Das siebenfältige Licht der Schöpfung

Aus dem Urquell des Universums strömen sieben Strahlen zu jedem Stern. Ihre Elektronen tragen die Qualitäten von Vater-Mutter-Gott. Es gibt nichts, was existiert, was nicht von ihnen durchdrungen wird – vom kleinsten Stein über den Menschen bis hin zum grössten Gott.

Symbolische Darstellung eines „Lenkers der Strahlen“, welche die sieben Strahlen aus der Tiefe des Universums empfängt, um sie dann heruntertransformiert auf die Erde zu leiten.

Symbolische Darstellung eines „Lenkers der Strahlen“, welche die sieben Strahlen aus der Tiefe des Universums empfängt, um sie dann heruntertransformiert auf die Erde zu leiten.

Warum hat die Woche sieben Tage? Warum Schneewittchen sieben Zwerge hinter sieben Bergen? Warum die Erde sieben Kontinente (Nord-, Südamerika, Antarktika, Afrika, Europa, Asien, Australien)? Warum der Kopf sieben Öffnungen (Augen, Nasenlöcher, Mund, Ohren) und der Regenbogen sieben Farben? Warum sind es gerade sieben Stufender Einweihung? Warum hat die Musik sieben Töne und Jakob sieben Söhne und der Mensch sieben Chakras, sieben Körper und sieben Sinne?

Weil es sieben kosmische Strahlen sind, die aus dem Urquell der Schöpfung fluten und alles Leben erschaffen und erhalten.

Warum gerade sieben? Weil Schöpfung nur stattfinden kann, wenn eine männliche und eine weibliche Polarität zusammenwirken: Vater- Gott und Mutter-Gott erschaffen das Kind, den Christus. Diese drei Strahlen bilden die Heilige Dreifaltigkeit oder die Natur Gottes. Will Gott erschaffen, so offenbart sich das universale Einssein immer zuerst in der Dreiheit. Und diese gebiert in ihren möglichen Kombinationen dann zwingend die Sieben.

Die drei Schöpfer strahlen erschaffen nämlich vier weitere:

  • Indem alle drei zusammenwirken für den vierten Strahl.
  • Indem der Erste und der Zweite sich im Fünften wiederfinden.
  • Indem der Zweite und der Dritte den sechsten Strahl erschaffen.
  • Und schließlich, als letztmögliche Kombination, der erste und der dritte Strahl dem siebten Leben geben.

Die Drei und die Vier sind die Zahlen der materiellen Schöpfung, symbolisiert in der Pyramide, deren dreiseitige Flächen auf viereckigem Grund ruhen.

Alles ist Leben

Um die fundamentale Bedeutung dieser Strahlen anerkennen zu können, müssen wir zuerst die Wahrheit annehmen, daß jede Erscheinungsform belebt ist. Es gibt im Universum nur Leben und Bewußtsein - oder, anders ausgedrückt, Schwingung und Bewußtsein. Renommierte Vertreter der Wissenschaft geben - nicht zuletzt dank der Entwicklung des Elektronenmikroskops - heute zu, daß die Unterteilung in organische (= lebendige) und anorganisch (= tote) Chemie unzulässig ist - beispielsweise Nobelpreisträger John Howard Northrop. Und ein weiterer Nobelpreisträger, W.M. Stanley, attestiert: "Der Übergang vom Leblosen zum Lebendigen geht in der Natur so langsam vonstatten, daß die Grenze zweifelhaft ist und es wahrscheinlich gar keine gibt." Kristalle beispielsweise 'leben' in Körperzellen und verharren außerhalb derselben in einem dem Winterschlaf der Tiere ähnlichen, scheinbar 'toten' Zustand. In ihnen deshalb aber etwas 'anorganisches' zu sehen, hieße aber, den Winterschlaf halten den Bären für tot zu erklären!

Jedes kleinste Teilchen lebt. Jedes Elektron verfügt über Bewußtsein - und genauso auch die gröberen Bausteine der Materie: Die Atome, Moleküle und Zellen. Milliarden von Zellen bilden einen menschlichen Körper. Milliarden von Menschen bilden - zusammen mit den übrigen Reichen der Natur - den Planetenkörper. Milliarden von Planeten bilden gemeinsam den Körper der Gottheit, der ohne Anfang und Ende ist. In jenem Körper sind ganze Planetensysteme das, was die Chakras im menschlichen Körper sind. Und sie alle werden durchdrungen, belebt und 'eingefärbt' von den sieben Strahlen der Schöpfung:

