Das Ende der Angst

Die ansteckendste menschliche Eigenschaft heißt Angst. Lesen Sie hier, wie Sie sie überwinden und in ihr Gegenteil, die Liebe verwandeln können.

Die Angst ist ein Gift, das einen lähmt und im Nichtstun verharren läßt.

Die Angst ist ein Gift, das einen lähmt und im Nichtstun verharren läßt.

Mal ganz unter uns: Haben Sie eigentlich Angst? Ja? Sie stehen damit nicht allein. Denn Angst ist die weitest verbreitete und ansteckendste ‚Krankheit‘, die es auf dieser Welt gibt. Doch ich habe eine gute Nachricht für Sie: Auch diese Krankheit ist heilbar – trotz ihrer Heimtücke, trotz mancher Bestrebung, sie am Leben zu halten, trotz der Hartnäckigkeit, mit der sie sich im Körper der Menschheit festgefressen hat.

Um eine Krankheit zu heilen, ist es notwendig, sie zu kennen. Der sicherste Schutz eines Störenfriedes vor dem Entdecktwerden ist die Selbstverständlichkeit, mit der er sich ins tägliche Leben einfügt. Lassen Sie uns also zunächst einen kleinen Streifzug durch einige Phänomene des Alltags unternehmen und den bösartigen Keim der Angst als dahinterstehende treibende Kraft ans Licht bringen. Denn ich wette mit Ihnen um die Goldene Angsthasenpfote: Auch Sie handeln in Ihrem Leben öfter von Ihrer Angst motiviert als Sie glauben.

Die Flucht vor der Angst

Eine der hervorstechendsten Erscheinungen unserer Zeit ist der Aktivitätsdruck, dem wir uns aussetzen. Der Job, die Karriere verlangen von uns fast das Allerletzte. Man muß überall die Nase vorn haben, sonst ist man weg vom Fenster oder büßt Vorteile ein. Ist dies nicht die Angst davor, etwas nicht zu bekommen, was sonst ein anderer bekäme? Die Angst, den Ruf der Nummer Eins einzubüßen – wo man doch etwas ganz Besonderes sein will?

Dieser Strudel von rastlosem Tätigsein findet seine angemessene Fortsetzung in der Freizeitgestaltung. Nach getaner Arbeit hetzt man ins Fitness-Studio, um sich wie das Meerschweinchen im Käfig auf das Laufband zu werfen, die Pfunde von den Hüften zu schwitzen und den Waschbrettbauch zu kultivieren. Könnte die Ursache hierfür die Angst sein, den Normen der Werbung nicht zu genügen, dem gesellschaftlichen Styling nicht zu entsprechen, als unattraktiver Langweiler zu gelten, wenn man diesem Druck nicht nachkommt?

Vielleicht gelten diese speziellen Formen der „Beschäftigungstherapie" nicht für Sie? Nun, so lassen Sie uns untersuchen, ob in Ihrem Leben andere Ablenkungsmanöver stattfinden, denn immer noch geht es um die Goldene Angsthasenpfote. – Nicht wenige Menschen sind darauf bedacht, daß sie von möglichst vielen anderen in dankbarer Erinnerung behalten oder gar als einen auf dem Pfad der Weisheit besonders weit vorangeschrittenen Lebensstrom betrachtet werden. Der Aktivitäts-Strudelwirkt sich in der persönlichen Welt vielleicht dahingehend aus, daß man sich in scheinbarem Altruismus erschöpft, Unmengen an Geschenken macht, auf allen möglichen esoterischen Veranstaltungen zu Gast ist und vor lauter Dabeisein und Sich-Zeigen gar nicht mehr dazu kommt, in der eigenen Wohnung für Ordnung zu sorgen. Sollte nicht auch solches Handeln die eigenen schwachen Punkte zudecken, aus Angst, man würde seine Aura der Perfektion und Wichtigkeit verlieren?

Die Angst vor der Stille

Hand aufs Herz: Was würden Sie tun, wenn Sie auch nur für einen einzigen Tag ganz alleine in einem stillen, schlichten Raum leben sollten? Ohne beständiges Handeln, ohne Ablenkung – nur die Ruhe und Sie? In dieser Ruhe wären Sie mit sich selbst ganz alleine – und Sie hätten nichts zu tun, außer sich selbst anzusehen, mit all den schöneren und fragwürdigeren Dingen, die in Ihnen sind. Genau davor haben wir Angst. Manche Menschen nehmen sogar eher einen Herzinfarkt oder einen „Burn Out" (Ausgebranntsein) in Kauf als ein Infragestellen der eigenen Tätigkeiten und Ziele.

