Das Geheimnis der 12 und der 13

In vielen bekannten Sagen und Mythen stosst man immer wieder auf die zwei bedeutungsvollen Zahlen 12 und 13. Erfahren Sie, was die beiden Zahlen mit Einweihung zu tun haben - und warum sie in vielen alten Sagen und Mythen eine so große Rolle spielen.

Manches, was in der griechischen Fabelwelt als rein allegorisch erscheint, hat doch einen wirklichen Hintergrund. Beispielsweise der einäugige Zyklop, dem Odysseus auf seiner Irrfahrt begegnet, weist auf frühere Menschengeschlechter, auch Wurzelrassen genannt, hin. Hesiod erzählt von drei einäugigen Zyklopen, welche die Söhne des Coelus und der Terra waren. Sie stellen die frühesten Menschenrassen dar, die riesenhaft von Gestalt waren, nicht oder erst halb physisch, und die statt zweier Augen wie wir, nur das eine, geistige Auge in der Mitte der Stirn besaßen (das bei uns heute verkümmert und inaktiv ist und sich an der Stelle des Stirn-Chakras befindet). Sie sahen, was uns heute verborgen ist. Und unsre physische Welt hätten sie jedoch noch nicht wahrzunehmen vermögen – nur gab es sie damals auch noch nicht. Unsere zwei Stirnaugen wurden erst am Anfang der vierten (atlantischen) Wurzelrasse entwickelt. Odysseus scheint ein früher Mensch dieser vierten Wurzelrasse mit den zwei Augen gewesen zu sein; ja, er gehörte den Heroen jener frühen Rasse an. In den Augen der hellsichtigen Zyklopen war er dennoch ein ‚Ruchloser‘. Blavatsky schreibt in der Geheimlehre: "Sein (Odysseus‘) Abenteuer mit den Zyklopen – einem wilden Riesengeschlechte, dem Gegensatze der gebildeten Gesittung in der Odyssee ist ein allegorischer Bericht von dem allmählichen Übergange der zyklopischen Zivilisation des Steins und der Kolossalbauten zu der mehr sinnlichen und körperlichen Natur der Atlantier, welcher schließlich den Rest der Dritten Rasse ihr alles durchdringendes geistiges Auge verlieren ließ." Odysseus erlitt Schiffbruch an der Insel Aeaea, wo Kirke alle seine Gefährten in Schweine verwandelte wegen ihrer Lüsternheit; und darnach wurde er nach Ogygia verschlagen, der Insel der Kalypso, wo er etwa sieben Jahre mit der Nymphe in unerlaubter Verbindung lebte. Nun war Kalypso eine Tochter des Atlas, und alle traditionellen alten Versionen sagen, wenn sie von der Insel Ogygia sprechen, daß sie sehr weit entfernt von Griechenland, und gerade in der Mitte des Ozeans war; es dürfte sich dabei also um Atlantis gehandelt haben.

Die Zahl ‚13‘ ist auch die ‚Zahl des Ecksteins‘ und des eingeweihten Menschen, der die 12 Stufen der Einweihung erfolgreich durchlaufen hat. Jesus repräsentiert sie – hier beim Abendmahl mit seinen zwölf Jüngern.

Interessant am ‚Mythos‘ des Odysseus ist auch, welch zentrale Stellung die Zahl zwölf darin einnimmt. Mit zwölf Schiffen fährt er an zwölf Orten vorbei, bis er endlich nach Ithaka heimkehrt. Man könnte dies den zwölf Einweihungen gleichsetzen, und heim kommt ein anderer, als einst ausgegangen war – ein Vollendeter. So verwundert es nicht, daß er als einziger in der Lage ist, den königlichen Bogen zu spannen. Der Bogen ist immer ein Symbol für geistige Überlegenheit; und Odysseus repräsentiert nun den vollkommen Eingeweihten, der in der Lage ist, den Pfeil durch die runde Öffnung von zwölf hintereinander aufgestellten Äxten zu schießen – ein Plan, den sich Pallas Athene ausgedacht hatte.

Wer die zwölf Ebenen der Einweihungen erfolgreich durchschritten hat, kommt vor das ‚Tor der Götter‘, jenseits dessen zeitlose Freude und zeitloser Friede wohnen. Es ist dies die 13. Stufe. Die Zahl 13 war für den eingeweihten Menschen schon immer die Zahl von Vollendung und Glück. Nur für jene Menschen, die sich dem Einweihungsweg widersetzen, bedeutet die 13Unglück. In der Kabbala verleiht Jahve dem Kosmos durch die Zahl 13 Gestalt. In der christlichen Symbolik steht Jesus selbst für die 13: Der Meister unter seinen zwölf Jüngern.

Der Hierophant (in den Mysterien der höchste Priester) und seine zwölf Helfer waren in allen Mysterientempeln des Altertums bekannt. In den ägyptischen Mysterien beispielsweise waren der Hierophant und die zwölf priesterlichen Einweiher beim letzten Stadium der Einweihung des Kandidaten in der Königskammer der Großen Pyramide anwesend.

Marcel Messing schreibt in seinem Buch "Gnostische Weisheit in Ost und West": Die Zahl 13, die aus den Ziffern 1 und 3 gebildet wird, hat die Funktion eines ‚Ecksteins‘ und ‚Schlußsteins‘. Die Summe dieser Zahl ergibt 4, hiermit stimmen wiederum die vier Einweihungen der großen Mysterien überein, die Zugang zum Mysterium des Dreizehnten (u.a. in Eleusis) verschafften.

Der Zwölf und der Dreizehn begegnen wir auch in der Sage von der Tafelrunde: König Artus ist als Dreizehnter das Symbol der Erleuchtung, dem seine zwölf Ritter nacheifern. Messing: "Christus und Artus sind mit dem Gral verbunden, dem alles gebenden und niemals versiegenden energetischen Liebesprinzip des Alls. Wer sich dagegen wehrt, ‚ißt und trinkt‘ sich selbst zu Tode, wird ein ‚lebendiger Leichnam‘, ein isolierter Mensch. Dieser isolierte Mensch (Judas, Mordred oder ein anderer) muß völlig aus dem Kreis der Zwölf ausscheiden, ehe – dank des Findens des inneren Christus – der Dreizehnte, der neue Adam, erweckt werden kann."