Ein neues medizinisches Gerät hilft gehbehinderten Menschen, wieder auf eigenen Füssen zu stehen. Doch die etablierte Medizin tut sich damit schwer.
Seit dem 6. Januar 2000 ist das Leben von Marietta Erni nicht mehr, was es einst war. Sie erinnert sich nur noch, wie sie mit ihrem Freund zusammen frühmorgens über die Autobahn zur Arbeit fuhr und sich darauf freute, gleich beim Bäcker einen Drei-Königs-Kuchen zu kaufen. Dann weiß sie nichts mehr, bis sie einige Tage später mit starken Schmerzen aus dem Koma erwachte.
In der Zeitung stand zu lesen, daß es an jenem Wintermorgen zu einer Massenkarambolage kam, bei der auch mehrere Lastwagen beteiligt waren. Die junge Schweizerin war mittendrin: Ein Lastwagen hatte brennend auf der Fahrbahn gestanden. Motorschaden. Zusammen mit dem Nebel führte die Rauchentwicklung zu einer drastischen Sichtbehinderung. Mariettas Freund, der am Steuersaß, konnte zwar noch rechtzeitig abbremsen– der Lastwagen hinter ihnen nicht. Unter dem Kreischen berstenden Blechs und dem Knallen zersplitternder Fensterscheiben wurde ihr Auto unerbittlich auf den brennenden Lastwagen geschoben und durch die Wucht des nachfolgenden Lastwagens wie eine Kartonschachtel zusammengedrückt. Als der Lastwagen endlich zum Stehen kam, befand sich seine Stoßstange direkt hinter Mariettas Sitz. Ihr Freund war mit einer Gehirnerschütterung und einigen tiefen Fleischwunden davongekommen, Mariettas Rückenwirbel aber waren an zwei Stellen gebrochen.
Als sie im Spital aus dem Koma erwachte, konnte sie ihre Beine nicht bewegen. Auch ihre linke Körperhälfte war gelähmt, weil der Sicherheitsgurt während des Aufpralls zu tief in ihren Hals geschnitten hatte. Glücklicherweise klang diese Lähmung wieder ab, doch die Schmerzen in Rücken und Kopf blieben. Marietta hatte ernste Kopfverletzungen davongetragen; ihre Erinnerung und ihre Konzentration waren schwer beeinträchtigt. „Es war grauenhaft. Ich konnte nicht einmal zwei und zwei zusammenzählen”, erinnert sie sich. Noch heute, zweieinhalb Jahre nach dem Unfall, hat sie Mühe, mehr als eine Seite in einer Zeitschrift zu lesen.
Die Ärzte hielten Mariettas Kopfverletzungen für schlimmer als die Querschnittlähmung. Sie befürchteten, daß die junge Frau lebenslang ein Pflegefall bleiben würde. Glücklicherweise wurde ihr Rückenmark nicht vollständig durchgetrennt. Deshalb sprachen selbst die Ärzte von der Möglichkeit, daß Marietta dereinst wieder kurze Strecken an Krücken gehen könnte – auf den Rollstuhl werde sie allerdings immer angewiesen bleiben.
Die Schmerzen brachten Marietta fast um. Man verschrieb ihr immer stärkere Schmerzmittel. Doch diese machten sie schläfrig und schwach. „Ich besaß kein Sozialleben mehr. Entweder litt ich unter so starken Schmerzen, daß ich nur im Bett liegen konnte oder ich war von den Medikamenten so beduselt, daß ich für nichts Kraft hatte und überall einschlief.” –Wenn man dieser aufgeweckten, mädchenhaften Frau heute in die Augen schaut, scheint das kaum vorstellbar. Sie fährt alleine Auto, arbeitet wieder halbtags und kann schon recht gut an Krücken gehen.
