Wohnen als Ausdruck des Seins

Lassen Sie sich Ihr Haus direkt auf die Seele schneidern! Oder verändern Sie Ihre Wohnung oder Ihr bestehendes Haus, so dass Sie mehr in Einklang mit sich selbst kommen. Die Architektur des Neuen Zeitalters nimmt den individuellen Menschen als Massstab und stützt sich dabei auf das jahrhundertelang verborgene Wissen der alten Baumeister um die natürliche Harmonie.

In alter Zeit war die Architektur eine heilige Wissenschaft, die mit allen Wissenschaften und Künsten verbunden war. Städte und Länder wurden mit dem Wissen und der Kenntnis vom richtigen Platz in der Landschaft gebaut. Die Menschen wußten, wie dieses Wissen genutzt werden konnte, um Harmonie sowohl in Gebäuden als auch in der Umgebung zu schaffen. Nicht von ungefähr gehörten bis zum Ende des Barocks Ruten und Pendel zum Handwerkszeug des Architekten.

Mit Pflanzen bringt man die erdige Natur in die eigenen vier Wände und ein Wintergarten verkörpert die lichte, luftige Freiheit.

Mit Pflanzen bringt man die erdige Natur in die eigenen vier Wände und ein Wintergarten verkörpert die lichte, luftige Freiheit.

Noch heute dienen unsere Häuser zum Schutz, zur Erhaltung des Körpers und als sicherer Ort, als bergende Hülle gegen Wind, Kälte, Hitze und Regen.

Allerdings suchen wir modernen Menschen das Göttliche oder die Gottesbegegnung je länger, je weniger in der Gemeinschaft und in den Kirchen. Das Heiligtum verlagert sich immer mehr in den einzelnen und damit in unseren eigenen Raum. Jede Wohnung, jedes Haus wird so zum Kraftort. In einem harmonischen Haus kann Sammlung von Kraft und ihre Bewahrung stattfinden. Daher wird es für uns immer wichtiger, gesunde Bauwerke zu errichten. Ist unser Haus ‘gesund’, so wirkt es stärkend und kräftigend auf uns zurück. Dabei ist die Natur mit ihren Reizen lebenswichtig. Es stellt sich nun die Frage, wie ich die Natur ins Haus bringe, an welcher Stelle, in welchen Raum?

Weil das Leben fließend und ständig in Veränderung begriffen ist, muß auch das Wohnen flexibel sein. Unsere Wohnungen kann man so konzipieren, daß wir problemlos die Räume verlegen können, damit sie unsere Entwicklung nicht bremsen. Wenn wir unsere Räume ganz bewußt verändern, wandeln wir auch den Umgang mit den Dingen und unserer Lebensform, so wie bestimmte Kleidung auch eine bestimmte Haltung erfordert.

Was das für unsere heutigen eigenen Bauwerke bedeutet, und wie sie konstruiert sein müssen, das gilt es für jeden Bauenden und Wohnenden individuell herauszufinden.

Welche Strahlungen auf welchem Baugrund zu beachten sind, ist Thema der Geomantie und Radiästhesie. Damit können Strahlungen verdichtet oder abgeleitet werden. Beim Bauen handelt es sich immer um einen Eingriff in ein vorhandenes Gefüge, was für jeden Gestaltenden Verantwortung bedeutet.

Wenn wir davon ausgehen, daß wir alle Informationen in uns tragen, geht es also darum, wie wir sie uns zugänglich machen können und welche Übungen sich dafür anbieten. Mit Übungen zur Raumerfahrung, Körperaufrichtung, Meditation und zu inneren Reisen,durch intuitives Arbeiten mit Ton usw., ist es möglich, die Sinne und Wahrnehmungen freizulegen und wieder nutzbar zu machen, um die eigene Lebensform zu entwickeln. So kann das eigene Haus wie ein maßgeschneidertes Kleidungsstück entstehen. Denn es spricht nichts dagegen, ein Haus nach den Vorgaben der Natur und unserer eigenen Wahrnehmung zu entwickeln.

Die Regeln der alten Baumeister

Zu den frühesten Schriftstücken, die sich mit den Proportionen desmenschlichen Körpers beschäftigen, zählen die Bücher des römischen Architekten und Schriftstellers Marcus Vitruvius Pollio.; 25 v. Chr. beginnt er seine zehn Bücher über Architektur mit der Empfehlung, die Tempel analog zur menschlichen Anatomie zu erbauen.