1. Strahl: Willen, Macht, Schutz, Glauben (Blau)

2. Strahl: Erleuchtung, Weisheit, Beständigkeit (Gold)

3. Strahl: Liebe, Anbetung, Barmherzigkeit (Rosa)

4. Strahl: Reinheit, Harmonie, Hoffnung (Kristallin, Weiß)

5. Strahl: Wissenschaft, Heilung, Geduld, Weihung (Smaragdgrün)

6. Strahl: Hingabe, Dienst, Frieden, Gnade (Pfirsichfarben)

7. Strahl: Anrufung, Zeremoniell, Demut, Transformation (Violett).

Es ist kein Zufall, daß die Lehre von den Strahlen etwa zur gleichen Zeit ins Bewußtsein der Menschen drang, als die Wissenschaft die Tatsache verkündete, daß es nichts weiter als "Energie" gäbe, daß alle Formen aus winzigen Energieeinheiten bestünden und Ausdrucksmittel von Kräften seien. Alice Bailey gibt folgende Definition für einen kosmischen Strahl: "Ein Strahl ist nur ein Name für eine besondere Kraftart oder Energie, wobei der Schwerpunkt auf der Qualität liegt, die von dieser Kraft entfaltet wird, und nicht auf dem Formaspekt, den der Strahl hervorruft." Die ersten drei Strahlen werden die Aspektstrahlen genannt, die weiteren, abgeleiteten vier die Attributstrahlen. Sie eilen aus dem 'Zentrum der Schöpfung' zu jeder Sonne, jedem Planeten, jedem Engel, jedem Menschen, jedem Naturgeist, jedem Tier, jeder Pflanze, jedem Mineral, jeder Zelle, jedem Molekül, Atom und Elektron und geben ihnen Leben, Farbe und die ihnen eigene Qualität.

Ihre Aktivität verläuft - wie alles in der Schöpfung - in Zyklen. Die Aspektstrahlen weisen längere Zyklen auf als die Attributstrahlen, und sie folgen (im okkulten Sinne) einem langsamen Tempo, dessen Wirkung sich steigert und im Lauf der Zeiten an Intensität ständig zunimmt. Die Attributstrahlen hingegen wirken in kürzeren Zyklen. Die ersten drei Strahlen (Wille, Weisheit und Liebe) bilden dabei die ursprüngliche Göttlichkeit, während die zusammengesetzten Strahlen (Reinheit, Wissenschaft/Heilung, Hingabe, Transformation) so etwas wie die 'Seele' der Gottheit ausmachen. "Dessen ungeachtet muß man daran festhalten, daß die sieben Strahlen in ihrer Gesamtheit die Ausdrucksform dessen darstellen, was Gott ist", schreibt Bailey in ihrer Abhandlung über die sieben Strahlen.

Aktive und inaktive Strahlen

Im gleichen Buch listet sie auf, welche Strahlen heute voll auf Erden wirksam sind, und welche gegenwärtig zurückgehalten werden:

1. Strahl gegenwärtig nicht tätig.

2. Strahl in Funktion seit 1425

3. Strahl in Funktion seit 1575

4. Strahl kommt ab 2025 wieder langsam in Erscheinung

5. Strahl in Tätigkeit seit 1775

6. Strahl verschwindet rasch. Das Nachlassen setzte 1625 ein

7. Strahl trat 1675 in Aktion.

Der Erste Strahl betätigt sich oft als großer Zerstörer, da er auch der große Erneuerer ist, und jeder Erneuerung die Zerstörung des Alten vorangeht. Es wird daher kaum eine Welle der Zerstörung über unsere heutige Welt hineinbrechen. Der 5. Strahl der Wissenschaft wurde 'außer Programm' in seiner Wirkung abgeschwächt, um zu verhindern, daß die Menschheit den eingeschlagenen, falschen Weg der Wissenschaft ins völlige Verderben geht. Nicht tätig ist ebenfalls der Strahl der Kunst und Musik - eine mögliche Erklärung dafür, weshalb unsere technologisch so weit fortgeschrittene Welt auf dem Gebiet der Kunst, Architektur und Musik gleichsam in eine Kindheitsphase zurückgefallen ist, nachdem die früheren Jahrhunderte (als der 4. Strahl noch tätig war) eine solche Hochblüte von Kunst und Musik hervorgebracht hatten. Es scheint, daß die Menschheit erst geistig wachsen und zu den richtigen Erkenntnissen finden muß, bevor sie diesen dann in einer wahrhaft göttlichen Weise Ausdruck verleihen kann. Denn jene Strahlen, die heute am aktivsten sind, sind Bailey zufolge der goldene Strahl der Weisheit und Erleuchtung, der rosafarbene Strahl der Liebe und der Strahl des neuen Zeitalters - der violette Strahl der Anrufung und der Transformation.