Damals war Marietta jedoch in einem Teufelskreis gefangen: Weil die Wirkung nachließ, mußte sie zu immer stärkeren Schmerzmitteln greifen, die ihre Lebensgeister immer mehr dämpften. Schließlich war sie bei Morphium angelangt. Und sogar das schien seine Wirksamkeit langsam zu verlieren. Da sprach sie eines Tages ein fremder Mann beim Einkaufen an, der wie sie im Rollstuhl saß. „Kannst du deine Beine bewegen?”, wollte er von ihr wissen. Ja, entgegnete Marietta, sie könne das Knie beugen, habe aber keine Kontrolle über ihre Unterschenkel und Füße. „Dann weiß ich eine Therapie, welche dir helfen wird”, sagte der Mann schlicht. Mit ihm trat die Hoffnung in Mariettas Leben.
„Ich will heiraten, ich will Kinder haben – aber nicht im Rollstuhl!”, erklärt die Dreißigjährige mit fester Stimme. „Und ich weiß, daß ich eines Tages nicht mehr auf ihn angewiesen sein werde.”
Seit November letzten Jahres besucht Marietta einmal wöchentlich den in der Zentralschweiz praktizierenden Physiotherapeuten Thomas Nyffeler. Er ist einer der wenigen seines Berufes, die nach der neuartigen Koordinationsdynamik-Therapie arbeiten. Sie basiert auf einem ebenso einfachen wie genialen Gerät, welches die gelähmten Beine so bewegt, als würde man gehen oder radfahren: Der Patient liegt auf dem Rücken, während seine Füße an ‘Fahrradpedalen’ über ihm festgeschnallt werden. Mit den Händen dreht er nun an einer ähnlichen Kurbel, was zu einer gleichzeitigen Bewegung der Hände und Füße führt, die schlangenartige Wellen durch den Rücken laufen lassen.
„Schon als ich das erste Mal unter diesem Gerät lag, spürte ich, wie meine chronischen Schmerzen abklangen”, erinnert sich Marietta. Das hatten zuvor nur noch schwerste Medikamente geschafft. Von den ersten Erfahrungen begeistert, schaffte sich die Paraplegikerin sofort ein eigenes Gerät an und trainiert seither jeden Tag zwei bis zweieinhalb Stunden daran. „Ich mache täglich zehntausend Umdrehungen.”
Wann immer die Schmerzen zurückkommen, legt sich Marietta unter das Gerät und beginnt zu kurbeln – und die Schmerzen lassen nach.
Diesen Frühling begann Marietta, ihre Medikamente langsam abzusetzen, und seit Ostern nimmt sie überhaupt keine Schmerzmittel mehr. Schmerzen hat sie trotzdem kaum noch welche. Mittlerweile besitzt Marietta im ganzen Bein Gefühl und schwitzt wieder an den Füßen. „Das ist großartig, denn normalerweise bildet sich auf einem gelähmten Körperteil kein Schweiß”, erklärt sie strahlend. „Neulich habe ich deswegen doch tatsächlich Blasen an den Füßen bekommen!”
Seit Marietta in homöopathischer Behandlung ist und sich regelmäßig Fußreflexzonen- Massagen gönnt, geht es ihr auch psychisch viel besser. „Meine Beine fühlen sich viel lebendiger an. Das findet auch meine Akupunktur-Therapeutin. Sie sagt, die Energie in meinen Beinen würde deutlich besser fließen.” Durch das tägliche Trainingstärkt Marietta zudem ihre Muskeln. Zu Beginn konnte sie sich gerade mal zwei, drei Schritte an Krückenschleppen, bevor sie erschöpft aufgeben mußte. Heute geht sie problemlos mehrere Hundert Meter weit. „Ich kann zwar das Gleichgewicht nicht halten, weil ich noch keine Kontrolle über den Fersenmuskel habe, aber das wird schon kommen.”
Die von Marietta Erni innerhalb eines halben Jahres erfahrenen Verbesserungen sind erstaunlich, aber nicht ungewöhnlich. Physiotherapeut Thomas Nyffeler kennt viele ähnliche Beispiele. Er ist überzeugt, daß die Koordinationsdynamik-Therapie zum heutigen Zeitpunkt die beste Methode ist, um Störungen im Zentralnervensystem (ZNS) auszugleichen: „Der Grundgedanke ist ganz einfach. Natürliche Bewegung ist der Schlüssel. Wenn man beispielsweise ein krankes Kind genau gleich bewegt wie ein gesundes Kind, dann können erstaunliche Heilprozesse eingeleitet werden.” Der Physiotherapeut weiß, wovon er spricht. Er arbeitet mit Kindern, die an Spina bifida leiden. Solche Kinder weisen Lähmungserscheinungen und ein muskuläres Ungleichgewicht auf. Beuger und Strecker sind ungleich lang, was zu Muskelverkürzungen, Spastizität und Fehlstellungen im Bereich der Hüfte, der Knie oder der Füße führt. Oft ist das aufrechte Stehen deshalb nicht möglich. Ganz ähnlich bei Kindern mit infantiler Zerebralparese.
