Neuste Untersuchungen zeigen: Bei der Transplantation eines Herzens wird nicht nur das Organ, sondern auch ein Teil der menschlichen Seele verpflanzt.
Seit ein Spenderherz in Bens Brust schlägt, wird der 56jährige College-Professor von einem bedrückenden, immer wiederkehrenden Traum heimgesucht – oder ist es eine spirituelle Vision? „Wenn Sie mir versprechen, keinem meinen Namen zu verraten, werde ich Ihnen sagen, was ich selbst vor meinen Ärzten verheimliche“, erklärt Ben verschwörerisch. „Wenige Wochen, nachdem ich mein neues Herz erhalten hatte, kamen die Träume: Ich sehe einen grellen Lichtblitz direkt vor meinen Augen und mein Gesicht wird sehr, sehr heiß. Es brennt richtig. Doch zuvor erhasche ich einen flüchtigen Blick auf das Gesicht von Jesus.“ Als die Witwe des Spenders von Bens Herzen diese Worte hört, wird sie kreidebleich…
Ein großes Bier - das ist Debbie Vega's erster Wunsch, als sie nach der Herztransplantation auf der Intensivstation erwacht. Ungewöhnlich für eine Abstinenzlerin, die Alkohol noch nie ausstehen konnte. Fünf Monate nach der Operation fährt die 47jährige Amerikanerin zum ersten Mal wieder Auto - und findet sich in einem Fast-food-Restaurant wieder, obwohl sie dieses Essen verabscheut. Neuerdings befällt sie jedoch immer wieder ein Heißhunger auf Chicken Nuggets. Richtig unheimlich wird es der Klassikliebhaberin aber erst, als sie am liebsten nur noch Rap-Musik hören würde…
Allein in Deutschland werden jährlich fast 4'000 Menschen Organe eingepflanzt. Dreimal mehr warten auf ein Spenderorgan. Schätzungsweise 54'000 Herzen hat man bislang weltweit verpflanzt. Hinzu kommen 470'000 Nieren, 74'000 Lebern und 10'000 Lungen, die allein im letzten Jahrhundert den Besitzer gewechselt haben. Allo-Transplantationen - die Verpflanzung eines Organs von Mensch zu Mensch - sind längst zur medizinischen Routine geworden, doch erst seit ungefähr fünf Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft auch mit dem Leben der Patienten nach der Operation. Dabei wurde offenbar, daß viele Empfänger eines Herzens das Gefühl haben, nicht mehr sie selbst zu sein. Manche Patienten entwickeln sogar die Fantasie eines geteilten Körpers.
Die österreichische Professorin und Psychologin Brigitte Bunzel weiß von einer Frau, die mit dem neuen Herzen auch das Gefühl bekommen hatte, "daß noch jemand anders bei mir war". Eine Empfindung, die mehrere Monate lang anhielt: "Auf irgendeine nicht näher bestimmbare Weise war mein Ichgefühl zu einer Art Wir geworden. Manchmal fühlte es sich so an, als ob ich meinen Körper mit einer zweiten Person teilte."
Ist das alles bloß Einbildung? Der Psychologe Oliver Decker glaubt, wie viele andere Wissenschaftler auch, daß diese mysteriösen Fälle von ‚Seelenübertragung' bei Transplantationen nichts anderes sind als das Produkt einer überhitzten Fantasie. "Organempfänger machen sich sehr viele Gedanken über die Spender, und manche versuchen sogar, sich genauso zu ernähren, wie es der Spender getan haben könnte. Andere wiederum versuchen, ihre Wohnung nach seinem Geschmack einzurichten." So ist nicht verwunderlich, daß Organempfänger, die solche Persönlichkeitsveränderungen durchmachen, sich höchst selten ihrem Arzt anvertrauen. Wer will denn schon gerne ausgelacht werden oder am Ende gar in der Klapsmühle enden? Dennoch beginnt die Wissenschaft langsam, dieses Phänomen ernst zu nehmen. Rund sechs Prozent der von Brigitte Bunzel befragten Herztransplantierten erzählen von Persönlichkeitsveränderungen, die sie selbst eindeutig auf das neue Herz zurückführten. Andere Studien kommen gar auf einen Anteil von einem Drittel. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher liegen.
