Heilige Birgitta: In einer Welt der Männer machte sich im 14. Jahrhundert eine Frau aus Schweden auf, die Welt zu verändern. Nicht mit Feuer und Schwert, sondern mit Nächstenliebe und Barmherzigkeit.
An einem heißen Sommertag im Jahre 1303 ertönte ein lauter Schrei in Skederik, einem Städtchen in der Schwedischen Provinz Uppland. Er begleitete die Geburt eines kostbaren Mädchens, das auf den Namen Birgesdotter (Tochter des Birger) getauft wurde. Später sollte sie als heilige Birgitta in die Annalen der Geschichte eingehen. Birgitta stammte aus dem Adelsgeschlecht der Folkunger, welches die beiden schwedischen Könige Erik und Knut hervorgebracht hatte.
Das einzige, was bis heute aus jener fernen Zeit überdauert hat, ist die bescheidene Kirche von Skederik. In ihr wurde Birgitta getauft. Ein Gedenkstein vor der Kirche erinnert daran: Född a Finsta 1303. Död i Rom 1373 – geboren in Finsta, 1303. Gestorben in Rom, 1373.
Ihr Vater Birger Persson war Lagman (Landvogt, Landesrichter und Landeshaupmann) der Provinz Uppland. Die Lagmänner wählten damals den König von Schweden. Birger Persson war nicht nur sehr vermögend und angesehen, sondern auch sehr fromm. Jeden Freitag ging er zur Beichte in die Kirche, um dort die innere Stille zu finden und sich „für Gott bereit zu machen“. Sein starker Glaube bewegte ihn dazu, die Grundsteine für Kirchen und Klöster zu legen. Er begab sich auch auf Wallfahrten, die ihn für viele Wochen von zu Hause wegführten. So besuchte er das Grab des heiligen Jakobus in der nordwest spanischen Stadt Santiago de Compostela. Sein Großvater und Urgroßvater waren sogar bis nach Jerusalem gepilgert. Wie mühselig diese Reisen gewesen sein müssen, können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen. Doch es war die Liebe zu Jesus, dem Christus gewesen, weshalb sie solche Strapazen auf sich genommen hatten. Es scheint, als ob der Welt durch diese heiligen Reisen geholfen worden wäre, den dunklen, schweren Zeiten standzuhalten.
Am 3. April 1327 starb Birger Persson auf Finsta, seinem Herrensitz 50 km nordöstlich von Stockholm. Birgitta war zu dieser Zeit 25 Jahre alt. Als all die hohen Herren von Stand ihrem Vater die letzte Ehre erwiesen, spürte sie deutlich, wieviel Eitelkeit, Macht- und Besitzgier unter den schweren, schwarzen Anzügen dieser Würdenträger lauerte – Untugenden, die ihr noch oft das Leben erschweren sollten.
Über Birgittas Mutter, Ingeborg Bentsdotter, heißt es in der Chronik der Äbtissin Margareta Clausdotter, „Frau Ingeborg war eine sehr gute und fromme Frau. Heimlich verbarg sie in ihrem Innern ihre Frömmigkeit und lebte nach außen gemäß der Sitte wohl edler Frauen, weshalb sie von einer Nonne im Sko- Kloster für hoffärtig gehalten wurde. Diese Nonne hatte in der darauffolgenden Nacht einen Traum. Sie sah eine ehrwürdige Frau, die heftig zu ihr sprach: ‘Du denkst, meine Dienerin sei eine hoffärtige Frau; du hast dabei aber ganz unrecht, denn aus ihr will ich eine Tochter hervorgehen lassen, mit der ich mich in Gnaden verbinden will!’“
Sieben Kindern schenkte Ingeborg Bentsdotter das Leben: drei Söhnen und vier Töchtern. Drei der Kinder mußte sie allerdings sehr jung wieder an den Schöpfer zurückgeben.
Aus den alten Dokumenten geht hervor, daß Birgitta blond und blauäugig war. Sie besaß eine lebhafte Phantasie, eine gerechte Urteilskraft und war für ihr Alter sehr intelligent. Ihre Mutter hielt es für sehr wichtig, daß Birgitta zur Liebe zum Schöpfer erzogen wurde und die göttlichen Gesetze lernte. Birgittas Wissensdurst stillte die Mutter, indem sie ihr das Wissen über die Heiligen ihrer skandinavischen Heimat vermittelte. So blieb das Herz des Mädchens weit offen für das Übersinnliche.
Den ersten bewußten Kontakt mit der unsichtbaren Welt hatte Birgitta im Alter von sieben Jahren: Eines Morgens vernahm sie eine weibliche Stimme, und eine wunderschöne Frau zeigte sich ihr in strahlendem Licht. Die Lichtgestalt streckte Birgitta eine Krone entgegen und fragte sie, ob sie diese Krone tragen wolle. Birgitta war so entzückt, daß sie nicht mehr als ein Nicken hervorbrachte. So setzte ihr die herrliche Dame die Krone auf den Kopf. Kurz darauf verschwand sie wieder. Noch lange danach verspürte Birgitta die Spuren der Krönung auf ihrer Stirn. Erst später wurde ihr bewußt, daß Mutter Maria zu ihr gekommen war.
