Den Himmel auf die Erde holen

Beten ist nicht etwa Opium für schwache oder verzagte Menschen. Beten ist nicht weniger, als den Wesen des Himmels eine Lichtstraße zur Erde zu bauen – auf der sie kommen können und ihre ‚Wunder‘ vollbringen.

Wunder stehen nicht im Gegensatz zur Natur, sondern nur zu dem, was wir über sie wissen.

Augustinus

Das Gebet ist eine Kette von Gold, welche die Welt umschlingt und am Fuße Gottes endet.

Tennyson
Mit seinen Gebeten baut der Mensch den himmlischen Wesen eine 'Strasse', auf der sie zur Erde kommen können.

Mit seinen Gebeten baut der Mensch den himmlischen Wesen eine 'Strasse', auf der sie zur Erde kommen können.

Wenn ein Mensch noch so sehr sein Leben im ‚Griff‘ hat, auf den ‚alten Herrn im Himmel‘ gnädigst verzichten kann; wenn ein Mensch noch so zynisch-abfällig über die ‚Schwächlinge‘ frotzelt, die es nötig haben, den Tag mit einem Gebet zu beginnen; wenn ein Mensch noch sosehr intellektuell hochstehend ist, dass er glaubt, auf den albernen Glauben verzichten zu können – wenn er im abstürzenden Flugzeug sitzt oder in der eiskalten Gletscherspalte oder auf dem Bett liegt, das in den Operationssaal gerollt wird, dann betet es plötzlich aus ihm. Denn das Beten ist ein natürliches Bedürfnis der menschlichen Seele, und diese gewinnt dann die Überhand, wenn Zynismus, Intellektualität und Zweifel gebrochen werden durch die Macht lebenserschütternder Ereignisse.

Wenn sie doch nur wüssten, die trotzigen Kopfmenschen, wieviel besser es sich lebt mit Glauben, mit Gebet und mit Gott. Wie schon der Philosoph und Mathematiker Pascal herausfand: Selbst wenn es Gott nicht gäbe, sind die Früchte des Glaubens solcherart ,dass es vernünftiger wäre, an ihn zu glauben.

Allmählich werden diese ‚Früchte des Glaubens‘ sogar von Wissenschaftlern gemessen – obwohl ein amerikanischer Forscher sehr richtig bemerkte, dass „der Versuch, Spiritualität wissenschaftlich zu messen, ungefähr so erfolgreich ist wie der Versuch, einen Wackelpudding an die Wand zu nageln“.

Ute York zählt dennoch einige höchst bemerkenswerte wissenschaftliche Untersuchungen der Wirkung des Glaubens auf in ihrem wunderbaren Buch „Die Botschaft der Wunder“:

  • Eine Studie am Dartmouth-Hitchcock Medical Center aus dem Jahre 1995 ergab, daß bei 232 Patienten, die am Herzen operiert worden waren, diejenigen, die Kraft aus ihrem Glauben schöpfen, dreimal so hohe Überlebenschancen hatten wie diejenigen, die nicht religiös waren.
  • Eine Langzeitstudie über dreißig Jahre kam zu dem Ergebnis, dass Kirchgänger niedrigere Blutdruckwerte haben als Nichtkirchgänger, und zwar selbst dann, wenn man die Risikofaktoren wie Rauchen etc. mit einbezieht.
  • Eine Studie aus dem Bereich der Gerontologie, durchgeführt an viertausend alten Menschen, die noch zu Hause lebten, kam zu dem Ergebnis, dass diejenigen, die regelmäßig zum Gottesdienst gehen, weniger zu Depressionen neigten und insgesamt gesünder waren als die Kontrollgruppe.
  • Zahlreiche Studien bezeugen, dass religiöse Menschen weniger an seelischen Krankheiten leiden und eine wesentlich geringere Selbstmordrate aufweisen als andere.
  • Dr. Herbert Benson, Präsident des Mind-Body-Institutes an der Universität Harvard hat herausgefunden, dass Glaube sogar noch heilsamer ist als Meditation, die er als eine einfache Entspannung ohne Hinwendung zu einem höheren Wesen definiert. Seine gläubigen Patienten waren im Durchschnitt gesünder und erholten sich nach Krankheiten schneller als solche, die ‚nur‘ meditierten.

„Die Medizin hat nun entdeckt“, schreibt Ute York, „was die Kirche schon seit Jahrhunderten weiß. Die Kraft des Glaubens kann Schmerzen lindern, Krankheiten heilen und ein Gefühl des Wohlbefindens vermitteln.“

Dies ist auch die Erfahrung von Professor Benson: „Der Glaube allgemein ist etwas wunderbar Heilsames. In 60 bis 90 Prozent der Fälle trägt schon der Glaube an den Erfolg einer medizinischen Behandlung zum Erfolg bei. Aber der Glaube an eine unbesiegbare, göttliche Heilkraft ist noch viel stärker.“