Sind der Heißhunger von Debbie Vega auf Fast Food und ihre Vorliebe für Rap also nur die Folge einer hysterisch übersteigerten Einbildung? Wohl kaum. Denn als die mysteriösen Symptome begannen, wußte Debbie gar nicht, wessen Herz in ihrer Brust schlägt. Das sollte sich indes bald ändern. In den USA dürfen die Patienten nämlich erfahren, wer ihnen das Organ gespendet hat. Und so machte Debbie einen Besuch bei der Spenderfamilie, der sie vollends erschütterte. Howie Vareen, dessen 18jähriges Herz sie nun in ihrer Brust trägt, liebte Fast Food über alles. In der Motorrad-Jacke des tödlich Verunfallten steckte noch eine mit Chicken Nuggets gefüllte Box. Debbies neu entdeckte Lust auf Bier stammt wohl ebenso von dem jungen Schwarzen, wie ihr plötzliches Interesse an der Rap-Musik. Auch die verstörende und immer wiederkehrende Vision von Ben, dem amerikanischen College-Professor, kann man nicht einfach als Folge von medikamentösen Nebenwirkungen vom Tisch wischen, wie es sein Arzt getan hatte. Bens Frau dankte der Witwe von Bens Herzspender mit den Worten: "Ich bin so froh, daß sie ihn nach der Transplantation gefragt haben. Er ist weit mehr verunsichert, als er zugibt. Mittlerweile leidet er schon unter Tagträumen: Immer wieder das Gesicht Jesu und dann diese Lichtblitze."
Die Ursache dieser ‚Jesus-Visionen' ist von höchst irdischer und gewalttätiger Natur: Bens Herz stammt von einem 34jährigen Polizisten, der beim Versuch, einen Drogendealer festzunehmen, erschossen wurde. Seine Witwe wußte sofort, was Bens Visionen bedeuteten: "Die grellen Lichtblitze direkt in sein Gesicht - genauso ist mein Mann gestorben. Der Bastard hat ihm direkt ins Gesicht geschossen. Als letztes muß er einen schrecklichen Blitz gesehen haben. Sie haben den Mörder nie gefaßt, aber sie vermuten, wer es war. Ich habe eine Zeichnung von seinem Gesicht gesehen. Er hat langes Haar, große Augen, einen Bart und strahlt Ruhe aus. Man wird sofort an Darstellungen von Jesus erinnert."
Der amerikanische Kardiologe Dr. Paul Pearsall beschäftigte sich besonders intensiv mit Persönlichkeitsveränderungen nach Herztransplantationen. Er interviewte mehr als hundert Herzempfänger, die glaubten, mit dem verstorbenen Organspender verbunden zu sein. Ihre Angaben überprüfte er, indem er die Empfänger selbst und ihre Verwandten ebenso wie Familienangehörige und Freunde der Organspender unabhängig voneinander befragte.
Da ist beispielsweise der Fall eines 47jährigen Mannes mit dem Herzen eines 14jährigen Mädchens, das einen Gymnastik-Unfall erlitten hatte. Die Mutter des verstorbenen Teenagers sagte über ihre Tochter: "Es war kein Gramm Fett an ihr. Sie war so voller Lebensfreude, daß sie die ganze Zeit wie eine junge Katze herumhüpfte. Allerdings hatte sie Probleme mit dem Essen. Oft ließ sie Mahlzeiten ausfallen. Ich glaube, man könnte sie magersüchtig nennen. Außerdem besaß sie dieses alberne Kichern, wenn sie verlegen war. Es klang wie ein kleiner Vogel."
Der 47jährige Empfänger gab seinerseits zu Protokoll: "Ich weiß, es klingt abgedroschen, aber ich fühle mich wirklich wieder ganz jung. Neuerdings habe ich diese nervende Angewohnheit, ständig zu kichern, was meine Frau in den Wahnsinn treibt. Und irgend etwas ist komisch mit dem Essen. Ich weiß nicht warum. Ich habe zwar Hunger, aber nachdem ich gegessen habe, wird mir oft schlecht und ich möchte mich am liebsten übergeben." Und der Bruder meinte: "Gus ist ein Teenager, ohne Zweifel. Er benimmt sich wie ein Jugendlicher. Sogar wenn wir Bowling spielen, schreit und hüpft er herum wie ein Verrückter. Und dann dieses schräge Lachen. Er kichert wie ein Mädchen, und das sagen wir ihm auch, aber es ist ihm egal. Sein gesunder Appetit kehrte nach der Operation nicht wieder zurück. Jetzt ist es ihm fast die ganze Zeit schlecht."
Ben, der College-Professor, ist nicht der einzige Fall, wo der Empfänger eines Herzens sich an das Sterben des Spenders erinnern kann. Der fünfjährige Daryl hatte das Herz eines dreijährigen Jungen erhalten, der aus einem Fenster gefallen war. Als sich die Eltern des verunglückten Kindes mit Daryl und seinen Eltern trafen, brachte er sie mit seinen Worten zum Weinen. Daryl, der nur wußte, daß das Herz eines anderen Knaben in seinem Körper schlägt, erklärte dessen Eltern: "Er ist jünger als ich und ich nenne ihn ‚Timmy'. Er ist wie mein kleiner Bruder, etwa halb so alt wie ich. Er hat sich schwer verletzt als er herunterfiel. Genauso wie ich, hat er sehr gern mit den Power Rangern gespielt [kleine Plastikfiguren, Anm. d. Verf.]."