Das bedeutet, daß zwei Aspektstrahlen - zwei Hauptstrahlen also - tätig sind, und dies sind immer Zeiten, wo man "in der Entwicklung der Menschheit große Ereignisse erwarten" darf (Bailey). Interessant ist, daß der Strahl der Weisheit ungefähr zur Zeit der Renaissance zu wirken begann, als die Menschen des Spätmittelalters das große alte Wissen der Griechen und Ägypter wiederentdeckten. Und daß dies etwa zur gleichen Zeit begann, da die Geistige Hierarchie des Planeten ihre Jahrhunderte dauernde, langsame Annäherung an die Menschheit begann, die nun zur Realität geworden ist und zu einem noch viel engeren Verhältnis im Zeitalter des Wassermanns führen wird. Die Schlüssel zu diesem Zeitalter liegen ebenfalls in den drei hauptsächlich aktiven Strahlen begründet: Höheres Geistiges Lernen (2. Strahl), allumfassende Liebe (3. Strahl) sowie Bruderschaft aller Menschen und allgemeiner Gruppendienst, welche Aspekte des immer aktiver werdenden 7. Strahls sind, wie wir noch ausführen werden.

Alice Bailey sagt dazu: "Wenn sich das Motiv rein wissenschaftlichen Interesses in Liebe und Dank für die von Gott gegebenen Offenbarungen verwandelt hat, und wenn der Dienst an der Allgemeinheit die Triebfeder wird, dann werden wir wahre weiße Magie am Werke sehen. Daher muß der Mystiker (6. Strahl) erst zum Okkultisten (7. Strahl) werden, und der moderne Aspirant muß zu rechten Motiven, zur Gedankenkontrolle (2. Strahl) und zur Bruderliebe (3. Strahl) erzogen werden; und alle diese Fortschritte müssen und werden in einer vorbildlichen Lebensführung zum Ausdruck kommen. Rechtlichkeit, also die Geisteshaltung, niemandem ein Unrecht oder Leid zuzufügen, niemand zu verletzen oder zu benachteiligen, - das ist in der heutigen Welt die größte und wirksamste Kraft. Ich spreche nicht von Mangel an Widerstand, sondern meine jenen positiven Charakterzug, der nichts Übles ausdenkt. Derjenige, der keine bösen Gedanken hat und niemandem Schaden zufügt, ist ein Bürger in Gottes Welt."

Stufenleiter der Schöpfung

Auf ihrem Weg durch die Weiten des Weltalls durchlaufen diese geistigen Elektronenströme die verschiedensten Ebenen. Ihre Schwingungsfrequenz muß für jeden Stern und jeden Planeten auf ein verträgliches Niveau hinuntertransformiert werden. Dies besorgen die sogenannten 'Lenker der Strahlen'. Das Sanskrit-Wort bezeichnet sie als 'Chohane'.

Okkulte Schriften besagen, daß auch unser Sonnensystem in Wahrheit nur sieben Planeten 'enthält'. Wie das? Nun, die physisch sichtbaren Planeten, die unsere Astronomen entdeckt haben, müssen nicht unbedingt alle um unsere physisch sichtbare Sonne kreisen, die auch nur wieder eine in einem Reigen aus sieben Sonnen mit je sieben Planeten ist - 49 Planeten also im ganzen, die sich um ihre jeweiligen Sonnen drehen, welche wiederum um die große Zentralsonne kreisen. Schwindlig? Ach was! Dieser kosmische Reigen ist keine Schleuderfahrt, sondern ein sphärischer Tanz, voll der Tonharmonien und Farben. Hatte nicht die Aeolsharfe der griechischen Mythologie auch sieben Saiten? Nun, auch sie wurde 'von den sieben Strahlen gespielt'...

Tellis Papastavros gibt in seinem bedeutenden Buch Gnosis and the Law die Namen der sieben Sonnen an, die gemeinsam mit der unsrigen um die große Zentralsonne kreisen. Die Doppelnamen beziehen sich immer auf Vater- und Mutter- Gott der jeweiligen Sonnensysteme. Jede Sonne ist immer männlich-weiblich, so wie auch jeder Planet von einem Paar beseelt wird, und auch wir Menschen alle irgendwo im Himmel oder auf Erden eine Dualseele haben - die gegengeschlechtliche 'andere' oder 'verlorene' Hälfte, mit der wir spätestens dann wieder vereint werden, wenn beide ihren Aufstieg in die höheren Reiche geschafft haben - dann aber für die Ewigkeit.