Es gibt verschiedene Wege, um den Körper auf natürliche Weise von den Borrelien-Erregern zu befreien.

Borrelien mögen keinen Sauerstoff. Eine Therapie aus Russland macht sich das erfolgreich zunutze. © fotolia/Piotr Marcinski
Antibiotika zerstören die Darmflora und schwächen das Immunsystem massiv. So hielt denn auch das New England Journal of Medicine fest: „Die Antibiotikatherapie kann Patienten mit Symptomen der chronischen Post-Lyme-Borreliose beträchtlichen Schaden zufügen.“ Zum Glück gibt es auch biologische Methoden ohne Nebenwirkungen. So setzt man seit ungefähr zwei Jahren mit gutem Erfolg eine spezielle Sauerstofftherapie ein, die ursprünglich in Russland entwickelt wurde, um Piloten und Taucher zu trainieren.
Die IHHT-Sauerstoff-Therapie: Die Luft besteht zu 21 Prozent aus Sauerstoff. Besagte Therapie kombiniert nun abwechslungsweise künstlich erzeugten Sauerstoffmangel („Höhentraining fürs Bergsteigen“) mit sauerstoffangereicherter Atemluft („Druckkammer für Taucher“). Diese Wechselwirkung aktiviert und stärkt die Mitochondrien, welche die Körperzelle mit Lebensenergie versorgen. Auf dieselbe Weise kann man aber auch der Borre-liose Herr werden: „Borrelien leben in schlecht durchblutetem Gewebe, weil sie den Sauerstoff nicht mögen“, erklärt Matthias Kessler. „Atmet der Patient sauerstoffarme Luft, wagen sich die Erreger heraus. Atmet man dann aber plötzlich sauerstoffreiche Luft, gehen die Borrelien kaputt, weil sie sich nicht mehr rechtzeitig verstecken können.“
Deshalb spricht man bei dieser neuen Behandlungsform von der Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie1 (IHHT). Eine Therapiesitzung dauert ungefähr 45 Minuten. Die ganze Zeit über trägt der Patient eine Atemmaske und wird im Wechsel mit sauerstoffarmer und sauerstoffreicher Luft versorgt; dies zwei- bis dreimal die Woche. Nach gut einem Dutzend Sitzungen ist die Therapie in der Regel erfolgreich beendet: Die Patienten sind beschwerdefrei, die Borrelien labortechnisch nicht mehr nachweisbar.
Allerdings, so schränkt Dr. Kessler ein, gäbe es kein „Schema F“, das für ausnahmslos alle Borreliose-Patienten gilt, sondern man müsse jeden Menschen individuell behandeln, was zusätzliche Therapieformen notwendig machen könne.
Homöopathie & Dunkelfeld: Dieser Ansicht ist auch Heilpraktikerin Arianne Bär,2 die vor allem als Homöopathin arbeitet. „Gerade bei der Homöopathie ist es wichtig, das genaue Krankheitsbild zu ergründen und die differenzierten Symptome zu erkennen. Nur so kann man das individuell richtige Heilmittel (Simile) finden“, erklärt sie. „Bei zehn Borreliose-Fällen kann es also durchaus sein, dass jeder Patient ein anderes Simile bekommt.“

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