Seit der Herztransplantation hatte Daryl jedoch seine Power Rangers aus unerklärlichen Gründen nicht mehr angerührt. Der Name des verunfallten Jungen war übrigens Thomas, doch alle hatten ihn immer nur Timmy genannt. Dessen Mutter erklärte mit einem Schaudern: "Timmy stürzte aus dem Fenster, als er einen Power Ranger zu greifen versuchte, der unter den Fenstersims gefallen war."
Der neunjährige Jimmy entwickelte eine irrationale Wasserscheu, nachdem man ihm das Herz eines dreijährigen Mädchens eingepflanzt hatte, das in einem privaten Schwimmbad ertrunken war. Jimmys Mutter: "Wir leben direkt am See. Vorher war Jimmy eine Wasserratte. Doch jetzt wagt er sich nicht einmal mehr in den Garten. Er verschließt ständig die zum Ufer führende Gartentür und gibt zu, schreckliche Angst vor dem Wasser zu haben, obwohl er nicht weiß, warum."
Doch damit nicht genug: Obwohl Jimmy nicht weiß, woher sein neues Herz stammt, scheint er die Seele des verstorbenen Mädchens genau zu kennen. "Manchmal rede ich mit ihr. Ich kann sie da drin fühlen", erklärte er den Forschern. "Sie scheint sehr traurig zu sein. Ich versuche sie zu trösten, aber sie hat große Angst. Sie sagt, sie wünschte sich, daß Eltern ihre Kinder nicht einfach so wegwerfen würden. - Ich habe keine Ahnung, warum sie so etwas sagt."
Jimmys Eltern kennen mittlerweile die Antwort, da sie die Mutter des verstorbenen Mädchens aufgesucht haben: Diese hatte eine sehr schlimme Scheidung hinter sich und der Vater die Tochter nie gesehen. Die Mutter arbeitete sehr viel und kümmerte sich praktisch nie um ihr Kind, das emotional völlig verwahrloste.
Geradezu herzerweichende Szenen spielten sich ab, als die Eltern eines mit sechzehn Monaten ertrunkenen Kleinkindes vier Jahre nach dem tragischen Unglück zum ersten Mal jene Familie besuchten, welche dem Herzen ihres toten Sohnes Jerry ein neues Heim gegeben hatte. Carter, in dessen Brust Jerrys Herz nun schlägt, war damals fünf Jahre alt. Die Mutter des verstorbenen Jerry erinnert sich: "Als Carter mich das erste Mal sah, rannte er auf mich zu und rieb seine Nase immer und immer wieder an mir. Genau dieses Ritual hatten wir immer mit Jerry gemacht. Das Herz von Jerry und Carter ist jetzt fünf Jahre alt, aber Carters Augen waren Jerrys Augen. Als er mich umarmte, konnte ich meinen Sohn fühlen. Ich meine, ich konnte ihn wirklich fühlen, nicht nur symbolisch. Er war da. Ich spürte seine Energie.
Ich bin selber Ärztin", erklärt sie, "bin zur aufmerksamen Beobachterin ausgebildet worden und von Natur aus eine Skeptikerin. Aber das war real. Ich weiß, daß man nun sagen wird, ich müsse mir einfach einreden, daß der Geist meines Sohnes weiterlebt, und wahrscheinlich stimmt das auch. Aber ich fühlte es. Mein Mann und mein Vater fühlten es. Und ich schwöre Ihnen, daß aus dem Mund des fünfjährigen Carter plötzlich dieselben Babyworte purzelten, die unser kleiner Jerry einst brabbelte." Jerrys Eltern übernachteten bei Carters Familie. "Mitten in der Nacht stand Carter in unserem Zimmer und wollte bei uns schlafen", erzählt Jerrys Mutter weiter. "Er schmiegte sich zwischen uns, wie es Jerry einst tat, und wir begannen zu weinen. Carter bat uns, damit aufzuhören, denn Jerry habe gesagt, es sei alles in Ordnung."
Die ‚Verschmelzung' von Jerry und Carter offenbarte sich noch an etwas anderem: Jerry hatte an einer leichten Lähmung der linken Körperhälfte gelitten. Nach der Herztransplantation wurde dann dieselbe Körperseite des kerngesunden Carter plötzlich von einer wiederkehrenden Steifheit und unkontrollierbaren Zuckungen heimgesucht.
Die Begegnung mit Jerrys Eltern hatte auch die Mutter von Carter bis ins Mark erschüttert. "Ich sah Carter zu Jerrys Mutter rennen. Das tut er sonst Fremden gegenüber nie. Er ist sehr schüchtern, aber er rannte zu ihr hin, wie er es mit mir zu tun pflegte, als er noch ein Kleinkind war. Als ich ihn flüstern hörte, ‚Es ist alles in Ordnung, Mama', brach ich zusammen. Er nannte sie ‚Mutter', oder vielleicht war es Jerrys Herz, das da sprach."
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