Vitruv schreibt zuerst über die Proportionen der Menschen, also die Harmonie des menschlichen Körpers. Er bindet den Körper in Kreis und Quadrat ein, was den antiken Menschen wichtig war, weil sowohl der Kreis als auch das Quadrat als heilige Formen galten. Wir kennen heute die von Leonardo da Vinci gemachte Darstellung des Menschen, die Vitruvs Auslegungen grafisch verdeutlicht. In diesen Abbildungen werden die Proportionen des goldenen Schnittes und des pythagoräischen Dreiecks sichtbar.

Viele Künstler und Architekten der Renaissance haben sich mit den harmonischen Proportionen auseinander gesetzt. In dieser Zeit lebt auch die pythagoräische Harmonielehre wieder auf, worin die harmonischen Dreiklänge der Musik den Proportionen des menschlichen Körpers entsprechen. Die Lehre von der Harmonik beginnt mit der Entdeckung des akustischen Urphänomens durch die Pythagoräer.

Viele in der Architekturgeschichte angesammelten Entwurfs-und Proportionsverfahren können nur entschlüsselt werden, wenn man sie im Sinne der höheren Ordnung und Harmonik versteht. Weitere Vorschriften für den Bau von Heiligtümern sind unter anderem enthalten im Alten Testament, Codex Agrimensorum Romanum (Römisch), Aranyka (Veden) und im Feng-Shui (China).

Zu allen Zeiten haben Baumeister die Geheimnisse ihrer Proportionen gehütet. Die Architekten beachteten nicht nur Maß und Art des Baumaterials – also die rationellen Baumaße für die Standfestigkeit zur Kontrolle über die Materie–, sondern auch einen sehr wichtigen weiteren Aspekt: die natürliche Empfindung, das Gefühl von der Ausstrahlung eines Bauwerkes. Das umfaßt die intuitiven und auch geheimen ‘heiligen’ Maße für Schwingungen und Harmonik, sowie das Wissen um den richtigen Bauplatz.

Kathedralen und Städte wurden so gebaut, daß sie den menschlichen Körper und sein Energiesystem wiedergeben. Der Grundriß einer klassischen Kathedrale hat die Form eines Menschen, der mit ausgestreckten Armen auf dem Rücken liegt und zum Himmel aufschaut. Wie der menschliche Körper besteht die Kathedrale aus drei Hauptteilen: Chor (Haupt), Querschiff (Bauch) und Kirchenschiff (Brust). Wer eine Kirche oder eine Kathedrale durch das Westportal betritt und sich zum Ostportal begibt, der geht im übertragenen Sinne die Wirbelsäule hinauf.

Der Weg durch das Kirchenschiff aufwärts ist wie eine aufsteigende Reise durch die Chakras, bis schließlich im Scheitelchakra die heilige Kommunion oder Verschmelzung mit dem Licht erlangt wird. Wenn also die Kirchgänger durch den Mittelgang nach vorne zum Hochaltar und durch die Seitengänge wieder zurückgehen – etwa in einer Prozession oder bei der heiligen Kommunion – so folgen sie symbolisch dem Fluß der Erdenergie durch die Chakras aufwärts und zu beiden Seiten wieder hinab. Dabei ist es wie bei Pilgerreisen auf den Energielinien der Erde möglich, die eigene Lebenskraft zu verstärken.

Von Geomantie und Radiästhesie

Was damit gemeint ist, wird in der Wissenschaft der Geomantie deutlich. Ge bedeutet ‘Erde’ und Mantis ‘Wahrsager’–zusammengesetzt also ‘Weissagung aus der Erde’. Geomantie ist jene Wissenschaft, die den Kontakt zum Geist der Erde und seinen Wesen aufrechtzuerhalten versucht, damit wir mit den Geistern der Landschaft und ihren Kräften im Einklang leben können. Auf diese Weise soll verhindert werden, daß wir Verstöße gegen die beseelten Prinzipien der Natur begehen, die als Quelle des Lebens angesehen werden.

Geomantie bedeutet konkret, Energieströme und Energiezentren auf der Erdoberfläche zu orten und in die landschaftsverändernden und -gestalterischen Maßnahmen einzubeziehen, um positive, harmonisierende Kräfte und Energiefelder zu verstärken und negative abzuschwächen. Zur Kunst der Geomantie gehört es auch, im Sinne der Erdakupunktur durch gezielt gesetzte Steine, Türme, Säulen und Bäume anregend oder dämpfend in die Erdenergiebahnen einzugreifen. Damit sollen die landschaftsgegebenen Lebenskräfte harmonisiert und gesund erhalten werden.

