Gelebte Freundschaft mit unserem Körperwesen macht Leib und Seele heil. Denn wenn wir richtig mit dem Körper umgehen, wird er unser bester Freund und ergebenster Diener!
Nichts, was wir fühlen, denken oder tun, läßt unseren Körper unbeteiligt. Gefühle können uns die Kehle zuschnüren, Bauchgrimmen verursachen oder den Brustkorb zum einengenden Käfig werden lassen. Gefühle, die uns wiederholt überfallen, führen bald einmal dazu, daß sich solche körperlichen Reaktionen verfestigen. Der Bauch wird vor Verspannung eisenhart, die Kehle schnürt uns fast die Luft ab, und das Käfig-Gefühl in der Lunge führt vielleicht zu Bronchitis oder gar Lungenkrankheit.
Die Energie, die ungehindert durch den Körper fließen sollte, kommt ins Stottern. Wir fühlen uns nicht mehr wohl in der Haut, sind schnell abgespannt und müde. Warum? Weil wir die Signale unseres Körpers ignorieren – und die damit verbundenen Ängste, Beklemmungen, Phobien. Die den Bauch verspannende Angst ist permanent da, auch wenn wir sie verdrängen. Und so- bald wir wieder in eine ‚Schlüsselsituation‘ kommen, wird das Bauchgrimmen schneller und nachhaltiger sich einstellen. Wir schleppen also Körperblockaden mit uns herum, die man als Deponien unguter Gefühle betrachten sollte. Sie schwelen vor sich hin, und beim geringsten Anlaß flackert das in ihnen verborgene Gefühlsfeuer wieder auf.
Wenn wir unseren Körper als unseren treusten und ergebensten Freund betrachten – ist es dann fair, seine Schmerzen über Jahre hinweg einfach zu ignorieren? Wenn ein sehr guter Freund bei uns anklopft, weil er in erheblichen Schwierigkeiten steckt, und wir schlagen ihm einfach die Tür vor der Nase zu – dann erkennen wir darin hoffentlich ein niederträchtiges Verhalten. Genau dies tun wir mit unserem Körper. „Halt still!“ – „Blöder Bauch, Ruhe!“ – „Wenn doch nur dieses Würgen in der Kehle mal endlich aufhören würde!“ Letzteres ist etwa, wie wenn wir einem grippekranken Kind sagen, es solle endlich mit dem Theater aufhören und zur Schule gehen. Wir nehmen nicht ernst, was sich als gesundheitliche Störung meldet. Wir meinen, durch Ignorieren würde sie irgendwann von selbst verschwinden.
Das Gegenteil ist der Fall. Alle Gefühle, die wir verleugnen, werden sich immer stärker und drängender melden. Wie vernachlässigte Kinder werden sie anfangen, mit jedem Mittel auf sich aufmerksam zu machen. Wie Kinder ‚wissen‘ sie, daß sie ein Recht auf unsere Aufmerksamkeit haben.
Anfang der sechziger Jahre untersuchte Professor Eugene Gendlin von der Chicagoer Universität, warum manche Psychotherapien erfolgreich enden und andere nicht. Er und seine Kollegen studierten hunderte Tonbandaufnahmen von Therapiesitzungen. Nach eingehender Beurteilung mittels verschiedener Testverfahren hatten sie am Ende die Bänder in ‚erfolgreiche‘ und ‚erfolglose‘ Therapien unterteilt. Nun kam der schwierigere Teil des ‚Warum‘. Beim Verhalten der Therapeuten kamen sie nicht weiter: Nichts deutete darauf hin, daß Erfolg oder Mißerfolg davon abhing. Also konzentrierten sich die Forscher auf das Verhalten der Klienten – und machten endlich eine erstaunliche Entdeckung: All jene, deren Therapie keinen Erfolg gebracht hatte, drückten sich bei den Gesprächen klar, eloquent, gewandt aus. Sie argumentierten mit Logik und Verstand, doch bewegte sich ihr Empfinden nicht aus dem Kopfbereich heraus.
Die ‚Erfolgreichen‘ indes verlangsamten irgendwann während der Sitzung ihr Sprechtempo, zögerten, schienen in sich zu lauschen nach Worten, und drückten dann aus, wie etwas sich anfühlte – oft verbunden mit der Erwähnung eines bestimmten Körperteils. Zum Beispiel: „Also dann... hm,... also im Grunde ist es eine gewaltige Wut, die ich dann spüre, ... ja, eine richtige Wut im Bauch.“
Eugene Gendling hatte, ohne es zu beabsichtigen, eine neue, wirksame Methode der Selbsthilfetechnik entdeckt, die in der Folge den Namen ‚Focusing‘ erhielt. Sein 1978 veröffentlichtes Focusing-Buch verkaufte sich mehrere hunderttausendmal, und seine Workshops wurden ebenso gut besucht, wie die Arbeit seines ‚Focusing Institute‘ zum Innersten eines weltweit sich ausdehnenden Netzes von Focusing-Praktizierenden und -Vermittelnden wurde.
Gendlin hatte etwas entdeckt, was zu den Urinstinkten und zum natürlichsten Verhalten des Menschen gehören sollte: Die Kommunikation mit dem eigenen Körper. Viele Menschen, und ganz besonders Männer, haben den Kontakt zu Gefühlen, die sich im Körper manifestieren, völlig verloren. Auf die Standardfrage der Gattin, „Wie geht es dir denn heute?“ antworteten viele mit völliger Ratlosigkeit. Sie wissen nicht einmal, in welcher Gefühlslage sie sich befinden.
Brauchen Sie Focusing? Nun, was sollte schlecht daran sein, sich ab und zu mit seinem Körper in Verbindung zu setzen und ihn wie einen guten Freund zu behandeln? Wo er doch ge- nau dies ist? Wenn Sie in einer Therapie feststecken und nicht weiterkommen, kann Focusing Dämme zum einstürzen bringen. Wenn Sie sich bewußt werden, daß auch Sie kaum wissen, was Sie fühlen und wollen, wenn Sie sich angewöhnt haben, Ihre Gefühle zu negieren und zu verleugnen, kann Focusing Ihnen zu einer neuen Ausrichtung verhelfen. Denn die Folge des Getrenntseins von den eigenen Gefühlen ist auch eine Unsicherheit im Wollen. Was will ich eigentlich? Will ich das wirklich? Wie sollen Sie diese Frage richtig beantworten können, wenn Sie Ihre Gefühle nicht spüren!
Sonnenlicht heilt. Aus der Pflanzen- und Kräuterheilkunde wissen wir, dass Pflanzen nicht nur auf die Organe wirken, sondern auch positive Effekte auf unsere Gefühle und Gedanken haben. Diese Wirkung kann noch verstärkt werden, wenn die Kräuteressenzen dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. Dadurch speichern die wertvollen Kräuterauszüge nicht nur die Kräfte der Pflanze, sondern auch jene der Sonne in Form von Biophotonen. Diese Potenzierung mittels Sonnenlichts regt die Selbstheilungskräfte ungemein an, gibt Energie und fördert die Zuversicht.
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