Die Euphorie der grossen Telefonfreiheit entpuppt sich als Gefahr für unser aller Leben. Mobilunk-Masten schiessen überall wie Pilze aus dem Boden, deren Wirkungen gravierender sind, als bisher angenommen. Werden wir bald alle um den Schlaf gebracht?
Etwas Unheimliches ist im Gange. Die großen Telekommunikationsgesellschaften überziehen das Land mit einer ebenso lautlosen wie gefährlichen Technologie, die immer mehr Menschen um Schlaf und Wohlbefinden bringt. Und jeden Tag werden der Menschen mehr, die sich gehetzt und nervös fühlen, depressiv und krank - und nicht einmal wissen warum.
Der Feind ist nicht nur unsichtbar, sondern auch unhörbar. Man kann ihn weder riechen, noch schmecken noch anfassen. Und dennoch ist er beängstigend real. Und überall präsent. Man kann ihm kaum mehr entrinnen. Selbst in den abgelegensten Orten wird man von ihm attackiert; einen materiellen Schutz vor ihm gibt es nicht.
"Meine Kinder schlafen keine Nacht mehr durch und ich fühle mich, als würde ich ständig innerlich vibrieren", klagt eine junge Mutter stellvertretend für viele.
Viele Menschen haben indes noch gar nicht erkannt, wie labil ihr Wohlbefinden bereits geworden ist, im Gegenteil: Sie sind den gefährlichen Verlockungen der unbegrenzten Freiheit des Telefonierens erlegen und ahnen nicht, daß sie diese Freiheitmit der akuten Gefährdung ihrer Gesundheit bezahlen.
Mehr als 200 Millionen Menschen haben sich bereits eines der kleinen Wunderdinger angeschafft. Nur schon in Deutschland telefonieren 17 Millionen mobil; in der Schweiz besitzt bald jeder Dritte ein Handy. Und das ist erst der Anfang. Der Markt boomt und die Verkaufszahlen steigen an wie ungesunde Fieberkurven. Hatte beispielsweise die Firma Panasonic Mobile Phones vor zehn Jahren noch 10'000 Mobiltelefone im Monat produziert, so waren es vor zwei Jahren bereits 50'000 Stück. Heute verlassen jeden Monat 530'000 Panasonic- Handys das Montageband. Die Nachfrage ist dementsprechend. Allein in der kleinen Schweiz kaufen sich jeden Tag 3'000 Menschen ein Handy. Und der Handy-Hersteller Nokia prophezeit, daß spätestens in fünf Jahren sechs von zehn Deutschen ein Funktelefon haben werden. Zugegeben, manchen Berufen bietet das Handy tatsächlich eine Erleichterung. Doch seien wir mal ehrlich: Die meisten Handybenutzer könnten auch ganz gut ohne auskommen, denn was sie zu sagen haben, ist in den wenigsten Fällen so dringend und so wichtig, daß es unbedingt sofort mitgeteilt zu werden braucht. Mit dem Handy kann man, nebenbei gesagt, spielend leicht vor sich selber flüchten. Gab es früher noch Zeiten am Tag, wo man mit sich und seinen Gedanken alleine war, so können Menschen, die es nicht ertragen, keine Gesellschaft zu haben, nun jederzeit jemanden anrufen - und sprechen, sprechen, sprechen, um so die innere, erschreckende Leere zu übertönen.
Die Handy-Manie betrifft nicht nur jene, die ihr verfallen sind, sondern auch die Menschen um sie herum. Wenn mein Nachbar im Zugabteil mit seinem Handy telefoniert, geht das mich sehr wohl etwas an; bestrahlt er mit den elektromagnetischen Impulsen aus seinem kleinen 'Wunderding' doch auch meinen Körper. Ja, es stimmt schon: Sein Hirn wird dabei viel stärker zerschossen als das meine. - Sie finden, meine Formulierung sei übertrieben? Dann verdauen Sie dies:
Ein englischer Arzt obduzierte vor wenigen Jahren einen angeblich gesunden Koch, der während der Arbeit plötzlich tot umgefallen war. Herzstillstand. Als der Arzt den Körper des Verstorbenen öffnete, erlebte er den Schock seines Lebens: Das Herz des Kochs war in den Worten des Arztes "gar gekocht wie ein Stück Fleisch auf dem Mittagstisch". Dieses Phänomen konnte sich der Arzt nicht erklären - bis er dann feststellte, daß dieser Koch direkt vor einem Mikrowellenofen gearbeitet hatte. Durch irgend einen Defekt oder eine Fehlmanipulation war die volle Mikrowellenstrahlung ausgetreten und hatte den Koch innerhalb weniger Augenblicke getötet.
