05.09.2018

Mit Kurkumin gegen Depressionen

In Studien konnte gezeigt werden, dass Curcumin gegen Depressionen hilft, besonders gegen atypische Depressionen. Dabei wurde kein signifikanter Wirksamkeitsunterschied zwischen hohen und niedrigen Dosierungen gefunden. Einer der Mechanismen hinter den positiven Auswirkungen von Curcuma bei einer Depression scheint seine Fähigkeit zu sein, die Entzündungsmarker, die als Mitverursacher für Depressionen angesehen werden, generell zu reduzieren.

Curcumin ist der Hauptwirkstoff im indischen Gewürz Kurkuma. Diesem wird nicht nur eine antioxidative, entzündungshemmende und antikanzerogene Wirkung zugeschrieben, sondern darüber hinaus über 160 potenziell therapeutische Aktionen.

Kurkuma hat die Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und weist starke neuroprotektive Eigenschaften auf – ein Hinweis darauf, dass der Stoff bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie zum Beispiel Parkinson nützlich sein könnte. Neueste wissenschaftliche Forschungsergebnisse zeigen auch auf, dass Curcumin sehr erfolgreich bei Depressionen eingesetzt werden kann.

Wenn Sie Curcumin therapeutisch verwenden wollen, sollten Sie daran denken, dass dieser Wirkstoff vom Körper sehr schlecht absorbiert werden kann. Stellen Sie also sicher, dass Sie ein Produkt zu sich nehmen, das in Form einer optimierten Ergänzung zur Verfügung steht.

Gemäß einer Metaanalyse basierend auf sechs kurzzeitigen, Placebo kontrollierten klinischen Studien, scheint Curcumin „bei den untersuchten Patienten sicher, gut verträglich und wirksam zu sein und könnte als ‚neuartiges Antidepressivum‘ dienen“. Drei der durchgeführten Studien zeigten auch eine signifikante Wirkung gegen Ängste.

Eine weitere aktuelle Studie, die den Curcumin-Effekt bei Depressionen beurteilte, wurde in Australien durchgeführt. Insgesamt 123 Personen mit einer diagnostizierten depressiven Störung wurden in die doppelblinde, randomisierte Studie aufgenommen und erhielten eine der vier aufgeführten Behandlungen über einen Zeitraum von 12 Wochen:

  1. Placebo
  2. niedrigdosierten Curcumin-Extrakt (250 mg)
  3. hochdosierten Curcumin-Extrakt (500 mg)
  4. niedrig dosierten Curcumin-Extrakt mit 15 mg Safran

Im Vergleich zur Placebogruppe erlebten alle drei anderen Behandlungsgruppen eine Verbesserung ihrer Symptome. Besonders wirksam zeigte sich das Curcumin bei den Probanden mit einer atypischen Depression.

Interessanterweise fand sich in dieser Studie kein signifikanter Unterschied in der Wirksamkeit zwischen hohen und niedrigen Dosierungen. Daraus schlussfolgern die Autoren: „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es in der Studie nicht genügend Ergebnisse gab, um exakte Gruppenunterschiede zu erkennen, oder aber, dass es eine Begrenzung der Wirksamkeit dieser natürlichen Gewürze gibt. Diese Begrenzung kann mit der Verabreichung des niedrigdosierten Curcumins erreicht worden sein. Künftige Studien sollten noch exakter durchgeführt werden.“

Auch Safran hat antidepressive Effekte

Tatsächlich hat auch Safran antidepressive Effekte, wie andere Studien aufzeigen. So konnte nachgewiesen werden, dass zwei der aktiven Komponenten des Safrans, nämlich Crocin und Safranal, eine solch antidepressive Wirkung haben.

In einer wissenschaftlichen klinischen Studie, durchgeführt mit 6 depressiven Patienten, die täglich 30 mg Crocus sativus (Safran) über einen Zeitraum von acht Wochen erhielten, zeigte sich am Ende, dass diese die gleichen Besserungssymptome aufwiesen wie diejenigen Patienten, die täglich 20 mg Fluoxetin als antidepressiven Wirkstoff erhielten. Zwei weitere Studien bestätigten in ihren Ergebnissen ebenfalls, dass Safran die gleiche Wirksamkeit hat wie Fluoxetin.