In beiden Krankheitsfällen kann das sogenannte Giger MD-Gerät, an dem auch Marietta Erni trainiert, den Kindern helfen. Durch das simultane koordinierte Bewegen von Armen und Beinen macht das Kind mit dem Rumpf Schlängelbewegungen, die für die Rumpfbeweglichkeit wichtig sind und die leichte Asymmetrien ausgleichen können. Zudem werden die Muskeln langsam und vorsichtig gedehnt, während sie dennoch völlig entspannt sind.
Kinder mit infantiler Zerebralparese oder Spinabifida neigen häufig zu Durchfall oder Verstopfung, da der Darm durch die vegetativen Störungen ebenfalls beeinträchtigt wird. Es hat sich gezeigt, daß die fein indizierten Rotationsbewegungen des Giger MD-Gerätes die Verdauung und die Darmaktivität bestens stimulieren, regulieren und normalisieren.
Eines dieser von Thomas Nyffeler betreuten Spina bifida-Kindern ist der vierjährige Cyrill Scheuber. Er wurde mit offenem Rückenmark geboren und sofort operiert. Mit knapp zwei Jahren konnte Cyrill seine Beine noch immer nicht bewegen und die Ärzte diagnostizierten eine unheilbare Lähmung. Cyrills Eltern erfuhren jedoch von der Koordinationsdynamik-Therapie und brachten den Jungen zu Thomas Nyffeler. Anfänglich bewegte man Cyrill passiv; das heißt, seine Hände und Füße wurden an den Kurbeln festgeschnallt und von jemand anders bewegt.
Mit drei Jahren konnte Cyrill bereits Dreirad fahren. Nach knapp zwei Jahren Therapie machte er am Giger MD alleine 3’000 bis 4’000 Umdrehungen am Tag und konnte gestützt gehen. Heute geht das auch ohne Hilfe.
Die Technologie des Giger MD ist verblüffend einfach: Weil sich die Handkurbel etwas schneller dreht als die Fußkurbel, entsteht eine dreidimensionale Bewegung, welche als Spiralwelle durch den ganzen Körper läuft. Dadurch wird die Arm-, Rücken-, Bauch- und Beinmuskulatur trainiert, die zusammen immerhin 95 Prozent aller Muskeln bilden. Dies verbessert die Durchblutung und die Koordination der Bewegungen.
Der Mediziner, Physiker, Physiologe und Diplomingenieur Giselher Schalow vom Department of Neurology and Rehabilitation des finnischen Universitätsspitals von Tampere ist der führende Experte der Koordinationsdynamik-Therapie. Er glaubt, daß sich neuronale Netzwerke wieder neu organisieren können, daß also das Zentralnervensystem lernfähig ist. Und zwar durch Bewegungsabläufe.
Schalow: „Mit der Koordinationsdynamik-Meßmethode habe ich gemessen, daß gesunde Personen Arme und Beine frequenz- und phasenkoordiniert bewegen können. Ich habe weiterhin gemessen, daß diese Frequenz- und Phasenkoordination auf der Ebene der Neuronen und auf der makroskopischen Ebene der Bewegungen nach Verletzung des Zentralnervensystems teilweise verlorengeht. Die Koordinationsdynamik-Therapie versucht daher, die teilweise verlorengegangene Frequenz- und Phasenkoordination zwischen dem Feuern von Neuronen und Neuronengruppen wiederherzustellen. Und zwar durch ein Wiedererlernen von koordinierten Bewegungen. Die auf einige Millisekunden genau koordiniert ausgeführten Bewegungen lösen in den Rezeptoren von Haut, Muskeln, Gelenken und anderen Geweben räumlich-zeitlich koordinierte Impulsmuster aus, die die neuronalen Netzwerke bei sehr vielen Wiederholungen in ihrer Organisation verändern.”