Das Leben in der Familie nahm seinen täglichen Lauf. Birgitta verbrachte viel Zeit in der wundervollen Natur mit ihren Seen und Flüssen und den dichten Fichtenwäldern. In eine kleine Grotte zog sie sich häufig zur Meditation zurück. Oft saß sie zusammengekauert auf den kalten Steinen und betete zu Gott. Es war der einzige Ort, wo sie dem familiären Alltag entfliehe Erlebnis mit der Lichtgestalt, was zur Folge hatte, daß sich Ingeborg Bentsdotter noch mehr um die geistige Nahrung ihrer Tochter kümmerte. Mit zehn Jahren nahm Birgitta schon an den Predigten in der Schloßkapelle der Familie teil. Damals träumte sie häufig von der Kreuzigung Christi, was sie innerlich sehr aufwühlte.
Im darauffolgenden Herbst verstarb Birgittas Mutter viel zu jung. Als sie das Ende nahen fühlte, rief sie ihre Familie zusammen. Eine große Trauer lag über dem Haus. Alle versammelten sich um ihre so geliebte Mutter. Sie soll in die Gesichter ihrer Vertrauten geblickt und in einer ruhigen Fröhlichkeit gesprochen haben: „Was klagt ihr denn? Ich habe lange genug gelebt. Ihr sollt euch vielmehr freuen, daß ich zu einem so mächtigen Herrn gerufen werde!“ Daraufhin segnete sie ihre Kinder und ihren Gemahl und verschied.
Heute liegen die sterblichen Überreste von Birgittas Eltern in der Domkirche von Uppsala. Sie wurden am vornehmsten Platz der Kathedrale beigesetzt, gleich neben dem Hochaltar, wo auch der heilige König Erik in seinem goldenen Schrein ruht.
Der mütterliche Geist verschwand langsam aus dem Haus. Das wichtigste, was der elfjährigen Birgitta blieb, war Gott in ihrem Herzen, der sie mit der verstorbenen Mutter verband. Die glückliche Kindheit in Finsta war vorbei. Birgitta mußte alles, was ihr so lieb und teuer war, hinter sich lassen und auf das Schloß ihrer Tante Katharina ziehen, die sich fortan um die Erziehung des jungen Mädchens kümmerte.
Anfänglich gestaltete sich das Zusammenleben nicht ganz einfach. Eines Nachts fand Katharina ihre Nichte auf den Knien betend vor einem Kruzifix vor. Ihre Tante zeigte nicht das Einfühlungsvermögen, dessen die offene Seele des Kindes bedurft hätte. Sie holte einen Stock und wollte Birgitta zur Strafe verprügeln. Der Stock jedoch brach entzwei, bevor er auf ihrem Körper aufschlug. Die Tante erschrak fürchterlich und wagte nach diesem nächtlichen Erlebnis nicht mehr, Birgitta wegen eines Gebetes zu tadeln.
Jene drei Jugendjahre auf dem Schloß Aspanäs waren sehr lehrreich für Birgitta, aber auch um einiges einsamer als die Jahre in Finsta bei ihrem Vater und ihren Geschwistern. Sie lernte, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Die Abgeschiedenheit auf dem Schloß half ihr, ihren Charakter zu festigen, was ihr im späteren Leben viel Bewunderung einbringen sollte. Die täglichen Messen in der Hauskapelle formten ihren Geist zur Erkenntnis, daß ihr Dienst im Leben etwas Höherem galt, als lediglich dem irdischen kleinen Selbst.
Mit 14 Jahren wollte sich Birgitta in ihrer Jungfräulichkeit gänzlich Gott weihen und eine Braut Christi werden. Doch sie durfte den Schleier nicht nehmen, weil ihr Vater andere Pläne mit seiner Tochter hatte. Dem Lagman war an einer günstigen politischen Verbindung mit dem richtigen Adelsgeschlecht gelegen. Seine zweite Tochter Katharina war ebenfalls im heiratsfähigen Alter. Und so wurden beide Mädchen den Söhnen von Gudmar, dem Lagman der Provinz Närke, versprochen.
Die Doppelhochzeit fand im September 1316 statt. Für Brigitta war es alles andere als der ‘schönste Tag’; lieber wäre sie gestorben, als vermählt zu werden. Dennoch sollte sie mit dem vier Jahre älteren Ulf eine gute Ehe führen, die sich an den christlichen Grundsätzen orientierte und ihnen acht Kinder schenkte.
Ulf war ein frommer junger Mann. Um seine Schulbildung war es allerdings schlecht bestellt. Birgitta brachte ihm nicht nur Lesen und Schreiben bei, sondern förderte ihn auch auf seinem geistigen Pfad. Ulf wurde selbst zum Lagman gewählt, was mit häufigen Besuchen am Königshof verbunden war. Aus diesem Grund lebten sie relativ enthaltsam, was natürlich auch der tiefen Frömmigkeit von beiden zuzuschreiben war. Nachdem sie aus Spanien von ihrer letzten gemeinsamen Pilgerfahrt zurückgekehrt waren, beschlossen sie beide, künftig ganz keusch zu leben. Ihr gemeinsamer Wunsch war es sogar, sich gegenseitig frei zu geben, damit sie beide ihren Lebensabend im Kloster verbringen konnten.
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