Mit Curcumin können zahlreiche neuropsychiatrische Erkrankungen erfolgreich behandelt werden

Eine weitere wissenschaftliche Rezension, veröffentlicht im Journal of Psychopharmacology, beurteilte die positive Wirkung des Curcumins bei Depressionen und anderen psychiatrischen Störungen und es wurde festgestellt, dass „Curcumin eine Reihe biologischer Aktivitäten beeinflussen kann“. Mit in vitro-Tier- und Humanstudien wurde die Wirkung des Curcumins als Behandlungsmethode bei neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD), Zwangsstörungen (OCD), bipolaren Störungen und auch bei Autismus untersucht. Als Ergebnis zeigte sich, „dass Curcumin ein vielversprechendes, natürliches Behandlungsmittel für viele dieser Erkrankungen ist“.

Einer der Mechanismen, der hinter den vorteilhaften Auswirkungen des Curcumins bei neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen steckt, scheint seine Fähigkeit zu sein, die Entzündungen im Körper zu minimieren; diese gelten als Verursacher zahlreicher Erkrankungen.

Magen-Darm-Entzündungen erhöhen das Risiko, an Depressionen zu erkranken

Hier gibt es Forschungsergebnisse, die darauf hinweisen, dass gastrointestinale Entzündungen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Depressionen spielen, da Depressionen häufig neben solchen Entzündungen und/oder Autoimmunkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerativen Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Krebs auftreten. Chronische Entzündungen sind ein Markenzeichen und ein signifikanter Faktor für all diese Erkrankungen.

Die Schlussfolgerung der Wissenschaftler: „Depression kann eine neuropsychiatrische Manifestation eines chronisch-entzündlichen Syndroms sein.“ Das Studium dieser Verbindungen ist als Psychoneuroimmunologie bekannt. Hier geht es also um die Auswirkung von Entzündungen auf unser Verhalten.

In einer Studie aus dem Jahr 2012 wurde festgestellt: „Erhöhte Entzündungsmarker (Biomarker) wurden bei depressiven Patienten gefunden, und der Beginn entzündlicher Reize wurde mit der Entwicklung depressiver Symptome assoziiert.“

Die in dieser Studie erhobenen Daten haben auch gezeigt, „dass entzündliche Zytokine auf mehreren Wegen interagieren können, von denen bekannt ist, dass sie an der Entwicklung von Depressionen beteiligt sind, einschließlich des Monoamin-Metabolismus, der neuroendokrinen Funktion, der synaptischen Plastizität und der neurologischen Schaltkreise, die für die Stimmungsregulierung relevant sind.“ Und weiter: „Psychosozialer Stress, ungesunde Ernährung, Übergewicht, ein undichter Darm und ein Ungleichgewicht zwischen regulatorischen und entzündungshemmenden T-Zellen tragen ebenfalls zur Entzündungsentstehung bei und können als Schwerpunkt für präventive Strategien dienen, die sowohl für die Entwicklung der Depression als auch für deren Rezidive relevant sind.“

Eine Verringerung der Entzündungsmarker ist am besten durch Lebensstil-Änderungen zu erreichen

Glücklicherweise brauchen Sie keine Medikamente, um Entzündungen dieser Art zu bekämpfen. Eines der effektivsten Mittel, um Entzündungen zu lindern oder zu heilen, ist eine zyklische ketogene Ernährung. Denn einer der bemerkenswertesten Effekte der Ernährungs-Ketose ist, dass Ihr C-reaktiver Protein (CRP)-Spiegel (ein Entzündungs-Marker) praktisch verschwindet.

Andere wichtige entzündungshemmende Strategien, die zur Prävention und Behandlung von Depressionen dringend empfohlen werden, sind die Aufnahme Tier-basierter Omega-3- Fettsäuren und Vitamin D. Auch scheint es, dass Curcumin eine wertvolle Ergänzung für unsere Gesundheit ist. Und ein weiterer entscheidender Beitrag zur Verhinderung von Entzündungen ist es, Ihre Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern (EMF) zu reduzieren. Dies bedeutet, dass Sie Ihr Mobiltelefon im Flugzeugmodus halten sollten, es sei denn, Sie benutzen es. Und bitte halten Sie es niemals direkt an Ihr Ohr. Das Abschalten Ihres WLAN-Routers in der Nacht ist ebenfalls wichtig für Ihre Gesundheit.

 

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