Allgemein gesprochen kann man sagen, daß jede unserer Ängste eine sehr tief sitzende Ursache hat. Denn diese Angst, die wir gar nicht mehr als Triebfeder unseres Handelns erkennen, führt uns weiter und weiter weg von unserer eigenen Mitte, unserer schöpferischen, weisen, Liebe verströmenden Herzflamme (vgl. ZeitenSchrift 6). Zu ihr jedoch müssen wir zurückfinden – zu unserer eigenen Liebe, Weisheit und Kraft, unserer wahren GEGENWART, wollen wir ein wahrhaft angstfreies Leben. Denn dies ist die eigentliche Krankheit, die durch Angst verursacht wird: wir entfernen uns von unserem eigenen Zentrum der Geistigen Freiheit. Wir werden immer ratloser und geraten in Abhängigkeit von äußeren Scheinlösungen, die uns für teures Geld und auf Kosten unserer Herzensruhe angeboten werden.

Sehen Sie nun, warum manche Leute ein Interesse haben, unsere Ängste wachzuhalten? Angst ist das Mittel, um Menschen in geistiger Abhängigkeit zu halten – dies gilt für die Erziehung von Kindern und sogar für ganze Völker. Mein Bestreben ist es, Ihnen Möglichkeiten anzubieten, um aus diesen Teufelskreisen auszusteigen (s. hierzu den Abschnitt: „Wege aus der Angst"). Denn das Neue Zeitalter kann keine geduckten Sklaven gebrauchen: aufrecht und frei sollen und werden wir in das Licht gehen, das am Horizont bereits aufscheint.

Angst ist keineswegs unbesiegbar, im Gegenteil. Durch die Anwendung ganz einfacher Prinzipien kann man immer und überall sich aus den Fängen der Angst befreien.

Die Gewöhnung an Angst

Wenn man mit Menschen über Angst spricht, erfährt man häufig, daß dieses Phänomen ohne größeres Nachdenken einfach hingenommen wird. Angst sei eben ein unabänderlicher Bestandteil des Lebens, hört man da. Manche glauben sogar, daß Angst zum Überleben notwendig sei.

Es mag sogar stimmen, daß uns Angst manchmal davor zurückhält, daß wir uns auf eine gefährliche oder gar lebensbedrohende Situation einlassen. Doch wie oft befinden Sie sich denn in einer wirklich bedrohlichen Situation? Waren Sie überhaupt schon einmal real bedroht oder in Lebensgefahr? Hier mag die Angst ums nackte Überleben wohl angemessen gewesen sein, denn sie setzt in solchen Situationen unsere ganzen Kräfte frei, um aus der Klemme hinauszuspringen.

Doch wir wollen uns hier das tägliche Leben betrachten, nicht extreme Eventualitäten, für die ich sowieso kein Patentrezept anbieten kann. – Als ein Göttliches Wesen, ausgestattet mit der Kraft der Herzflamme, sind wir automatisch in jedem Augenblick unseres Lebens Schöpfer und Verursacher. Das heißt, daß wir allein dadurch, daß wir SIND, denken und fühlen, Göttliche Urenergiequalifizieren, d.h. mit einer Form, mit einer Eigenschaft und deren Strahlung versehen. Diese jeweils unterschiedlich qualifizierte Energie strahlen wir in unsere Umgebung aus, welche unmittelbar davon beeinflußt wird. Wir sehen hier das Gesetz der Resonanz wirken.

Senden wir Gefühle der Angst aus, strahlen auch diese je nach Intensität mehr oder weniger mächtig bzw. länger oder kürzer andauernd über unsere persönlichen Grenzen und berühren alles Leben weit über das Individuum hinaus. Nun aber tritt ein weiteres Gesetz des Lebens in Aktion: das Gesetz der Anziehung der Gleichart. In dem Moment, da wir Energie aussenden, zieht diese Energie jeweils gleichartige Schwingungen an. Von einer Energieform, die durch sehr viele schöpferische Lebensströme genährt wird, wie zum Beispiel der Energieform Angst, existieren riesige Massen-Gedankenformen, die über den ganzen Globus verteilt sind. Diese Massenformen besitzen eine Eigendynamik und, bestehen so lange wie sie von unseren Gedanken und Gefühlen am Leben erhalten werden. Menschliche Auswüchse wie Horror- und Actionschocker in Kino und Fernsehen tragen einen großen Teil dazu bei, diese Entitäten zu erhalten. Sie brauchen sich aber keinen dieser Filme anzutun, um Anschluß an diese Gedankenform zu bekommen. Es genügt schon, daß Sie Angst in Ihrem Gemüt zulassen – und augenblicklich gelangt Ihr eigenes Gefühl in Resonanz mit der weltweiten Massenschwingung der Angst. Sie haben mit Ihrer Angst die Tür aufgemacht, und nun fließt diese Massenenergie ungehindert in Ihr Sein. Dies ist einer der Gründe dafür, weshalb depressive Menschen kaum mehr aus ihren dunklen Tiefen herausfinden.