Interview mit Dr. Nick Begich: "Es erwarten uns noch viele Desaster"

Dr. Nick Begich brachte das geheime HAARP-Projekt in Alaska ans Licht der Öffentlichkeit. Mit uns sprach er über die Gefahren von elektromagnetischen Waffensystemen und über die Möglichkeit, diese zur Bewusstseinskontrolle breiter Massen zu missbrauchen.

180 Antennen mit Hochfrequenztransmittern stehen in Gakona, Alaska. Man kennt sie als

180 Antennen mit Hochfrequenztransmittern stehen in Gakona, Alaska. Man kennt sie als "HAARP".

HAARP. Diese fünf Buchstaben stehen für ein hochgeheimes Projekt, das bereits vielen Menschen kalte Schauer über den Rücken jagt. HAARP, das ist eine riesige Forschungsstation in der Wildnis von Alaska, die von der US Navy und der US Air Force finanziert wird. Angeblich will man mit dieser gigantischen Sendeanlage das Polarlicht und neue Wege der Nachrichtenübermittlung erforschen. HAARP steht für High Frequency Active Auroral Research Program.

Doch in Wahrheit ist HAARP der größte Ionosphären- Erhitzer der Welt. Seit 1994 in Betrieb und noch immer in der Testphase, soll HAARP dereinst gepulste Hochfrequenzwellen von einer Leistung bis zu 10 Milliarden Watt in den Himmel schießen. Einzigartig an HAARP ist nicht nur die enorme Ausgangsleistung, sondern auch der Umstand, daß diese Energiewellen zu einem dünnen Strahl gebündelt werden und dadurch die oberen Luftschichten gezielt aufheizen können. Das verstärkt die Wirkung um ein Vielfaches.

Solch unvorstellbar große Leistungen schießen jedoch Löcher in den elektrischen Schutzschirm unseres Planeten - mit welchen Folgen, weiß niemand. Hinzu kommt, daß kein Mensch abschätzen kann, welche Resonanzeffekte diese absichtliche energetische Überladung in den Luftschichten hervorruft. Da die Natur jedoch ein dynamisches, offenes Systemist, gehen unabhängige Forscher davon aus, daß solch elektromagnetische Energiekeulen unkontrollierbare Kettenreaktionen von globalem Ausmaß auslösen können.

Das amerikanische Militär stellt sich für solche Befürchtungen allerdings taub. Es möchte dank HAARP in der Lage sein, weltweit mit seinen getauchten U-Booten zu kommunizieren oder das Erdinnere zu durchleuchten (um etwa unterirdische Militäranlagen ausmachen zu können). Bei genügend Leistungskraft könnte HAARP auch eine boden gestützte Waffe sein im sogenannten 'Krieg der Sterne'. Die Star Wars- Strategen des unter Ronald Reagan ins Leben gerufenen SDI-Verteidigungsprogrammes wären mit HAARP in der Lage, sämtliche Interkontinentalraketen frühzeitig abzufangen, Satelliten zu zerstören oder die Nachrichtenverbindungen über weite Teile des Globus zu unterbrechen.

Man könnte damit aber auch die chemische Zusammensetzung der oberen Atmosphäre verändern und das Wetter kontrollieren - genauso, wie sich Menschen und ihre Gehirnfunktionen beeinflussen ließen.

Wegen dieser Gefahr regt sich Widerstand gegen die Geheimnistuerei rund um das HAARP. Maßgeblich dafür verantwortlich ist Dr. Nick Begich aus Alaska. Der 41jährige Arzt und ehemalige Lehrer schrieb 1995 das Buch Löcher im Himmel (Verlag Zweitausendeins) und sprach mittlerweile in über tausend Vorträgen, Radio und TV-Sendungen über die Gefahren von HAARP und ähnlichen Technologien. Gegen 200 Millionen Menschen auf der ganzen Welt haben auf diese Weise schon vom Geheimprojekt im hohen Norden Amerikas erfahren, das uns alle betrifft. Darunter auch einflußreiche Politiker.

