind wenig beruhigend. Vor allem bei Erdöl, aber auch Erdgas wird in wenigen Jahrzehnten die weltweite Förderspitze überschritten sein. Manche Insider munkeln bereits heute von einem markanten Anstieg des Erdölpreises in naher Zukunft.

Wenn wir dann auch noch mit ansehen müssen, was für entsetzliche Verbrechen heutzutage der Natur, der Menschheit und dem ganzen Leben angetan werden, um sich unter dem Deckmantel einer sogenannten Terrorprophylaxe auch noch die letzten größeren Ölvorräte unseres herrlichen Planeten räuberisch unter den Nagel zu reißen, kann man schon in arge Wut oder Frustration geraten. Angesichts der Tatsache, daß das Erdöl beim derzeitig steigenden Energiehunger in nicht allzu ferner Zukunft aufgebraucht ist, wird der Wahnsinn und die bescheuerte Kurzsichtigkeit der heutigen "Nehm´-ich-mir" Ölpolitik noch unerträglicher.

Eine auf fossile Energien ausgerichtete Energieversorgung kann also aufgrund der Endlichkeit dieser Ressourcen auf keinen Fall längerfristig irgendeine Sicherheit bieten. Sie bringt jedoch zwangsläufig massive Probleme für die Erde, sowie für die Gesundheit von Mensch und Tier mit sich und schafft zudem noch politische Konflikte. Aus diesen Überlegungen heraus und wegen der Dringlichkeit des Klimaschutzes ist eine Entwicklung zu einer nachhaltigen Energieversorgung hin unaufschiebbar.

Erneuerbare Energien: Billiger als ökologische Schadensbehebung

Gott sei Dank gibt es Energiequellen, die niemals ausgehen werden. Unter dem Begriff "erneuerbare Energien" sind die Energieträger zusammengefaßt, die durch ihre Verwendung prinzipiell nicht erschöpfbar sind. Dazu gehören u.a. Wind, Wasserkraft einschließlich der Gezeiten, Geothermie, Biomasse und die solare Strahlungsenergie. Unsere Sonne liefert uns beispielsweise neben unvorstellbar viel Licht auch jede Menge Wärme sowie Wohlbefinden und andere Dinge mehr. Es liegt an uns, diese enormen Mengen an freier Energie, die uns die Sonne schenkt, so zu nutzen, daß wir einige Schwierigkeiten auf der Erde bewältigen können. Das wäre aus vielerlei Gründen dringend notwendig. So sind derzeit zwei Milliarden Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Für etliche Regionen der Erde sind dezentrale Solarsysteme die einzige Möglichkeit, eine sichere und dauerhafte Stromversorgung aufzubauen.

Prinzipiell bietet die Nutzung erneuerbarer Energien entscheidende handfeste Vorteile:

  • Ihre Nutzung verursacht keinerlei klimaschädliche Gase wie Kohlendioxid oder Luftschadstoffe wie Kohlenmonoxid;
  • sie sind weltweit unerschöpflich vorhanden oder regenerieren sich in überschaubaren Zeiträumen;
  • ihre Nutzung ist mit vergleichsweise kleinen Eingriffen in die Ökosysteme verbunden und hinterläßt keine unreparierbaren Spuren in Natur und Landschaft;
  • sie schonen die natürlichen Vorkommen fossiler Brennstoffe;
  • sie sind nicht mit unübersehbaren Risiken und Folgen belastet und verursachen keine Spätfolgen für zukünftige Generationen;
  • sie sind überall auf der Erde heimisch und helfen, die Abhängigkeit von externen Energien zu verringern und die Versorgungssicherheit zu verbessern;
  • ihr Ausbau schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze vor allem in kleinen und mittleren Betrieben, die für die wirtschaftliche Gesundheit eines jeden Landes wichtig sind.