Physiotherapeut Thomas Nyffeler erklärt es mit einfachen Worten: „Durch diese dreidimensionale Schlängelbewegung am Giger MD werden die Nerven stimuliert. Die ‘Fühler’ des Nervensystems, die sich beispielsweise in der Haut oder in den Gelenken befinden, erzeugen durch die Bewegung einen Strom. Es ist im Prinzip wie ein Fahrrad-Dynamo. Wann immer sich der Körper bewegt, als ob er gehen würde, leiten diese Fühler einen Informationsstrom ans Rückenmark weiter bis zu der Stelle, wo das Rückenmark durch den Unfall unterbrochen wurde.”
Bei einer Querschnittlähmung sind die Beine oder das Gehirn in den meisten Fällen ja nicht organisch geschädigt. Man würde noch gehen können, wenn die ‘Telefonleitung’ zwischen Hirn und Bein nicht irgendwo durchtrennt worden wäre. Viele Mediziner glauben nun bis heute, daß Nerven nicht nachwachsen können. Die Koordinationsdynamik- Therapie hat dies widerlegt. Thomas Nyffeler fährt mit seinen Ausführungen fort: „Wenn der Nervenstrom auf die unterbrochene Rückenmarkstelle trifft, wird er automatisch auf sogenannte ‘selbsterneuernde multiple Stammzellen’ umgeleitet, die sich in der Rückenmarkhöhlung befinden. Erhalten diese nun dauernd Strom, werden sie zu Nervenzellen und können bis zu 50 Zentimeter weit an den Ort der Verletzung wandern. Dort proliferieren sie sich. Mit anderen Worten: Sie wachsen aus als würde man ‘Kabelverlegen’ und vernetzen sich. Es bilden sich sogar Bewegungsnervenzellen, sogenannte Motoneuronen.”
Das Zentralnervensystem paßt sich also unabhängig vom Alter des Patienten an, wenn es beispielsweise durch koordinierte rhythmische Bewegungen Nervenimpulse erhält. Das ist das Erfolgsgeheimnis der GigerMD-Therapiegeräte. Außerdem stimuliert die koordinierte Bewegung der Füße das Stammhirn, während die Hände das Großhirn stimulieren. Und die gesamte Spiralbewegung des Körpers aktiviert das Lokomotions-( Bewegungs-)zentrum im Rückenmark.
Beispiele von Patienten mit schweren Hirnverletzungen oder Hirnschlägen zeigen, daß die Koordinationsdynamik-Therapie deutliche Verbesserungen und sogar regelrechte Heilerfolge erzielen kann. So wurde bei einem zwölfjährigen Jungen bereits mit der Therapie begonnen, als er noch mit einer Hirnverletzung im Koma lag. 15 Monate später war er fast geheilt. Ein 62jähriger Schlaganfallpatient, der früher ein bekannter Geigenvirtuose war, konnte seinen rechten Arm nicht mehr benutzen und die rechte Hand war spastisch geworden. Nach einer einjährigen Koordinationsdynamik-Therapie war er wieder in der Lage, ganz passabel Violine zu spielen!
Sonnenlicht heilt. Aus der Pflanzen- und Kräuterheilkunde wissen wir, dass Pflanzen nicht nur auf die Organe wirken, sondern auch positive Effekte auf unsere Gefühle und Gedanken haben. Diese Wirkung kann noch verstärkt werden, wenn die Kräuteressenzen dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. Dadurch speichern die wertvollen Kräuterauszüge nicht nur die Kräfte der Pflanze, sondern auch jene der Sonne in Form von Biophotonen. Diese Potenzierung mittels Sonnenlichts regt die Selbstheilungskräfte ungemein an, gibt Energie und fördert die Zuversicht.
► Profitieren Sie bis zum 14. Oktober von 15 % Spezial-Rabatt auf unsere Sonnenhell-Mittel! ✵ mehr erfahren oder Produkt hier ansehen