Ein weiterer Schritt zur Weltdiktatur

Kosovo-Krieg: Haben Sie sich auch gefragt, wie es beinahe vor unserer Haustür zu einem Krieg kommen konnte, den angeblich niemand wollte? Hier sind einige Antworten, die von den Massenmedien kaum berichtet wurden.

Die Nato ist mit dem Kosovo-Krieg zu einer Weltarmee der Globalisten geworden.

Die Nato ist mit dem Kosovo-Krieg zu einer Weltarmee der Globalisten geworden.

Am 23. April 1999 feierten Vertreter der 19 Nato-Länder in Washington das 50 jährige Bestehen der Nordatlantik-Allianz. Derweil bombten Nato-Flugzeuge Serbien und das Kosovo in Schutt und Asche. War es Sarkasmus oder bloß Ironie des Schicksals, daß sich die Nato mitten im ersten Krieg ihres Bestehens befand und damit gleichzeitig gegen ihren fundamentalsten Grundsatz verstieß?

Im gleichen Monat bemerkte ein hochrangiges Mitglied des US Außennministeriums gegenüber der amerikanischen Zeitung Spotlight : "Es ist wichtig, die Nato von den Einschränkungen ihrer eigenen Grundsätze zu befreien, damit der Plan zu einer Weltregierung einen Schritt weiter vorangetrieben werden kann."

Die Nato ist eine Verteidigungs-Allianz. Ihre Bündnisverträge sagen ganz klar, daß die Nato nur eingreifen darf, wenn das Territorium eines ihrer Bündnisstaaten angegriffen wird. Serbien aber war nie eine Bedrohung für die Nato. Aus diesem Grund hatte die Nato kein Recht, einen souveränen Staat anzugreifen, ohne zuvor von diesem provoziert worden zu sein. Vor allem dann nicht, wenn sie vom UN-Sicherheitsrat kein Mandat zur Kriegsführung erhalten hatte. "

Durch die Bombardierung Serbiens wurde ein Präzedenzfall geschaffen", führte der Beamte im US-Außenministerium weiter aus. "Obwohl es gegen die Statuten der Nato verstößt, kann die Nato jetzt auf der ganzen Welt jeden Staat angreifen. Damit hat sich die Rolle der Nato als UN-Weltarmee gefestigt. "Indem man der Nato plötzlich eine globale Rolle zubillige, baue man nicht nur eine Weltarmee auf, warnte der US-Diplomat, sondern man richte die Öffentlichkeit auch dazu ab, es künftig zu akzeptieren, daß die nationale Souveränität eines Staates dem Willen einer Weltregierung untergeordnet wird.

Daß genau dies von den Mächtigen der Welt beabsichtigt ist, kann man seit geraumer Zeit aus den Worten vieler Politiker heraushören. So prophezeite der amerikanische Vize- Außenminister Strobe Talbott "das Ende der Nationen, wie wir sie kennen" und betonte die Wichtigkeit "einer einzigen, globalen Autorität". US-Verteidigungsminister William Cohen sagte, die Nato werde sich von einer starren, territorialen Verteidigungspolitik lösen und eine flexiblere, mobilere Organisation werden, die auch außerhalb der Territorien der Bündnispartner operieren werde. Einen möglichen Grund für solche Militäroperationen sah Luxemburgs Außenminister Jacques Poosin "extremem Nationalismus"- was immer das heißen mag. Könnte dies am Ende gar bedeuten, daß die Schweiz künftig auch von der Nato bombardiert werden darf, wenn sie sich stur weigern sollte, der EU oder der UNO beizutreten?

Daß die Rolle der Nato als Weltpolizei beim Nato-Gipfel in Washington sanktioniert werden würde, stand schon vorher fest. In einer geheimen Rede vor der Trilateralen Kommission – einer Schwesterorganisation der Bilderberger ( siehe ZS 14, Seite 9) - sagte der deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping zur neuen Rolle der Nato als Welt-Einsatztruppe: "Die Allianz führt nun solche Aktionen erfolgreich in Bosnien und im Kosovo durch." Dies sagte Scharping einige Tage vor dem Beginn des Kosovo-Krieges. "Es ist von großer Wichtigkeit, daß diese neuen Kommando-Strukturen zur Gänze und möglichst schnell durchgesetzt werden", schloß Scharping seine Rede.

Nicht nur Spitzenpolitiker, sondern auch die führenden Massenmedien propagieren die Tendenz zu einer Weltregierung. Das hat sicher auch damit zu tun, daß immer mehr einflußreiche Medienvertreter zu den geheimen Jahrestreffen der Bilderberger geladen werden (siehe Kasten Seite 6). Zu ihnen gehört Jim Hoagland, Kolumnist der Washington Post. Eine Woche nach Beginn des Bombenterrors schrieb er in seiner Zeitung: "Wenn die Operation Kosovo dazu führt, in internationalen Beziehungen veraltete Vorstellungen von Souveränität außer Kraft zu setzen, dann wäre das ein politischer Erfolg dieser kostspieligen Intervention" (28.März 1999).

Dieses "Recht auf Intervention", das Hoagland für die Uno/Nato reklamiert, bedeutet im Klartext, daß künftig jedes Land angegriffen werden könnte, das sich gegen den Willen der Uno oder der USA stellt. Die betreffende Landesregierung zuvor als " kriminell" zu brandmarken, würde wohl im Zeitalter der Desinformation nicht allzu schwer fallen.

 Die Neue Zürcher Zeitung hatte zumindest die Fairneß, auch Kritiker der Nato zu Wort kommen zu lassen. In einem Artikel vom 7. Juli 1999 ging Hermann Weber vom Institut für Internationale Angelegenheiten der Universität Hamburg scharf mit der Nato ins Gericht. Er warnte davor, die Aggression der Allianz als mit der UN-Charta vereinbar schönzureden. "Wollte man sich einer solchen Auslegung des Völkerrechtes anschließen, liefe man Gefahr, daß die seit 54 Jahren von den Vereinten Nationen unternommenen Anstrengungen zur Sicherstellung oder Wiederherstellung des Friedens zwischen Staaten nachträglich für Makulatur erklärt werden. (...)Wenn darum die Nato-Staaten, wie zuletzt auf dem Washingtoner Jubiläumsgipfel im April dieses Jahres verkündet, ein eigenständiges Recht zu militärischen Einsätzen 'out of area' in Anspruch nehmen, das ein Mandat des Uno-Sicherheitsrats nicht zwingend voraussetze, dann stellen sich diese Staaten außerhalb der Ordnung der Vereinten Nationen."