Dieser Art sind die elektromagnetischen Wellen, die wir gebrauchen, um unser Essen zu wärmen oder miteinander zu kommunizieren. Denn auch Handys strahlen Mikrowellen aus. Die neuen, digitalen Telefone geben sie sogar noch gepulst ab (D- und E-Netze), was noch viel schädlicher ist (siehe auch Interview auf der Seite 49). Selbst wenn die Funktion von Mikrowellenofen und Handy nicht ganz identisch ist, so basieren sie doch auf der gleichen Technologie und verwenden die gleichen elektromagnetischen Wellen. Deshalb müssen auch die Auswirkungen auf Lebewesen von der gleichen Art sein. Man braucht kein Wissenschaftler zu sein, um diesen fundamentalen Grundsatz zu verstehen (im Gegenteil: Hochspezialisierte Experten haben mit solch grundsätzlichen Gedanken oft ihre Mühe).
Wissenschaftlich gesehen brauche ich mir aber wegen dem Handybenutzer in meinem Zugabteil überhaupt keine Sorgen zu machen. Auf diese Distanz zu seinem Handy können sich meine Hirnzellen nämlich gar nicht erwärmen. Bin ich deshalb gegen die Mobilfunkstrahlen immun?
Die von der Industrie finanzierte Wissenschaft brüllt ein energisches 'Ja'! Warum? Weil sie bis heute an der längst widerlegten These festhält, elektromagnetische Schwingungen seien höchstens dann gefährlich, wenn sie die Zellen künstlich aufheizen. Zur Erkenntnis, daß technisch und von außen erzeugtes 'Fieber' für den Körper kaum gesund sein kann, könnte man aber auch ohne Medizinabschluß gelangen.
Wenn elektromagnetische Wellen die Zellen erhitzen, spricht man vom sogenannt 'Thermischen Effekt'. Diesen anerkennt auch der wirtschaftsfreundlichste Wissenschaftler. Das kann er auch ruhigen Gewissens, denn der thermische Effekt suggeriert im Grunde, daß elektromagnetische Wellen an sich harmlos sind. Sie erwärmen nämlich bloß (was die Sonne ja auch tut),und es ist die zusätzliche Wärme, welche die Zellen schädigt. Der thermische Effekt von elektromagnetischen Feldern ist also eine indirekte Wirkung, wobei die Wärme angeblich der eigentliche 'Übeltäter' ist.
Mit dieser einseitigen Argumentation erweckt man nun den Anschein, elektromagnetische Felder wären absolut ungefährlich, solange man sicherstellt, daß sich die lebenden Zellen nicht so stark erhitzen, bis die Lebensprozesse gestört werden.
Damit diese Überhitzung nicht eintritt, wurden internationale Grenzwerte aufgestellt. Konkret heißt das: Als gesundheitlich unbedenklich gilt, wenn sich die lokale Körpertemperatur während einer Bestrahlung von mindestens sechs Minuten nicht über 0,5° Kelvin erhöht. Frage: Wenn Ihre Körpertemperatur 37,3° C beträgt, statt den normalen 36,8° C - sind Sie dann noch wirklich gesund? Analog gefragt: Befindet sich wohl eine Zelle, die sich wegen den Handystrahlen umein halbesGrad erwärmt, noch in einem' unbedenklichen' Zustand?
Im Grunde genommen sind diese Fragen obsolet. Denn die allerwichtigste Frage heißt: Können elektromagnetische Felder an sich schädlich sein? Falls dem so ist, sind die offiziellen Grenzwerte sowieso hinfällig, da sie nur Schäden durch Überhitzung berücksichtigen.