Verhindert wurde die umfangreiche Nutzung erneuerbarer Energien bisher durch die auf den ersten Blick höheren Kosten beim Ausbau. Langfristig betrachtet erweist sich diese Annahme jedoch als falsch. So haben Untersuchungen im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ergeben, daß die heute durch die Nutzung erneuerbarer Energien eingesparten gesamtwirtschaftlichen Kosten deutlich über den durchschnittlichen Einspeisevergütungen für Strom aus erneuerbaren Energien liegen. Also ist schon heute der Einsatz dieser Energien zur Erzeugung von Strom aus volkswirtschaftlicher Sicht mehr als sinnvoll, da er maßgeblich dazu beiträgt, die langfristigen Klimafolgeschäden zu verringern. Die Kosten dieser verheerenden Schäden würden voraussichtlich bei weitem über denen für die Umstellung auf eine nachhaltige und lebensfreundliche Energieversorgung liegen.

Wer, bitteschön, möchte sich denn schon anmaßen, den universalen Schaden zu ermessen, wenn gemäß aktuellen Forschungen mehr als eine Million Pflanzen- und Tierarten durch die zunehmende Erwärmung der Erdatmosphäre aussterben würden? Die Schonung der Umwelt, der sparsame und effiziente Umgang mit Ressourcen und der Schutz des Klimas und damit allen Lebens zählen jedoch zu den wichtigsten Herausforderungen einer gesunden Klimaschutz- und Energiepolitik!

In jüngster Zeit schärfen vor allem Wetterkapriolen und verheerende Naturkatastrophen das Umweltbewußtsein auf internationaler Ebene. So haben sich viele Länder im Rahmen des Kyoto-Protokolls dazu verpflichtet, ihren Ausstoß von Treibhausgasen in den nächsten Jahren teilweise deutlich zu verringern. Nachdem auch Rußland eingelenkt hat, verweigern sich von den großen Industrienationen nur noch die USA und Australien dem Kyoto-Prozeß. Allerdings sind inzwischen selbst in Amerika, dem Land der unbegrenzten Rohstoffverbräuche, positive Tendenzen bemerkbar. Während Präsident Bush sich und seinen Fans immer noch vorlügt, der Treibhauseffekt wäre nicht wissenschaftlich nachgewiesen, klagen inzwischen acht Bundesstaaten gegen die fünf größten Energieversorger, die mit ihrem Ausstoß von 650 Millionen Tonnen Treibhausgasen pro Jahr mit für die globale Erwärmung und unter anderem für die Entstehung von katastrophalen Wirbelstürmen verantwortlich sind. Während Bush selbst in Naturschutzgebieten in Alaska nach Öl bohren läßt und dies auch in Kalifornien tun wollte, sagt Gouverneur Schwarzenegger dazu: "No"! Die USA verbrauchen weltweit das meiste Öl und besorgen es sich durch weltweite Importe, hin und wieder auch gegen den Willen des jeweiligen Landes.

Nachdem in den Vereinigten Staaten die Ölförderung bereits seit dem Jahre 1970 rückläufig ist, der Energiehunger Amerikas jedoch weiterhin munter zunimmt, hat doch tatsächlich Alan Greenspan (der Vorsitzende der amerikanischen Federal Reserve Bank, also der Notenbank) kürzlich zum ersten Mal das Wort "Energiesparen" in den Mund genommen, was auch immer der wirkliche Grund dafür war. Vielleicht haben seine Kreise irgendwann verwundert registriert, daß sich die beiden großen europäischen Ölkonzerne bereits vom Ölzeitalter verabschieden: Shell baut Solarfabriken und Windräder; BP (British Petroleum heißt neuerdings "Beyond Petrol" (Über das Öl hinaus) und lag 2004 an dritter Stelle bei der Produktion von Photovoltaik!

Deutsche Vorreiter-Rolle

Es tut sich was! Damit sind wir denn auch schon direkt bei den positiven Inhalten dieses Artikels. Nachdem man sich in Kyoto geeinigt hatte, den Ausstoß von CO2 und der Luftschadstoffe schrittweise zu reduzieren, ging es nun also darum, dies auch in die Tat umzusetzen. Es führte kein Weg an einer großflächig eingeführten Nutzung der erneuerbaren freien Energien vorbei. Eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. September 2001 zielt darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in der Europäischen Gemeinschaft auf 22 Prozent im Jahr 2010 zu erhöhen. Inhaltliche Vorgaben, wie diese Ziele in den Mitgliedstaaten zu erreichen sind, gibt es keine.