Heilen – nur mit Beten

„Haben die Gläubigen wirklich Gott auf ihrer Seite?“ fragt Ute York in ihrem Buch. „Werden die Gebete beantwortet? Jeffrey Levin behauptet, ein echter Wissenschaftler könne das zumindest nicht ausschließen. Eine der bekanntesten Studien, die sich damit beschäftigt hat, stammt aus dem Jahre 1988 und wurde von dem Kardiologen Dr. Randolph Byrd in San Francisco durchgeführt. Dabei arbeitete er mit 393 Patienten aus seiner Herzabteilung. Für die nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Hälfte von ihnen ließ er besonders strenggläubige Christen, die Born again Christians, beten. Um den Placeboeffekt zu vermeiden, wurden die Patienten nicht über das Experiment informiert. Byrd fand heraus, dass die Kontrollgruppe (also die, für die nicht gebetet wurde) fünfmal so häufig Antibiotika benötigte und dreimal so häufig Komplikationen entwickelte wie die Gruppe, für die gebetet wurde. Die Studie von Byrd galt einige Jahre als die Sensation schlechthin.“

In Amerika gibt es einige hunderttausend Menschen, die das Gebet jedem Arzt vorziehen. Sie gehören der Glaubensvereinigung Christian Science (Christliche Wissenschaft) an. „Das Gebet, das eine Sünde umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, dass bei Gott alle Dinge möglich sind“, schrieb deren Gründerin, Mary Baker Eddy, im letzten Jahrhundert. Lange bevor die Psychosomatiker darauf kamen, hatte die amerikanische Hausfrau erkannt, dass Krankheit und Schmerz ihren Ursprung sehr häufig in der Seele haben. „Wenn ein Christlicher Wissenschaftler an eine Heilung zurückdenkt, dann denkt er im allgemeinen nicht: Damals wurde ich von der Lungenentzündung geheilt, sondern: Damals lernte ich, was wahre Demut ist. Sich an Gott zu wenden um Heilung, dient dem Zweck, die tiefergehende Entfremdung des menschlichen Denkens von Gott zu heilen“, heißt es in den Schriften der ‚Christlichen Wissenschaftler‘.

Seit über hundert Jahren heilen die ‚Christlichen Wissenschaftler‘, indem sie für ihre Kranken beten. Sie behandeln Hühneraugen, Erkältungen und Schluckauf genauso wie Krebs und andere schwere Krankheiten. Die Zeitschrift der Vereinigung, der Christian Science Monitor und das Monatsblatt Der Herold der Christlichen Wissenschaft, haben schon über fünfzigtausend Erfahrungsberichte von manchmal unglaublichen Gebetsheilungen veröffentlicht.

Ute York zitiert in ihrem ‚Wunder‘-Buch die folgenden zwei:

Kathryn Ashbys Sohn Roderick hatte mit fünf Jahren einen schweren Verkehrsunfall. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und mehrere Knochenbrüche. Die Ärzte rieten dringend, zumindest die Schulter chirurgisch zu behandeln. Seine Mutter weigerte sich und bat um die Genehmigung, ihren Sohn nur durch Gebete zu heilen. Zwei Wochen später war der Junge völlig gesund.

John, der jüngste Sohn von Betty Louise Brunn, wurde 1946 mit deformierten Füßen geboren, der eine Fuß war ein Klumpfuß, und eine Ferse hatte kein Gelenk. Die Ärzte sagten, er würde nie laufen können. Betty akzeptierte das Urteil nicht, sie bat die Heiler ihrer Gemeinde, für John zu beten, und sie selber betete ebenfalls inbrünstig. Mit fünfzehn Monaten begann der Kleine zu laufen, und mit drei Jahren war von dem angeborenen Problem nichts mehr zu spüren. In der Schule war er ein guter Baseballspieler, und später ging er zur Air Force und bestand alle strengen medizinischen Untersuchungen.

Natürlich wurde die Vereinigung der ‚Christlichen Wissenschaft‘ auch angegriffen, nicht zuletzt von der Schulmedizin. Eine Studie über den Erfolg der Behandlung von Kindern zwischen vier und vierzehn Jahren stellte den ‚Christlichen Wissenschaftlern‘ jedoch ein überzeugendes Zeugnis aus: Von 100‘000 Kindern, die schulmedizinisch behandelt wurden, starben 51. Bei der ‚Christlichen Wissenschaft‘ gab es auf die gleiche Anzahl Kinder weniger als die Hälfte, nämlich nur 23 Todesfälle.

Der Dichter Stefan Zweig schrieb über die Gründerin der ‚Christian Science‘, Mary Baker Eddy:

„Wie fällt das Blaue am helllichten Tag vom Himmel? Wie konnte sich ein solches Wunder ereignen, das aller ärztlichen Regel, aller gesunden Vernunft spottet? Vor allem meine ich, durch die restlose Bereitschaft Mary Bakers für das Wunder... Nie geschieht einem Menschen ein Wunder, der es nicht innen längst leidenschaftlich erwartet hätte.“

Leserstimmen zum Artikel

„Mit Eurer Weihnachtszeitung ist mir wieder einmal ein großes Geschenk geworden! In meiner frühen Jugendzeit hatte ich innigen Kontakt mit dem großen Meister H.K. Iranschähr. Vor Weihnachten suchte ich vergebens unter meinen vielen wertvollen Schriften nach diesem wunderbaren Mann, und bin froh nun wieder eine Quelle gefunden zu haben.

A. M., CH-Linden