Dr. Begich gründete eine Organisation - Earthpulse Press -, um sein zusammengetragenes Wissen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So wurde er zu einembekannten (und von gewissen Kreisen auch gefürchteten) politischen Aktivisten. Eine Berufung, die ihm im Blute liegt, ist er doch der Sohn des ehemaligen US-Kongreßabgeordneten für Alaska und der in Amerika bekannten Aktivistin Pegge Begich.

In den Medien wird kaum über die Realität von elektromagnetischen Waffen diskutiert (siehe auch ZS 24, Seite 60), obwohl die Regierungen für ihre Erforschung viel Geld ausgeben. Damit das Volk diese Politik nicht hinterfragt, wird ihm von offizieller Seite zuerst Angst vor möglichen fremden Aggressoren eingeflößt, glaubt Dr. Begich. Dann werde der Bevölkerung versichert, man könne sie dank neuen Waffensystemen schützen - allerdings müßten diese eben geheim gehalten werden. "Und so akzeptiert das Volk, daß ihm seine zivilen Rechte immer mehr beschnitten werden", klagt Nick Begich.

Deshalb hat er sich selbst zu einem 'Wachhund' ernannt, der die politisch Verantwortlichen dazu bringen will, ihre verborgenen Machenschaften dem Volk offenzulegen.

Dr. Begich, Sie entfachten die Diskussion um HAARP und seine möglichen Gefahren. Wie ist es überhaupt dazu gekommen?

Dr. Nick Begich: Ich hatte einen sehr kurzen Artikel darüber gelesen, der mich zu intensiven Nachforschungen veranlaßte. Wir fanden zwei Dutzend Verweise auf HAARP, die wir in unserem ersten Bericht publizierten. Bald hatten wir über 400 verschiedene Dokumente in unseren Besitz gebracht und publizierten unser Buch 'Löcher im Himmel'.

Da ich mich auch beruflich stark mit Elektrophysiologie und der Wirkung von elektromagnetischen Feldern auf den menschlichen Körper beschäftige, wurden meine Augen schnell geöffnet für jene anderen neuen Technologien, die meiner Meinung nach viel einschneidender sind als alles, was wir bisher kennen. Der Gedanke, daß man Menschen mit Energiewellen manipulieren und ihr Verhalten, ihre Gefühle, Gedankengänge und Physiologie beeinflussen kann, sollte uns alle beunruhigen.

Wie ist der gegenwärtige Stand der Dinge beim HAARP-Projekt? Hat das öffentliche Interesse etwas bewirkt?

Nicht wirklich, aber wir konnten wohl eine Verzögerung von einem Jahr erreichen. Im Moment geben sich die Betreiber so zugeknöpft wie noch nie. Aktuelle Mitteilungen widersprechen sogar Dokumenten, die sie früher offengelegt hatten. Das ist bereits eine Reaktion auf die Kontroverse, die wir in Gang gesetzt haben. Es tut sich was. Und ich denke, das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben. Wir hoffen, daß unsere gegenwärtigen Bemühungen eine Möglichkeit bieten werden, um internationale Verträge zu schaffen, welche das Vorantreiben dieser Technologie verbieten.

Gibt es in Alaska bereits gesundheitliche Auswirkungen, die auf das HAARP zurückzuführen sind?

Die Anlage befindet sich noch immer im Aufbau und in der Testphase. Noch experimentiert man mit geringen Leistungen. Die erste Phase des Projektes wird in ungefähr zwei Jahren fertiggestellt sein. Dann wird die Anlage unvorstellbare Energieleistungen generieren. Doch bereits diese niedrigen Leistungen beeinträchtigen das Leben. Weil die Anlage aber in kaum besiedeltem Gebiet steht - wie das bei militärischen Projekten üblich ist - sind kaum verläßliche statistische Daten zu erhalten. Die wenigen Menschen jener Gegend beklagen sich jedoch häufig über verschiedene Beschwerden, die eindeutig Symptome einer elektromagnetischen Belastung sind.

Aus diesem Grund fordern wir schon lange eine unabhängige und internationale Überwachung dieser Technologie. Nur so können klare und präzise Erkenntnisse über mögliche Wechselbeziehungen gewonnen werden. Leider ist dies bis heute nicht geschehen.