Die energetischen Verbindungslinienzwischen heiligen Zentren und Kraftorten, sowie historischen oder prähistorischen Kultbauten nennt man Leys oder Ley-Linien.

Kraftorte sind Plätze natürlicher und spiritueller Schönheit, die Inspiration, Heilung, Erhebung und Liebe ausstrahlen. Diese Orte erleichtern uns den Kontakt zu höheren Welten und wirken sich damit auch heilend auf unseren Körper aus.

Solche Kraftorte bilden wiederum Haupt oder Nebenchakren im Energienetz des Planeten. Ley-Linien durchziehen die ganze Welt und verbinden heilige Orte miteinander. Manchmal entsprechen sie Pilgerpfaden und sind oft mit Tempeln, Kirchen, Schreinen, heiligen Brunnen und ähnlichem markiert. So ist Stonehenge beispielsweise ein Kreuzungspunkt. Im Zentrum der Anlage kreuzen sich eine Vielzahl von Zonen verschiedener Breiten und Intensitäten. Strahlenbündel von überallher vereinigen sich, während vom Mittelpunkt aus Kraftlinien in alle Richtungen des Raums ausstrahlen.

Die Römer bauten ihre noch heute berühmten Straßen auf solchen Kraftlinien, weil sie wußten, daß ihre Truppen dadurch vermehrt Kräfte zur Verfügung hatten. Viele Ley-Linien wurden jedoch schon vorher durch die Kelten genutzt. Noch heute liegen viele moderne Straßen mit ihren Dörfern und Städten auf den alten Römerstraßen. Damit stehen die meisten alten, von uns heute noch genutzten sakralen Bauten auf Chakrapunkten der Ley-Linien. Die Bauwerke wurden in die Energiebahnen eingebunden, die für unsere Vorfahren sichtbar waren. Diese Zonen führen auch durch die Achsen der Haupt- und Nebengebäude von Kirchen und Klöstern, die wie selbstverständlich eingefügt sind, obwohl oft Unregelmäßigkeiten vorkommen – beispielsweise eine leichte Abweichung vom rechten Winkel, sichtbar durch einen Knick der Hauptachse im Gebäude. Sie wurden bewußt gewählt, weil man die Gebäude in Anlehnung an das lokale energetische Feldmuster errichtete.

Das zeigte auch die Studie von Jörg Purner. Der Diplomingenieur und Buchautor untersuchte in Frankreich dreißig Kirchen und Kapellen, die zum Teil über prähistorischen Kultstätten errichtet worden waren. Mit einer einzigen Ausnahme wiesen alle Gebäude deutliche Abweichungen von der Ost-West-Ausrichtung auf, die aber in allen Fällen mit dem Verlauf der gemuteten (= radiästhetisch gemessenen) Reaktionszonen übereinstimmen.

Viele Kirchen stehen auf den Überresten heidnischer Tempel, weil man das ursprüngliche heilige Zentrum übernehmen wollte. So thront die Kathedrale von Chartres über einer Stätte, wo in prähistorischer Zeit die Einweihung der Druiden erfolgte.

Nicht nur der Kultplatz an sich wurde als heiliger Ort aufgefaßt, sondern das ganze Bauwerk. Dieses verstärkt und verändert die Wirkung gewisser ortsgebundener Kräfte. Folglich ist die entsprechende Abstimmung der baulichen Anlage auf das Heilige Zentrum eine wesentliche Voraussetzung, um die volle Entfaltung jener geheimnisvollen Energien zu ermöglichen, die dem Ort der Kraft innewohnen. Dabei ist der Altar die Keimzelle und wahre Mitte. So dient das Gebäude als Verbindungslinie zwischen Himmel und Erde.

Die einstigen Architekten mußten vom Vorhandensein dieser Muster im Energiefeld der Erde gewußt haben, denn bis in die Renaissance hinein wurden die Kirchen danach gebaut.

Wir Europäer haben uns durch die Industrialisierung weit von unseren natürlichen Wurzeln entfernt. Nun wird uns langsam bewußt, daß die Harmonisierung mit der Natur ein Teil unseres Wesens ist, den wir nicht mehr vernachlässigen dürfen. Die Abspaltung von Körper, Geist und Seele – und damit von allem, was uns umgibt – macht uns krank.

Heute wird die Geomantie als eine Wissenschaft genutzt, welche Siedlungen, Häuser, Wohnungen und Gärten mit der sichtbaren und unsichtbaren Welt harmonisieren soll, die uns umgibt.