Der Lichtblick kommt diesmal von der deutschen Regierung in Form des "Gesetzes zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien", kurz EEG oder Erneuerbare Energien Gesetz genannt. Es trat in erneuerter Form am 1. August 2004 in Kraft und hat u. a. das Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien schrittweise mit Teilzielen bis auf 50 Prozent Jahre 2050 zu erhöhen. Über den Sinn eines solchen Gesetzes braucht angesichts der Situation auf der Erde nicht weiter diskutiert zu werden.

Das EEG regelt vor allem die Abnahmepflicht der Netzbetreiber sowie die teilweise erheblichen Einspeisevergütungen für Produzenten von Strom, der ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Erheblich sind die Vergütungen in der Tat. In Deutschland bekommt jeder, der aus der Strahlungsenergie der Sonne gewonnenen Strom in das Netz einspeist und so der Allgemeinheit zur Verfügung stellt, für 20 Jahre 54,5 Cent/kWh vergütet. Wenn man bedenkt, daß der durchschnittliche Haushalt für seinen benötigten Strom 17 Cent/kWh bezahlt, ist das allerhand. Und man bekommt diese Vergütung ohne Wenn und Aber. In Paragraph 4 der Abnahme- und Übertragungspflicht heißt es: "Netzbetreiber sind verpflichtet, Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien unverzüglich vorrangig an ihr Netz anzuschließen und den gesamten aus diesen Anlagen angebotenen Strom aus erneuerbaren Energien vorrangig abzunehmen und zu übertragen." Bingo! Da haben sich die Damen und Herren in Berlin mal was Gutes einfallen lassen. Hiermit ist ein echter Anreiz geschaffen worden, selber Stromproduzent zu werden, damit Geld zu verdienen und somit zusätzlich etwas für unsere Erde zu tun. Hierzulande hat das EEG bereits zu sehr erfreulichen Resultaten geführt. So feierte man 2004 in Deutschland als das "Jahr der Photovoltaik". Bei der Photovoltaik (PV) wird mit Solarzellen das Licht der Sonne aufgenommen und direkt in elektrische Energie umgewandelt. Dies geschieht durch den Photoeffekt und man versteht darunter die Freisetzung von positiven und negativen Ladungsträgern in einem Festkörper durch Lichteinstrahlung.

Laut Angabe des Bundesverbandes für Solarindustrie stieg die neu installierte Leistung bei den netzgekoppelten Anlagen sprunghaft um 140 Prozent auf 360 Megawatt an. Somit hat Deutschland 2004 international die Führung bei Neuinstallationen übernommen und rangiert erstmals vor Japan. Zur Zeit sind hier in 3'000 Photovoltaik-Unternehmen rund 30'000 Menschen beschäftigt. 70 Prozent der Unternehmen der deutschen PV-Industrie betrachten ihre Geschäftslage als sehr gut bis gut. Bis 2010 wird mit einem jährlichen Wachstum der Neuinstallationen von etwa 40 Prozent gerechnet. Weltweit ist ein Wachstum von 30 Prozent pro Jahr durchaus wahrscheinlich.

Derzeit wird der Weltmarkt für Photovoltaik von Deutschland, Japan und den USA dominiert. In einem Bericht der Europäischen Kommission rechnet man mit 200'000 bis 400'000 Beschäftigten in der PV-Industrie der EU. Nach dem Motto: "Strom aus heiterem Himmel" wird die Photovoltaik bereits von sehr vielen Menschen genutzt, um zu einer sauberen Energieversorgung beizutragen. So auch von dem Pastor einer evangelischen Gemeinde im Südschwarzwald, der die erste Solaranlage auf ein Kirchendach montierte. Im Anschluß an die Proteste der Denkmalschutzbehörde brauchte es ein paar Predigten und Gespräche, um die Widerstände zu überwinden. Der Pastor sieht die Sache von der praktischen Seite und vertritt die Haltung: "Wir wandeln himmlische Kräfte in Kraft für den Alltag um." Natürlich freut der Pastor sich an sonnigen Tagen über dieses Geschenk des Himmels, das auch noch zusätzliches Geld in der Kirchenkasse klingeln läßt!