Auch wenn es Handy-Verkäufer, Mobilfunk- Betreiber, Elektrizitätswerke und gewisse Wissenschaftler lieber verdrängen: Ja, technisch erzeugte elektromagnetische Felder sind auch abgesehen von der möglichen Erwärmung der Zellen schädlich. Solche biologischen Veränderungen treten bereits auf, lange bevor sich das Gewebe erwärmt. Es sind eben nichtthermische Effekte. Deshalb spricht man von den sogenannt athermischen Wirkungen. Verschiedene Studien haben ihre Existenz belegt; spätestens seit dem EMF-Symposium an der Universität Wien vom Oktober 1998 sind diese athermischen Wirkungen wissenschaftlich gesichert.
Einer, der diese Wirkungen feststellte, ist der an der Universität Lübeck tätige Medizinphysiker Dr. Lebrecht von Klitzing. Seine Studien zeigten folgendes: Wenn man Menschen über längere Zeit mit gepulsten Mikrowellen bestrahlt (z. B. DECT-Standard, 1,8 GHz, Taktfrequenz 100Hz), so werden sie bereits bei einer Leistungsflußdichte von einem Nanowatt pro Quadratzentimeter krank.
Der Baubiologe Maes untersuchte in Zusammenarbeit mit Ärzten über 6'000Wohnungen und kam zum Schluß, daß manche Menschen sogar schon ab 0,02 nW/cm2 mit Befindlichkeitsstörungen reagieren!
Zum Vergleich: Die derzeit gültigen Grenzwerte für Mobilfunk-Sendeanlagen liegen bei 470'000 nW/cm2 (0,9 GHz-Frequenz), beziehungsweise sogar bei 950'000 nW/cm2(1,9 GHz-Frequenz)!
Von Klitzing schreibt über die bei 1 nW/cm2 auftretenden Beschwerden: "Es beginnt im allgemeinen mit Schlafstörungen und Konzentrationsschwächen, führt dann mit individueller Charakteristik zu Herzrhythmusstörungen, Ohrensausen, allergischen Reaktionen bis hin zu einem veränderten Blutbild. Dieses letzte, insbesondere bei Kindern beobachtete Krankheitsbild der nicht ausgereiften Erythrozyten (roten Blutkörperchen) ist bei einer Entfernung aus dem Expositionsbereich, beispielsweise durch das Abschalten der Telefonanlage, innerhalb weniger Tage reversibel."
Zu diesen 'Telefonanlagen' gehören übrigens auch die modernen schnurlosen Heimtelefone. Vor allem die modernen digitalen Telefone nach dem DECT- oder GAP-Standard sind äußerst tückisch. Sie strahlen zwar mit weniger Leistung als die richtigen Handys, doch ihre Basisstationen sind kleine gepulste Mobilfunksender, die ununterbrochen strahlen (siehe Kasten 'Der digitale, gepulste Mobilfunk'). Auch sie können gesundheitliche Beschwerden hervorrufen wie Herzrhytmusstörungen, Schwindelanfälle, Depressionen, Schlafstörungen (besonders bei Kindern), Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, hoher Blutdruck usw. Jahrelange gesundheitliche Probleme verschwinden zum Teil innerhalb von wenigen Tagen, nachdem der Netzstecker dieser schnurlosen Heimtelefone gezogen wurde. Die Bürgerwelle - der größte Dachverband der Mobilfunkgegner in Deutschland - hat unzählige Dankesbriefe erhalten, welche dies beweisen (Internet: http://www.buergerwelle.de).
Die größte Handystudie, die je gemacht wurde (Schweden, Mai 1999 mit 11'000 Befragten), kommt ebenfalls zum Schluß, daß Mobiltelefone die Gesundheit schädigen. Darunter waren nicht nur 'Vielschwätzer', sondern auch Personen, die täglich nur etwa zwei Minuten telefonierten. Gerade männliche Handynutzer müssen sich bewußt sein, daß neben ihrem Hirn auch ihre Fruchtbarkeit Schaden erleiden kann. Bereits klagen viele Handybesitzer über Erektionsstörungen. Daß eine solche Risikotechnologie gerade von Kindern ferngehalten werden sollte, versteht sich von selbst.
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